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Thema: Das Leben mitten im Leben

  1. #16
    Civ Mod Hase Avatar von wisthler
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    Zitat Zitat von Hubabl Beitrag anzeigen
    Und ich muss sagen dass mir diese Erkenntnis mein Leben stark verbessert hat.


    Und in 100 Jahren erinnert sich an 99,9% der Personen aktuell über 40 Jahren, eh kein Mensch mehr. Von daher kann man, was sein eigenes Leben angeht, eigentlich ziemlich tiefenentspannt sein.
    "Science is not the truth. Science is finding the truth. When science changes its opinion, it didn’t lie to you. It learned more."
    "Religion emerged when the first scoundrel met the first fool......"

  2. #17
    Blue Heeler Genießer Avatar von Baldri
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    Soviel? Es sind gerade mal 3, und nur wenn man unbedingt will. Das muss halt jeder für sich selbst befinden.

    Bei mir wird es jetzt leichter. Die Jugend war ... kompliziert. Es ist also keine Gesetzmäßigkeit, dass Kindheit und Jugend schön sind und das Erwachsenenleben nicht. Ganz im Gegenteil. Ich bin nun frei. Das ist schön.
    Zitat Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
    Stimmt, ich habe da so eine Art Phantomschmerz, den ich kaum noch merke ... ^^

  3. #18
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    Ich habe ein Zitat, das ganz gut passt: "Die Aufgabe des Menschen ist es, zu leben, nicht zu existieren. Ich werde meine Tage nicht damit verschwenden, sie zu verlängern. Ich werde meine Zeit nutzen."

  4. #19
    Registrierter Benutzer Avatar von TeeRohr
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    Ich muss sagen, dass ich eigentlich seit ich denken kann, der Kohle hinterher renne. Schon als Kind war mein Leitbild Dagobert Duck. Geld haben, nicht mehr ausgeben als man muss (Geiz liegt mir da nicht so sehr). Blöderweise war das damals nicht mit meinen schulischen Leistungen zu vereinbaren. Damals galt ja noch: gute Noten = guter Job = gutes Gehalt. Ich hielt es eher mit dem Minimax-Prinzip: Minimaler Aufwand für maximalen Ertrag. Der maximale Ertrag war dann aber eher: Hauptsache bestehen und dann weiter.

    Das das aber tatsächlich einigermaßen geklappt hat, hätte ich damals selbst nicht gedacht. Da kam mir immer mal der Zufall zur Hilfe und natürlich mein Charme, aber eben auch ein gewisses Näschen für Möglichkeiten. Ich habe mich schon aus einigen Situationen rausgequatscht. Oder damals beim Studium war für Japan bspw. ein Toeffl-Test notwendig. Ich habe den nicht gemacht, sondern irgendwie nachgewiesen, dass mein Englisch gut genug ist. Zertifikate hatte ich aber keine. Ich weiß es selbst nicht mehr.

    Nach Schule, Berufsausbildung und Studium bin ich dann in meinem Job gelandet und der war tatsächlich sehr einträglich. Manche würden sagen, dass ich ne schwierige Kindheit/Jugend hatte, aber ich würde sagen, dass sie gut war. Bisschen mehr Liebe und Zuneigung der Eltern wären toll gewesen, aber so war das eben damals. Kein Vergleich zur heutigen Erziehung, würde ich sagen. Allerdings, wenn ich mich erinnere was ich damals so "kassiert" habe oder was eben einfach als gesetzt galt, ich könnte es bei meinem eigenen Sohn gar nicht anwenden. Da bin ich zu nett.

    Jedenfalls ging es nach meinem Auszug kontinuierlich bergauf, würde ich sagen. Hier und da mal ein Schlagloch, aber das war mehr der eigenen Unsicherheit geschuldet was ich nun eigentlich als nächstes machen möchte (nach der Schulen/Berufsausbildung/Studium).
    Dann Ehe, Kind, aber kein Haus - das habe ich immer nur gemietet. Das war so bis zum Alter von 39/40. Dann Affäre, Depression, Scheidung, Job-Odyssee und heute, nach nunmehr 4 Jahren privatem Vorhof zur Hölle, wieder in der Spur. Von der Diagnose meines Sohnes ganz zu schweigen - die haut regelmäßig mal wieder ein Loch in die Seele.

    Körperlich scheine ich so 15-20 Jahre-Zyklen zu haben. Ich war als Jugendlicher ne kleine Pummelfee, das verwuchs sich dann so ca. mit 16 Jahren. In Topform war ich mit Mitte 20 und Ende 30 / Anfang 40. Seither bewege ich mich in der Range "sportlich und 2-3kg zu viel". Ich bekomme es einfach nicht mehr auf die Kette den Sport auch mal mehrere Wochen durchzuziehen. Irgendeine Dienstreise oder Krankheit schießt da quer und der innere Schweinehund ist echt ein Biest...

    Außerdem genieße ich gern mal gutes Essen, guten Alkohol, gute Hotels und überhaupt alles was gut ist. Gelernt habe ich vor allem, dass man sich auch mal was gönnen muss. Das kam mit meiner aktuellen Partnerin. Ob nun Auto, Motorrad, Einrichtung...egal...ich lege viel mehr Wert darauf mich wohlzufühlen als noch vor 5 Jahren.

    Natürlich laufe ich der Kohle weiterhin hinterher, aber nicht mehr so verbissen.

  5. #20
    Registrierter Benutzer Avatar von GoodOldErin
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    Ich schlage da eher in die gleiche Kerbe wie Hubabl.

    In der Grundschule der absolute Überflieger, habe ich danach nie für irgendwas konsequent gelernt und das Abitur daher eher mit Ach und Krach geschafft. Pech gehabt bei der Auswahl der Zivildienststelle und dort ziemlich abgezockt worden. Spaß im Studium gehabt, aber sehr schnell gewusst: Bis zum Ende schaffst du es nicht. Das Ende aber ziemlich lange hinausgezögert.

    Danach einen Studentenjob angenommen und mich dort hineingesteigert.

    Als ich nach all den Jahren doch noch überraschend eine Freundin/Frau fürs Leben gefunden habe (Was mir immer gefehlt hatte), wollte ich mir "was Richtiges" suchen, um eine Familie zu gründen. Daraufhin hat meine Firma mir aus dem Studentenjob einen besseren Vertrag gebastelt, um mich zu halten.

    Nicht mal einen Monat, nachdem meine Freundin und ich endlich zusammen waren, kam bei ihr die erste Krebsdiagnose. Die darauffolgende Therapie war ein Auf und Ab, u.a. mit Depressionen ihrerseits, was haarscharf an einer Trennung vorbeiführte. Danach war sie dann zum Glück 5 Jahre krebsfrei, was für uns 5 schöne Jahre bedeutete. Doch unfassbar: Kaum hatten wir geheiratet, kam der Krebs zurück, und zwar rasant. Im Juni geheiratet, wäre sie mir im November/Dezember fast weggestorben. Ein Wundermittel, frisch entwickelt, brachte die Wende: Im Februar war sie wieder komplett auf dem Damm - unfassbar.
    Dadurch konnten wir im Juli unsere große Hochzeitsreise antreten, für die unsere Hochzeitsgäste im Jahr zuvor eifrig gespendet hatten. Doch schon in den letzten Tagen der Reise ging es ihr nicht mehr so gut. Es stellte sich heraus, dass der Krebs erneut zurück war und bereits heftigst gestreut hatte. Wieder ging es im November ins Krankenhaus, aus dem sie auch nie wieder herauskommen sollte. Die letzten sechs Wochen ihres Lebens habe ich mit ihr im Krankenhaus verbracht, zum Großteil in der Palliativabteilung (tolle Menschen dort!).

    Als wäre das Loch in meinem Leben da nicht schon groß genug geworden, folgte kurz darauf die Pandemie. Die Einsamkeit hat mich nochmal mehr zum (Fr)Essen gebracht. So langsam wirkt sich das aus, denke ich.

    Beruflich habe ich aber seit Ende der Pandemie wieder deutlich mehr Motivation und auch mehr Erfolgserlebnisse.
    Leider könnte mir aber der Vertrag jetzt auf die Füße fallen: Immer wenn meine Kunden nicht kommen, entstehen bei mir Minusstunden. Ich kann da absolut nichts für, bin fast nie krank. Doch heute kam die Bitte meiner Oberchefin um einen Gesprächstermin.
    Entweder um gemeinsam zu überlegen, was man an meinem Vertrag ändern könnte, oder direkt, um mich zu entlassen...

    Arbeitslos ohne Ausbildung oder abgeschlossenes Studium: Was soll da bloß aus mir werden?
    Ich habe zweifellos meine Talente, aber gibt es da draußen auch jemanden, der sie gebrauchen kann? Ich werde bald 47...
    Ich habe auch keine Lust wegzuziehen, meine Familie und mein Orchester sind doch das Einzige, was mich am Leben hält...


  6. #21
    Registrierter Benutzer Avatar von WeissNix
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    Sorry, das sollte eigentlich direkt unter Pummelfees Post..

    Geändert von WeissNix (Heute um 16:52 Uhr)
    Ignorance is strength.

  7. #22
    Blue Heeler Genießer Avatar von Baldri
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    TeeRohr das mit dem Geld ist ja absolut schockierend und unerwartet. Eine tiefe Offenbarung, mit der niemand hier je gerechnet hätte.

    Aber wenn du es selbst so wahr nimmst ist das ja gut. Bis zur Rente, wenn der totale Einkommenskollaps droht (du sagtest mal, die Höhe ist egal, es muss steigen!) ist ja noch etwas Zeit.

    Als Kind war ich wie du. Aber das verwuchs dann, als ich herausfand, dass man damit Gras kaufen kann.

    Für manche in meiner Familie war Geld Ersatz für Zuwendung und Aufmerksamkeit. Das half mir mich vom Wert etwas zu lösen.

    Sparen ist aber immer noch geil. Aber ausgeben für Zeit mit lieben Menschen ist besser.
    Zitat Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
    Stimmt, ich habe da so eine Art Phantomschmerz, den ich kaum noch merke ... ^^

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