[DMS] Tee, Klee, Schnee und Mooree- Besprechungsfaden der britischen Inseln

[Bassewitz]

Wieso schwächt dich das gegenüber dem Adel? Ich glaube, du machst da eher Punkte gut und Ansehen ist hier echte Softpower wie Baiern und Burgund aufzeigen. Ich habe eher Sorge, mich beim Adel unmöglich zu machen und verkaufe deshalb die Handelsrechte.

Die Rechtskodifikation halte ich aber für einen vernünftigen ersten Schritt. Wahrscheinlich findet man da auch in der Leibeigenschaft viel Wildwuchs und ungewollte Entwicklungen. Deine beiden Universitäten können da ja sicherlich bei der Sammlung und Auswertung helfen. Es würde auch sehr zu deiner Ausrichtung passen, wenn du das Thema legalistisch angehst.

[Lao- Tse]

Wieso schwächt dich das gegenüber dem Adel? Ich glaube, du machst da eher Punkte gut und Ansehen ist hier echte Softpower wie Baiern und Burgund aufzeigen. Ich habe eher Sorge, mich beim Adel unmöglich zu machen und verkaufe deshalb die Handelsrechte.

Ansehen ist das eine, das andere ist das Bedrohungsszenario durch organisierte Bauernhaufen, die bereit sind, dem Adel alle seine Privilegien zu nehmen.

[Lao- Tse]

Aber machen jetzt die Gerichtshöfe überhaupt einen Sinn oder soll man das ganze anders aufziehen?

[Jon Snow]

Ansehen ist das eine, das andere ist das Bedrohungsszenario durch organisierte Bauernhaufen, die bereit sind, dem Adel alle seine Privilegien zu nehmen.

Natürlich würde eine Begrenzung der Frondienste dem Adel nicht gefallen, aber das ist ja gerade der Kompromissweg, den einige Länder beschreiten und mit der Abwehr schlimmerer Gefahren begründen. Zumindest theoretisch kann ich aber auch einen Schwerpunkt abbilden, der nur symbolische Zugeständnisse beinhaltet, um die Bauern zu beruhigen oder wenigstens zu spalten.

[Bassewitz]

@Jon: Tja, kann mein Gesandter in Shikawo irgendwas zur Lage in Nordamerika herausfinden, was nicht in der Chronik steht? Oder wissen die Leute von Nova Scotia was?

Übrigens könnten die Kämpfe in Nordamerika zu größerem Bedarf an Nahrungsmitteln dort führen?

Handeln wir auch mit den rebellierenden neuen Khanaten?

[Jon Snow]

Wie gesagt, ihr seid direkt vor Ort (also in Shikawo, nicht in Kalifornien) und könnt eurem Gesandten konkrete Anweisungen geben, sobald das Jahr begonnen hat.

[Jon Snow]

Man müsste jetzt wohl entscheiden, wie man weiter vorgehen möchte. Es wäre möglich, weiterzuverhandeln (entweder in beiden Reichsteilen oder auch nur in einem), man könnte aber auch eine militärische Lösung anstreben.

[Lao- Tse]

Hab grad nicht im Kopf, wie die Rückmeldung des Parlaments und der Landstände aussah und ob es überhaupt eine gab. Habe ich das überlesen? So ist halt schwierig.

Grundsätzlich würde ich sagen: Weiterverhandeln. In England könnte man ja durchaus eine Umwandlung in Pachtverträge nach schottischem Vorbild zumindest vorschlagen und den Deal noch mit einem Verweis darauf versüßen, dass sich die tatsächlichen Besitzverhältnisse dadurch ja nicht ändern und die aus den Pachtverträgen eingenommenen Geldzahlungen den Adligen die Beteiligung am expandierenden Handel in Nordamerika und jetzt auch Schottland, der auch von der Krone wie die Gründung der Handelskompanie und die Investitionen in die Handelsbank zeigen, in den nächsten Jahren weiter untersützt und gefördert wird, wesentlich erleichtern dürfte. Grob wäre der Rahmen, der mir für England als Kompromiss vorschwebt: Die Bauern wären (anders als in Schottland, so wie ich das verstanden habe?) nicht sofort frei, aber hätten fortan die Möglichkeit, sich selbst freizukaufen (müsste dann halt im nächsten Jahr weitere Mittel in die Bank stecken und günstige Kredite vergeben, um das voranzutreiben) und die Pacht ändert nichts an den aktuellen Besitzverhältnissen im Land. Eventuell könnte man hier auch gezielt Anteile an der Kompanie zum Verkauf stellen, wenn das für die anderen Mitglieder okay ist, weiß jetzt nicht, wie das genau abgebildet wird. Vielleicht müsste man auch Anteile der englischen Krone an adlige Investoren abtreten, damit sich die Anteilsverhältnisse nicht verschieben, oder Schottland und Irland könnten gleichziehen, wenn mehr Anteile ausgegeben werden. Wäre zumindest ein guter zusätzlicher Anreiz in dem Zusammenhang.

Es wäre auch denkbar, das nicht als unmittelbaren Schritt vorzunehmen

Sowohl im Kalifat als auch bei Genua fordern die Aufständischen weiterhin eine Perspektive für die gänzliche Abschaffung der Leibeigenschaft, auch wenn man inzwischen wohl auch ein langfristiges Auslaufen dieses Standes über mehrere Jahre hinweg akzeptieren würde.

und zunächst den Erfolg oder Misserfolg in Schottland abzuwarten.

In Frankreich kann man zumindest im Zuge der Verhandlungen einzelne Punkte (Fronpflichten/Abgaben) zur Diskussion stellen, im Idealfall würde dazu die Waffenruhe und die Verhandlungen dienen und die Krone als Vermittler fungieren. Historisch war ja das Thema Allmenden glaube ich ein großes Streitthema, das wäre so etwas, wo man den Bauern vielleicht entgegenkommen und im Gegenzug die Leibeigenschaft erhalten könnte. Man könnte auch die Pflichten der Lehensherren gegenüber den Leibeigenen strenger definieren, einzelne Abgaben oder Frondienste abwandeln, zur Gänze fallen lassen oder ähnliches. Praktisch würde die Krone als Garant für Rechte und Pflichten beider Seiten einstehen. Wenn die Bauern mit ihrer Maximalforderung, die Leibeigenschaft abzuschaffen, auch nicht durchkommen, so können sie zumindest erstmals ein Mitspracherecht bei der Gestaltung dieser Leibeigenschaft bekommen. Selbst wenn der Kompromiss nicht flächendeckend auf Anklang stößt kann man so möglicherweise zumindest einen Keil zwischen moderateren und radikaleren Rebellen treiben. Besser ein sicherer Kompromiss, als eine offene Rebellion gegen die Krone, die mit aller Härte niedergeschlagen wird. Man will den Bauern hier deutlich vermitteln, dass der Krone an Frieden und Ausgleich gelegen ist, man sich den Anliegen aller drei Stände widmen will und die Bauern nicht als Feind sieht, eine offener Verstoß gegen die ausgerufene Waffenruhe und eine Rebellion gegen königliches Recht aber eben diese Feindschaft zur Folge hätte.

Man würde in England und Frankreich gegenüber Parlamenten und Landständen auch an die Erinnerung aus den Bürgerkriegen (in England gab es ja in deiner Geschichte einen gravierenden und in Frankreich den langen englisch-französischen Krieg und später den versuchten Aufstand, wo die Landstände rebellierten) appellieren, um denen ins Gedächtnis zu rufen, wie destruktiv so ein Krieg sein kann, selbst wenn es ihnen in den Fingern juckt, um ihre Verhandlungsbereitschaft zu vergrößern. Tote Bauern fahren schließlich keine Ernte ein und bauen auch keine zerstörten Landgüter wieder auf. Dies sähe man immerhin auch in Amerika. An dieser Stelle auch auf den Kontrast Schottland und Frankreich/Burgund verweisen- in Frankreich und Burgund gäbe es mittlerweile Kämpfe selbst in den großen Städten, in Schottland ist sei es indessen bisher gelungen, eine Eskalation zu vermeiden. Gleichzeitig will man aber bekräftigen, dass die Krone selbstverständlich an der gottgewollten Ordnung festhält und im Falle einer Eskalation immer fest hinter ihnen stehen wird.

Solange die Bauern nicht erneut von sich aus gewalttätig werden und die von der Krone ausgerufene Waffenruhe brechen, ist von einer militärische Lösung abzusehen, da diese einen Flächenbrand auslösen könnte, der weite Teile des Landes dem Schicksal Bordeauxs zuführen könnte.

[Lao- Tse]

Ich überlege auch gerade, ob man nicht darüber hinaus den Rebellen eine Art Interessensvertretung anbieten könnte, um ihr Mitspracherecht auch künftig zu sichern. Beim Parlament kann ich nicht viel drehen, ich denke eher an so eine Art Bauerngewerkschaft auf dem Festland, aber weiß nicht, obs da vernünftige historische Vorlagen gibt. Oder gewisse Verantwortungen der Gerichtsbarkeit direkt auf Angehörige aus dem dritten Stand übertragen? Gibt da ja mit Schöffen und Schultheißen grobe mittelalterliche Beispiele für sowas?

[Bassewitz]

Puh, also einige ständische Interessenvertretungen hatten auch eine Bank der Freibauern, aber auf dem Festland geht's aktuell ja gerade darum, dass die Leibeigenschaft bleiben soll.

[Lao- Tse]

Mittlerweile weiß ich eh nicht mehr, was mit Leibeigenschaft im Spiel eigentlich konkret gemeint ist und ob ein Vergleich mit der realen Geschichte da überhaupt hilfreich ist.