Ist es nicht sogar so, dass Depressionen bei Frauen häufiger auftreten? Ist natürlich wieder das Problem, dass sich diese Diskrepanz sicher auch dadurch erklären lässt, dass Frauen häufiger diagnostiziert werden, was ja auch wieder damit zusammenhängen mag, warum Männer häufiger Suizid versuchen. Aber ich frage mich auch, was in der Auflistung eigentlich der Unterschied sein soll:
Man könnte Trennung, Arbeitslosigkeit, Pensionierung, Alleinleben, fehlende Anerkennung ja auch sehr treffend als "chronische Konflikte in sozialen Beziehungen" beschreiben. Zumindest, wenn man das Wegbrechen dieser als ungelösten Konflikt begreift, was finde ich ja nicht abwegig ist. In beiden Fällen scheint Isolation eine wesentliche Rolle zu spielen. Der einzige Unterschied, der mir auffällt, ist, dass die Gründe für Depressionen bei Männern hier deutlich umfassender und ausdifferenzierter beschrieben werden, während die von Frauen mit einem vagen Allgemeinplatz abgehandelt werden. Ich halte es auch für wenig wahrscheinlich, dass die für Männer genannten Gründe hier für Frauen weniger relevant sind.Frauen würden eher depressiv, wenn sie chronische Konflikte in sozialen Beziehungen erleben. Männer dagegen bei Trennung, Arbeitslosigkeit, Pensionierung, Alleinleben oder bei fehlender Anerkennung am Arbeitsplatz, zählt Medizinerin Möller-Leimkühler die Risikofaktoren auf.
Aber sicher spielen zu festgefahrene Geschlechterrollen eine große Rolle bei dieser Diskrepanz. Ihre feministische Dekonstruierung wird ein möglicher Lösungsweg aus dieser Misere sein.