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Thema: Hast du die Bibel je selbst gelesen?

  1. #4966
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    Haggai 2
    Achtung Spoiler:
    1 am einundzwanzigsten Tage des siebten Monats erging das Wort des HERRN durch den Propheten Haggai folgendermaßen:
    2 »Sage doch zu Serubbabel, dem Sohne Sealthiels, dem Statthalter von Juda, und zu dem Hohenpriester Josua, dem Sohne Jozadaks, und zu allen vom Volk Übriggebliebenen folgendes:
    3 ›Wer ist unter euch noch am Leben, der diesen Tempel in seiner früheren Herrlichkeit gesehen hat, und wie seht ihr ihn heute? Nicht wahr? Wie nichts kommt er euch vor.
    4 Nun aber sei getrost, Serubbabel!‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN – ›und sei getrost, Josua, Sohn Jozadaks, du Hoherpriester, und seid getrost ihr alle, die ihr das Volk des Landes bildet‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN –, ›und arbeitet, denn ich bin mit euch!‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN der Heerscharen.
    5 ›Die Verheißung, die ich euch bei eurem Auszug aus Ägypten feierlich gegeben habe, bleibt bestehen, und mein Geist waltet in eurer Mitte: fürchtet euch nicht!‹
    6 Denn so spricht der HERR der Heerscharen: ›Nur noch [einmal] eine kurze Zeit währt es; da werde ich den Himmel und die Erde, das Meer und das feste Land erschüttern,
    7 und ich werde alle Völker in Bewegung setzen, daß die Kostbarkeiten aller Heidenvölker herbeigebracht werden; und ich will dieses Haus mit Herrlichkeit erfüllen!‹ – so spricht der HERR der Heerscharen.
    8 ›Mein ist das Silber und mein das Gold‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN der Heerscharen.
    9 ›Größer wird die künftige Herrlichkeit dieses Tempels sein, als die des ersten gewesen ist‹ – so spricht der HERR der Heerscharen –, ›und an dieser Stätte will ich Frieden spenden‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN der Heerscharen.«
    10 Am vierundzwanzigsten Tage des neunten Monats, im zweiten Regierungsjahre des Darius, erging das Wort des HERRN durch den Propheten Haggai folgendermaßen:
    11 »So spricht der HERR der Heerscharen: ›Erbitte dir doch von den Priestern Belehrung über folgende Frage:
    12 Wenn jemand heiliges Fleisch im Zipfel seines Gewandes trägt und mit seinem Zipfel Brot oder Gekochtes, Wein, Öl oder sonst irgend etwas Genießbares berührt: wird dieses dadurch heilig?‹« Da gaben die Priester zur Antwort: »Nein!«
    13 Nun fragte Haggai weiter: »Wenn aber ein durch eine Leiche Verunreinigter irgendeins von derartigen Dingen berührt, wird es dadurch unrein?« Da gaben die Priester zur Antwort: »Ja, es wird unrein!«
    14 Da erklärte Haggai folgendes: »›Ebenso steht es um diese Leute, und ebenso ist dieses Volk da in meinen Augen beschaffen‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN –, ›und ebenso steht es mit allem Tun ihrer Hände und mit dem, was sie mir dort als Opfer darbringen: es ist unrein!‹«
    15 »Nun aber richtet doch eure Aufmerksamkeit vom heutigen Tage an (auf die Zeit) rückwärts! Bevor man Stein auf Stein am Tempel des HERRN gelegt hat:
    16 wie ist es euch da ergangen? Kam man damals zu einem Garbenhaufen von (vermutlich) zwanzig Scheffeln, so wurden es nur zehn; und kam einer zur Kelter in der Erwartung, fünfzig Eimer aus ihr zu schöpfen, so wurden es nur zwanzig.
    17 ›Ich habe euch mit Getreidebrand und Vergilben geschlagen und mit Hagel den Ertrag aller eurer Feldarbeit, und doch seid ihr nicht zu mir umgekehrt!‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN.
    18 Nun aber gebt acht auf das, was in der Folgezeit vom heutigen Tage an geschehen wird, nämlich vom vierundzwanzigsten Tage des neunten Monats an, von dem Tage an, wo der Grundstein zum Tempel des HERRN gelegt worden ist. Gebt acht darauf,
    19 ob die Aussaat noch weiterhin im Speicher liegen bleibt und ob der Weinstock und Feigenbaum, die Granate und der Ölbaum auch fürderhin nicht tragen! Von diesem Tage an werde ich segnen.«
    20 Hierauf erging das Wort des HERRN zum zweitenmal an Haggai am vierundzwanzigsten Tage des (gleichen) Monats folgendermaßen:
    21 »Sage zu Serubbabel, dem Statthalter von Juda, folgendes: ›Ich werde den Himmel und die Erde erschüttern
    22 und die Throne der Könige umstürzen und die Macht der heidnischen Königreiche vernichten, und zwar werde ich die Streitwagen umstürzen samt denen, die darauf fahren, und es sollen die Rosse samt ihren Reitern zu Boden stürzen, einer durch das Schwert des andern (fallen).
    23 An jenem Tage‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN der Heerscharen – ›will ich dich, Serubbabel, Sohn Sealthiels, nehmen und dich zu meinem Knecht machen‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN – ›und dich wie einen Siegelring halten; denn dich habe ich erwählt!‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN der Heerscharen.«


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Mit wenig Mann und Material sieht der Tempel nicht ganz so beeindruckend aus, V. 3. Ich stell mir das wie so ein schiefes Holzhaus vor.
    • Wenn ich raten müsste, wie es weitergeht, würde ich darauf tippen, dass Gott hilft oder der Wille zählt oder sowas
    • Ersteres ist (V. 6ff) wohl der Fall.
    • V. 8 sieht nicht so aus wie einer, den man sich in Isolierung an die Wand schreiben sollte
    • Nach einer letzten Erschütterung der Welt (V. 6) folgt Frieden (V. 10). Also ein (positives) Endzeitbild
    • Die Frage wird ca. 3 Monate nach dem Entschluss, den Tempel zu bauen, gestellt. Das entspricht nicht ungefähr der Zeit zwischen Weihnachten und Ostern Emoticon: holmes
    • Das, worauf Haggai in Vers 11ff raus will, kenn ich sinngemäß mit "Ein Tropfen Wein im Wasserglas macht darauf noch keinen Wein, aber ein Tropfen Gülle führt dazu, dass man es nicht mehr trinken will"
    • Was angekündigt wurde, will Gott wahr werden lassen (Wohlstand nach dem Tempelbau, Erschütterung der Welt). Die Belehrung in Vers 14 bis 19 hat dabei was Oberlehrerhaftes.
    • Dafür, dass Serubbabel von Gott in V. 23 erwählt wird und als eine Art Endzeitstatthalter installiert wird, hab ich vor heute so gar nichts von dem gehört.
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  2. #4967
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    Sacharja 1
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    1 Im achten Monat, im zweiten Regierungsjahre des Darius, erging das Wort des HERRN an den Propheten Sacharja, den Sohn Berechjas, des Sohnes Iddos, folgendermaßen:
    2 »Der HERR ist gegen eure Väter schwer erzürnt gewesen.
    3 Nun aber sage zu ihnen: ›So hat der HERR der Heerscharen gesprochen: Kehrt um zu mir‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN der Heerscharen –, ›so will auch ich wieder zu euch umkehren‹ – spricht der HERR der Heerscharen.
    4 ›Seid nicht wie eure Väter, denen die früheren Propheten zwar die Mahnung zugerufen haben: So hat der HERR der Heerscharen gesprochen: Kehrt doch um von eurem bösen Wandel und von eurem bösen Tun!, aber sie haben nicht gehorcht und nicht auf mich geachtet!‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN.
    5 ›Wo sind nun eure Väter? Und können die Propheten ewig leben?
    6 Doch meine Drohworte und meine Ratschlüsse, deren Verkündigung ich meinen Knechten, den Propheten, geboten hatte, sind die nicht bei euren Vätern eingetroffen, so daß sie in sich gingen und bekannten: ›Wie der HERR der Heerscharen sich vorgenommen hatte, mit uns nach unserm Wandel und nach unserm ganzen Tun zu verfahren, so ist er wirklich mit uns verfahren‹?«
    7 Am vierundzwanzigsten Tage des elften Monats – das ist der Monat Sebat –, im zweiten Regierungsjahre des Darius, erging das Wort des HERRN an den Propheten Sacharja, den Sohn Berechjas, des Sohnes Iddos, folgendermaßen:
    8 Ich hatte zur Nachtzeit ein Gesicht: ich sah einen Mann auf einem rotbraunen Roß reiten; der hielt zwischen den Myrten, die im Talgrund stehen, und hinter ihm befanden sich (noch andere) Rosse, rotbraune, fuchsrote, (schwarze) und weiße.
    9 Als ich nun fragte: »Mein Herr, was bedeuten diese?«, antwortete mir der Engel, der mit mir redete: »Ich will dich schauen lassen, was diese da bedeuten.«
    10 Da nahm der Mann, der zwischen den Myrten hielt, das Wort und sagte: »Das sind die, welche der HERR ausgesandt hat, um die Erde zu durchstreifen.«
    11 Da erstatteten sie dem Engel des HERRN, der zwischen den Myrten hielt, Bericht mit den Worten: »Wir haben die Erde durchstreift und festgestellt, daß die ganze Erde sich in tiefster Ruhe befindet.«
    12 Da nahm der Engel des HERRN das Wort und fragte: »O HERR der Heerscharen, wann willst du dich endlich Jerusalems und der Städte Judas erbarmen, denen du nun schon siebzig Jahre lang gezürnt hast?«
    13 Da antwortete der HERR dem Engel, der mit mir redete, freundliche, trostreiche Worte.
    14 Hierauf sagte der Engel, der mit mir redete, zu mir: »Mache folgende Verkündigung bekannt: ›So hat der HERR der Heerscharen gesprochen: Ich bin mit großem Eifer für Jerusalem und für Zion erfüllt
    15 und hege heftigen Zorn gegen die sorglos dahinlebenden Heidenvölker, die, während ich (über: Israel) ein wenig erzürnt war, ihrerseits zum Unheil mitgeholfen haben.
    16 Darum spricht der HERR also: Ich habe mich Jerusalem voll Erbarmens wieder zugewandt: mein Tempelhaus soll in ihm wieder aufgebaut werden‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN der Heerscharen –, ›und die Meßschnur soll über Jerusalem ausgespannt werden.‹
    17 Weiter mache noch folgendes bekannt: ›So hat der HERR der Heerscharen gesprochen: Aufs neue sollen meine Städte von Gutem überfließen, und der HERR wird Zion aufs neue trösten und Jerusalem wiederum erwählen.‹«


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Haggai war im 2. Jahr am 1. Tag des 6. Monats, Tempelei war am 21. Tag des 7. Monats und Sacharja ist im 2. Jahr im 8. Monat. Das sollten also Zeitgenossen gewesen sein bzw. Sacharja knüpft unmittelbar an Haggai an.
    • "sie haben nicht gehorcht und nicht auf mich geachtet" - ja, das mag das ein oder andere Mal vorgekommen sein
    • Interessant, dass Sacharja die nächste Botschaft separat erhält (V. 7). Überhaupt sind Haggai und Sacharja präzise bei den Datumsangaben. Die übrigens Propheten waren eher so ein diffues "irgendwann"
    • Eine Geschichte-Gesichte Da stellte sich mir glatt die Frage, ob die beiden Begriffe im Deutschen verwandt sind. Geschichte kommt von geschiht (Geschehnis, Ereignis), Gesicht von gesiht (von "sehen" abgeleitet). Wobei ein Ereignis auch etwas ist, was man erblickt haben könnte
    • Laut Schwabenbibel sind die Myrten ein Symbol für das Himmelstor; der "Talgrund" ist in anderen Übersetzungen "in der Tiefe" (Luther) bzw. "an der Wassertiefe" (EÜ), welche die "Himmelswasser" meinen
    • Von "Erschütterung" ist noch nicht so viel zu vernehmen, wenn die Reiter berichten, die Erde befinde sich "in tiefster Ruhe" (V. 11)
    • Auch eine interessante Konstellation mit den Reitern, Sacharja, Engel und Herr und dass der Engel hier als Übersetzer oder Mittelsmann für Sacharja fungiert.
    • Vers 14 klingt mir arg nach Vertröstung. Fehlt nur noch das "es liegt nicht an dir, es liegt an mir"...
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  3. #4968
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    Sacharja 2
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    1 Als ich dann aufblickte und hinschaute, sah ich vier Hörner.
    2 Als ich nun den Engel, der mit mir redete, fragte: »Was haben diese zu bedeuten?«, antwortete er mir: »Das sind die Hörner, welche Juda, Israel und Jerusalem zerstreut haben.«
    3 Hierauf ließ der HERR mich vier Schmiede schauen,
    4 und als ich fragte: »Was wollen diese hier tun?«, gab er mir zur Antwort: »Jenes sind die Hörner, welche Juda dermaßen zerstreut haben, daß es sein Haupt nicht mehr erheben konnte; nun aber sind diese gekommen, um sie in Schrecken zu setzen und die Hörner der Völker abzuschlagen, die ihr Horn gegen das Land Juda erhoben haben, um es zu zerstreuen.«
    5 Als ich dann (abermals) aufblickte und hinschaute, sah ich einen Mann, der eine Meßschnur in der Hand hielt.
    6 Als ich ihn nun fragte: »Wohin gehst du?«, antwortete er mir: »Ich soll Jerusalem ausmessen, um festzustellen, wie groß seine Breite und wie groß seine Länge ist.«
    7 Da stand auf einmal der Engel da, der mit mir redete; und ein anderer Engel trat hervor, ihm entgegen,
    8 und er sagte zu diesem: »Laufe hin und sage dem jungen Manne dort folgendes: ›Eine offene Stadt soll Jerusalem bilden wegen der Menge der Menschen und des Viehs in seinem Innern;
    9 ich selbst aber‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN – ›will ihm ringsum eine feurige Mauer sein und ihm zur Verherrlichung in seiner Mitte gereichen.‹«
    10 »Auf, auf! Fliehet aus dem Lande des Nordens!« – so lautet der Ausspruch des HERRN –; »denn nach allen vier Windrichtungen will ich euch zersprengen« – so lautet der Ausspruch des HERRN.
    11 »Auf! Nach Zion rettet euch, die ihr noch bei der Tochter Babel wohnt!«
    12 Denn so hat der HERR der Heerscharen gesprochen: »Nach Herrlichem hat er mich gesandt zu den Heidenvölkern, die euch geplündert haben; denn wer euch antastet, tastet seinen Augapfel an.
    13 Denn wisset wohl: Ich werde meine Hand gegen sie schwingen, daß sie denen zur Beute werden sollen, die jetzt ihre Knechte sind«; dann werdet ihr auch erkennen, daß der HERR der Heerscharen es ist, der mich gesandt hat. –
    14 »Juble und freue dich, Tochter Zion! Denn wisse wohl: Ich komme und nehme Wohnung in deiner Mitte« – so lautet der Ausspruch des HERRN.
    15 »Da werden sich dann an jenem Tage viele Völker an den HERRN anschließen und mir als Volk angehören; und ich werde in deiner Mitte Wohnung nehmen«; dann wirst du auch erkennen, daß der HERR der Heerscharen es ist, der mich zu dir gesandt hat.
    16 Der HERR aber wird Juda als sein Erbteil auf dem heiligen Boden in Besitz nehmen und Jerusalem wiederum erwählen. –
    17 Stille sei alles Fleisch vor dem HERRN! Denn er hat sich (bereits) aufgemacht aus seiner heiligen (himmlischen) Wohnstätte.


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Noch mehr Geschichte-Gesichte Ich neige dazu, dass Sacharja mir gefällt
    • Hörner hatten wir schon als Zeichen der Macht kennengelernt, ergo sollen nun die Unterdrücker von "Juda, Israel und Jerusalem" zerschlagen werden. Die Anzahl der Hörner (4) bezieht sich wohl nicht auf vier konkrete Mächte, sondern eher auf alle (sinngemäß: die in allen vier Himmelsrichtungen um die Bedrängten herum liegen, vgl. V. 10)
    • Ein zweiter Engel, der dem ersten Engel eine Nachricht überbringt; wir lernen hier so einiges über die Kommandostrukturen in Gottes Reich. Es gibt Gott, Engel verschiedener Ränge und dann noch himmlische Reiter.
    • Vers 9 klingt zum einen badass, zum anderen muss ich bei dem Begriff "feurige Mauer" spontan an den Iron Dome denken:





    • Laut Schwabenbibel erinnert es aber auch an das Flammenschwert, das den Eingang zum Paradies bewacht. Insofern wäre das offene Jerusalem (dürfte ja seit den Babyloniern aktuell eh keine Mauer haben) mit Gott in der Mitte eine Art Paradies auf Erden darstellen.
    • Apropos Babylonier: in Vers 11 erfolgt der explizite Aufruf, das Exil zu verlassen.
    • Und gemäß V. 15 werden das nicht die einzigen sein, sondern Jerusalem steht auch anderen Völkern offen. Das kontrastiert so ein bisschen das Bild, dass die Heiden alle zerschlagen und bestraft werden sollen, wird aber wiederum dadurch relativiert, dass Heide nicht gleich "Nicht-Jude" ist, sondern eher eine Sache der Herzenshaltung (zumindest ist das mittlerweile mein Verständnis von Heiden angesichts des Gelesenen). Gut, die Juden werden als auserkorenes Volk trotzdem einen besonderen Platz haben.
    • "Stille sei alles Fleisch vor dem HERRN" ist eine seltsame Formulierung von "Alles Fleisch schweige in der Gegenwart des HERRN"
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
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  4. #4969
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    Sacharja 3
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    1 Hierauf ließ er mich den Hohenpriester Josua schauen, wie er vor dem Engel des HERRN stand, während der Satan sich zu seiner Rechten stellte, um ihn anzuklagen.
    2 Da sagte der Engel des HERRN zum Satan: »Der HERR wolle dich schelten, Satan! Ja, der HERR, der sich Jerusalem erwählt hat, möge dir Schweigen gebieten! Ist dieser (Mann) nicht ein aus dem Feuer herausgerissenes Brandscheit?«
    3 Josua war aber mit unsauberen Gewändern bekleidet, während er vor dem Engel stand.
    4 Der nahm nun das Wort und gab den vor ihm stehenden (Dienern) die Weisung: »Ziehet ihm die schmutzigen Kleider aus!« Zu ihm aber sagte er: »Siehe, ich habe deine Verschuldung von dir weggenommen und lasse dir Prachtgewänder anlegen!«
    5 Hierauf befahl er: »Man setze ihm auch einen reinen Kopfbund aufs Haupt!« Da setzten sie ihm den reinen Kopfbund aufs Haupt und legten ihm die Prachtgewänder an, während der Engel des HERRN neben ihm stand.
    6 Hierauf gab der Engel des HERRN vor Josua folgende feierliche Erklärung ab:
    7 »So spricht der HERR der Heerscharen: ›Wenn du auf meinen Wegen wandelst und meinen Dienst gewissenhaft versiehst, sollst du sowohl mein Haus verwalten als auch über meine Vorhöfe die Aufsicht führen, und ich will dir freien Zutritt zu mir gewähren unter diesen, die hier (als Diener vor mir) stehen.
    8 Vernimm es doch, Josua, du Hoherpriester! Du und deine Amtsbrüder, die vor dir ihre Sitze haben (im Priesterrat), ihr seid Männer, die ein Vorzeichen bedeuten; denn wisse wohl: Ich will meinen Knecht, ›Sproß‹ genannt, kommen lassen.
    9 Denn siehe, der Stein, den ich vor Josua hingestellt habe – auf diesen einen Stein sind sieben Augen gerichtet –: auf diesen Stein will ich selbst nunmehr seine Inschrift eingraben‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN der Heerscharen – ›und will die Verschuldung dieses Landes an einem Tage hinwegschaffen.
    10 An jenem Tage‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN der Heerscharen – ›werdet ihr einer den andern zu Gaste laden unter seinen Weinstock und unter seinen Feigenbaum.‹«


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Keine Sorge, ich lese nicht den ganzen Sacharja an einem Tag, aber gerade macht er noch Spaß Die Inhalte sind eher positiv und hoffnungsfroh, das ist eine angenehme Abwechslung. Eigentlich wie heute in der Politik auch noch: es wird zu wenig Hoffnung gemacht, dabei sind das die Botschaften, die einen nicht niederschmettern
    • Oha! Eine direkte Erwähnung Satans! Eingebettet ins himmlische Gericht als Ankläger. Die Schabenbibel schreibt hierzu auch direkt, dass "Satan" hier eher als "Berufsbezeichnung" zu verstehen ist. Der Engel ist Richter, Der Satan ist Ankläger. Hat was Kafkaeskes, die Situation.
    • Schmutz (V. 3) und Brandscheitigkeit (V. 2) deuten darauf hin, dass Josua aus dem Exil kommt und davon gereinigt wird (V. 4f). Er darf das Amt des Hohepriesters (wortwörtlich) bekleiden, solange er sich an Gottes Regeln hält (V. 7). Dessen "Wege" wurden in den Sprüchen etc. hinlänglich oft von den krummen Irrwegen abgegrenzt.
    • Gottes Knecht "Sproß" - könnte damit wieder Jesus gemeint sein? Die Schabenbibel gibt da leider keine gescheite Antwort drauf. Auch nicht auf den Stein, der in manchen Übersetzungen mit 7 Augen belegt ist und auf den hier 7 Augen gerichtet sind. Angesichts der Engel kann man es vielleicht so interpretieren, dass die 7 Erzengel je ein Auge darauf richten?
    • Auf jeden Fall hat mich der Gedankengang an zwei Songs von Avantasia erinnert: The Seven Angles (https://www.youtube.com/watch?v=kuQCeNyFr5c) und Sign of the Cross (https://www.youtube.com/watch?v=dYiLCDwdR8k). In letzterem heißt es: "Seven eyes to be blind forever in time" . Die muss ich jetzt erstmal anhören Emoticon: hut
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  5. #4970
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    https://www.bibleserver.com/LUT.ELB.MENG.EU/Sacharja4

    Sacharja 4
    Achtung Spoiler:
    1 Da kam der Engel, der mit mir redete, zurück und weckte mich auf wie einen, der aus seinem Schlaf aufgeweckt wird,
    2 und er fragte mich: »Was siehst du?« Ich antwortete: »Ich sehe, da steht ein Leuchter ganz von Gold, und ein Ölbehälter befindet sich oben darauf, und sieben Lampen sind an ihm und sieben Gießröhren für die Lampen, die sich an ihm befinden;
    3 und neben ihm stehen zwei Ölbäume, einer zu seiner Rechten und einer links von ihm.«
    4 Da hob ich an und richtete an den Engel, der mit mir redete, die Frage: »Mein Herr, was soll dies alles bedeuten?«
    5 Da gab mir der Engel, der mit mir redete, folgende Antwort: »Du weißt also nicht, was dies dort bedeutet?« Als ich nun antwortete: »Nein, mein Herr«,
    6 gab er mir folgende Auskunft: »So lautet das Wort des HERRN an Serubbabel: ›Nicht durch Heeresmacht und nicht durch Gewalt (geschieht’s), sondern durch meinen Geist!‹ – so spricht der HERR der Heerscharen.
    7 ›Wer bist du, großer Berg? Vor Serubbabel sollst du zur Ebene werden! Er wird den Giebelstein an Ort und Stelle bringen unter dem Jubelruf: ›Heil, Heil sei ihm!‹«
    8 Weiter erging das Wort des HERRN an mich folgendermaßen:
    9 »Die Hände Serubbabels haben den Grundstein zu diesem Hause gelegt, und seine Hände werden es auch vollenden; dann wirst du auch erkennen, daß der HERR der Heerscharen es ist, der mich zu euch gesandt hat.
    10 Denn wer immer den Tag der geringen Anfänge verachtet hat, der wird mit Freuden den Bleistein in der Hand Serubbabels sehen. Diese sieben (Lampen) aber sind die Augen des HERRN, die über die ganze Erde schweifen.«
    11 Hierauf richtete ich die Frage an ihn: »Was bedeuten denn diese beiden Ölbäume rechts und links von dem Leuchter?«
    12 Und noch eine andere Frage richtete ich an ihn, nämlich: »Was haben die beiden Olivenzweige zu bedeuten, die sich neben den beiden goldenen Röhren befinden, welche das Gold(öl) von oben herableiten?«
    13 Da antwortete er mir: »Du weißt also nicht, was diese bedeuten?« Als ich ihm nun erwiderte: »Nein, mein Herr«,
    14 sagte er: »Das sind die beiden Söhne des Öls, die (als Diener) vor dem Herrn der ganzen Erde stehen.«


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Die Beschreibung in Vers 2 klang aufs erste Lesen nach einer Menora:
    • Aber die Schwabenbibel merkt an, dass das mit den sieben Gießröhren auf 7x7 Flammen hinausläuft (was ich nicht ganz verstehe tbh). Vor allem, da in Vers 10 nochmal von 7 Lampen die Rede ist, die jetzt gut zu den seltsamen 7 Augen aus dem vorigen Kapitel passen. In jedem Fall steht es für die (starke) Präsenz Gottes.
    • @V. 4: Ich weiß nicht, was soll es bedeuten... Emoticon: musik
    • V. 5, V. 13: Ist der Engel so wie die Leute im Forum, die schreiben "wundert mich ja, dass noch keiner über Thema XYZ geredet hat"?
    • Serubbabel wird den Tempel fertigstellen
    • Die übrigen Übersetzungen übersetzen übrigens "Söhne des Öls" mit "Gesalbte". Wer damit gemeint ist, geht nicht so recht aus dem Text hervor.
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
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  6. #4971
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    Sacharja 5
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    1 Als ich dann wieder aufblickte und hinschaute, sah ich, wie eine Schriftrolle geflogen kam,
    2 und auf seine Frage: »Was siehst du?« antwortete ich: »Ich sehe eine Schriftrolle fliegen, zwanzig Ellen lang und zehn Ellen breit.«
    3 Da sagte er zu mir: »Das ist der Fluch, der über das ganze weite Land ergeht; denn jeder Dieb wird nach der Bestimmung, die auf der einen Seite der Rolle geschrieben steht, weggefegt werden, und jeder Meineidige wird nach der Bestimmung, die auf der andern Seite der Rolle geschrieben steht, weggefegt werden.
    4 ›Ich habe den Fluch deshalb ausgehen lassen‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN der Heerscharen –, ›damit er in das Haus des Diebes und in das Haus dessen, der bei meinem Namen falsch geschworen hat, eindringt und im Innern seines Hauses sich festsetzt, bis er es mitsamt seinem Holzwerk und seinen Steinen vernichtet hat.‹«
    5 Hierauf trat der Engel, der mit mir redete, wieder hervor und sagte zu mir: »Blicke doch in die Höhe und sieh, was das ist, das dort zum Vorschein kommt!«
    6 Als ich nun fragte: »Was ist das?«, antwortete er: »Das ist das große Getreidemaß, das zum Vorschein kommt«; dann fuhr er fort: »Dies ist ihre Verschuldung im ganzen Lande!«
    7 Da hob sich auf einmal ein schwerer Bleideckel (von dem Getreidemaß) empor, und ein einzelnes Weib saß dort im Innern des Getreidemaßes.
    8 Da sagte er: »Das ist die Gottlosigkeit!« Dann stieß er das Weib wieder in das Getreidemaß zurück und warf die Bleiplatte wieder auf ihre Öffnung.
    9 Als ich dann wieder aufblickte und hinschaute, sah ich zwei Weiber zum Vorschein kommen, in deren Flügeln sich Wind befand; sie hatten nämlich Flügel wie Storchenflügel; die hoben das Getreidemaß empor (und trugen es) zwischen Erde und Himmel (davon).
    10 Als ich nun den Engel, der mit mir redete, fragte: »Wohin bringen diese das Getreidemaß?«,
    11 antwortete er mir: »Es soll ihr[6] ein Haus im Lande Babylonien gebaut werden, und, wenn dieses fertig ist, soll es dort auf dem ihr gebührenden Platz niedergesetzt werden.«


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • 10x5m, das ist eine ordentliche Schriftrolle. Bzw. ein ordentlicher Fluch. Ich stelle mir das entweder wie bei einem Transparent auf ner Demo vor, dass man die Nachricht so groß draufschreiben wollte, dass sie überall gelesen werden kann oder aber der Fluch ist ziemlich kompliziert und braucht so viel Platz, um aufgeschrieben zu werden.
    • Meineid und Diebstahl müssten dann sowas wie Kapitalverbrechen damals gewesen sein.
    • "Das ist das große Getreidemaß" - Da musste ich an die Simpsonsfolge mit dem großen Kürbis denken, das kam - für mich - so random
    • Gemeint ist wohl eine Art Fass oder Tonne
    • Kapitel 5 richtet sich insgesamt eher ans "Innere" (inländische Verbrecher und "Gottlosigkeit")
    • Interessanter Gedanke, dass "Gottlosigkeit" nicht einfach vernichtet werden kann, sondern nur so weit wie möglich weg (nach Babylon) geschafft wird. Sie ist prinzipiell aber noch da und könnte wiederkehren - wenn sie, wie die Juden, aus dem Exil zurückfindet.
    • Ich finde es auf jeden Fall gut, dass es bei Sacharja weiterhin sehr plastisch und kryptisch (fliegende Schriftrolle, Frau im Fass) bleibt
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
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  7. #4972
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    Sacharja 6
    Achtung Spoiler:
    1 Als ich dann abermals aufblickte und hinschaute, sah ich vier Wagen zwischen zwei Bergen hervorkommen; die Berge aber waren von Erz.
    2 Am ersten Wagen waren rotbraune Rosse, am zweiten Wagen schwarze Rosse,
    3 am dritten Wagen weiße Rosse und am vierten Wagen scheckige Rosse.
    4 Als ich nun an den Engel, der mit mir redete, die Frage richtete: »Was haben diese da zu bedeuten, mein Herr?«,
    5 gab mir der Engel zur Antwort: »Das sind die vier Winde des Himmels, die ausfahren, nachdem sie sich dem Herrn der ganzen Erde vorgestellt haben.
    6 Der Wagen mit den schwarzen Rossen geht nach dem Lande im Norden, und das weiße Gespann fährt nach dem Osten; die scheckigen Rosse fahren nach dem Lande im Süden;
    7 und die rotbraunen ziehen nach dem Lande im Westen aus und beabsichtigen auf ihrer Fahrt die Erde zu durchstreifen.« Als er ihnen dann zugerufen hatte: »Auf! Durchstreift die Erde!«, zogen sie auf der Erde umher.
    8 Dann rief er mir noch laut die Worte zu: »Wisse wohl: die, welche nach dem Lande im Norden ausgezogen sind, lassen meinen Geist im Lande des Nordens Ruhe finden.«
    9 Darauf erging das Wort des HERRN an mich folgendermaßen:
    10 »Nimm von (dem Geschenk) der noch in der Verbannung Lebenden, von Heldai, von Tobija und Jedaja – und zwar gehe du selbst an dem betreffenden Tage hin und begib dich in das Haus Josijas, des Sohnes Zephanjas, wohin sie aus Babylon gekommen sind –,
    11 nimm also davon Silber und Gold und laß daraus eine Krone anfertigen; setze sie dem Hohenpriester Josua, dem Sohne Jozadaks, aufs Haupt
    12 und richte dann an ihn folgende Worte: ›So hat der HERR der Heerscharen gesprochen: Siehe, da ist ein Mann, Sproß ist sein Name – denn unter seinen Füßen wird es sprossen –, der wird den Tempel des HERRN bauen.
    13 Ja, er ist’s, der den Tempel des HERRN aufbauen und Herrlichkeit gewinnen wird, und er wird auf seinem Throne sitzen und herrschen und ein Priester wird an seinem Throne stehen, und ein friedliches Einvernehmen wird zwischen beiden bestehen.‹
    14 Die Krone aber soll für Heldai, Tobija und Jedaja sowie für Chen, den Sohn Zephanjas, als Andenken im Tempel des HERRN verbleiben.
    15 Und die in weiter Ferne Wohnenden werden kommen und am Tempel des HERRN bauen, und ihr werdet dann auch erkennen, daß der HERR der Heerscharen mich zu euch gesandt hat; und dies alles wird geschehen, wenn ihr der Stimme des HERRN, eures Gottes, willig gehorcht.«


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Jetzt kommt ein von den Winden gezogener Streitwagen
    • Hat ein bisschen was von der Vision mit den Reitern, welche die ganze Welt durchstreifen, nur fliegend
    • Josua wird auch im Weltlichen prunkvoll (mit einer Krone) ausgestattet
    • Ich wundere mich ein wenig, warum ich von dem Sacharja-Material so wenig kenne. Klar, ich hab die Bibel bislang nie selbst gelesen, aber so Dinge wie die Bundeslade oder der Tempel von Jerusalem wurden zur Genüge popkulturell aufgegriffen. Jetzt hat man hier fliegende Pferde, meterlange Flüche, Frau im Fass und Josuas Krone, aber nichts davon kommt mir auch nur flüchtig bekannt vor. Dabei regt das die Fantasie ungemein an.
    • "Spross" bezieht sich wohl doch nicht auf Jewus, sondern den Tempelbauer (V. 12)
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  8. #4973
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    Ah, du bist schon bei Sacharja. Erinnerung: Da gits wieder apokalyptische Texte.

    Die Streitwagen aus Sacharja 6 sind z.B. die Vorlage für die apokalyptischen Reiter aus Offb. 6

    Haggai, Scharja und Maleachi bezeichnet man auch als nachexilische Propheten, sie sind zeitlich angesiedelt, nachdem die Juden aus dem babylonischen Exil zurückgekommen sind. Deswegen hast du auch noch nicht so viel von Serubbabbel gehört, der Typ wird nur kurz in Esra erwähnt.

    Ansonsten sollte man auch vorsichtig sein, die von 2500 Jahren aufgeschriebenen Texte zu unreflektiert auf die heutige politische Situation zu beziehen. Sacharja wusste nichts vom Iron Dome und Raketen und ich bezweifel auch, dass er sowas gesehen hat. Solche Auslegungen erinnern mich an manche Christen, die die genaue Afolge politischer Ereignisse des 20. und 21. Jahrhunderts in den apokalytischen biblischen Texten entdecken wollen. Ich halte es für sinnvoller, bei Auslegungsversuchen im historischen und kulturellen Kontext des Propheten und der Erstadressaten zu bleiben. Das ist ein bisschen schwieriger, weil man sich erst das ganze Wissen über die damalige Zeit aneignen muss, aber man hat so weniger Raum für ins Kraut schießende Spekulationen.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  9. #4974
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    Wenn ich sowas schreibe wie "das erinnert mich an", meine ich nicht damit "das wird womöglich das gemeint haben". Das ist für mich eher wie Lyrikinterpretation

  10. #4975
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    Zitat Zitat von Mongke Khan Beitrag anzeigen
    Wenn ich sowas schreibe wie "das erinnert mich an", meine ich nicht damit "das wird womöglich das gemeint haben". Das ist für mich eher wie Lyrikinterpretation
    Ich hatte das auch nicht vermutet. Manchmal sind die Kommentare auch für die stillen Mitleser. Grade bei solchen apokalyptischen Texten wird da ne Menge Unsinn produziert. Ich erinnere mich z.B. an das Gespräch mit jemand aus der Gemeinde: "Der Bär aus der Vision im Buch Daniel bedeutet auf jeden Fall Russland - das spricht alles in die heute Zeit." Ich hab sie gefragt, wie sie darauf kommt - Naja, irgendein Typ auf Youtube erzählt wieder Sachen.... Der Bär aus Daniel 7 wird normalerweise als Persisches Großreich interpretiert - aber das passt halt nicht so schön mit "dem russichen Bären" zusammen. Solche Erlebnisse habe ich ab und zu mal und sie lassen mich innerlich den Kopf schütteln, deswegen ist es mir wichtig, da nochmal drauf hinzuweisen.
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  11. #4976
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    Verstehe. Das ist natürlich
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  12. #4977
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    Sacharja 7
    Achtung Spoiler:
    1 Im vierten Regierungsjahre des Königs Darius erging das Wort des HERRN an Sacharja am vierten Tage des neunten Monats, im Monat Kislew.
    2 Es hatte nämlich Bethel den Sarezer und Regem-Melech samt seinen Leuten abgesandt, um den HERRN (durch Opfer) gnädig zu stimmen,
    3 und zugleich, um an die Priester, die zum Tempel des HERRN der Heerscharen gehörten, und an die Propheten folgende Anfrage zu richten: »Sollen wir auch fernerhin im fünften Monat ein Trauerfest abhalten mit Fasten, wie wir es nun schon wer weiß wie viele Jahre getan haben?« 
    4 Da erging das Wort des HERRN der Heerscharen an mich folgendermaßen:
    5 »Verkünde dem gesamten Volke des Landes und den Priestern folgendes: ›Wenn ihr im fünften und siebten Monat, und zwar schon siebzig Jahre hindurch, gefastet und getrauert habt, bin ich es da, für den ihr gefastet habt?
    6 Und wenn ihr eßt und wenn ihr trinkt, seid dann nicht ihr die Essenden und ihr die Trinkenden?‹« 
    Gott hat von jeher durch die Propheten nur Gerechtigkeit und Liebe von seinem Volk gefordert, allerdings vergebens und zum Unheil des Volkes
    7 »Sind nicht dies die Gebote, die der HERR schon durch die früheren Propheten hat verkünden lassen, als Jerusalem noch bewohnt war und in sicherer Ruhe bestand samt den dazugehörigen Ortschaften ringsum, und als auch das Südland und die Niederung noch bevölkert waren?«
    8 Und weiter erging das Wort des HERRN an Sacharja folgendermaßen:
    9 »So spricht der HERR der Heerscharen: Übet wahrhaftiges Gericht und erweiset einer dem andern Liebe und Barmherzigkeit!
    10 Witwen und Waisen, Fremdlinge und Arme bedrücket nicht, und sinnet nichts Böses gegeneinander in euren Herzen!«
    11 Aber sie weigerten sich, darauf zu achten, und wollten sich kein Joch auf den Nacken legen lassen; sie verstopften sich die Ohren, um nicht zu hören,
    12 und machten ihre Herzen hart wie Kieselstein, um die Belehrung und die Weisungen nicht zu vernehmen, die der HERR der Heerscharen durch seinen Geist unter Vermittlung der früheren Propheten an sie richtete. Da erging denn ein gewaltiges Zorngericht über sie vom HERRN der Heerscharen;
    13 und wie sie nicht hatten hören wollen, als er sie rief, »ebenso« – so hat der HERR der Heerscharen gesprochen – »mögen sie jetzt rufen, ohne daß ich auf sie höre!
    14 So ließ ich sie denn unter alle Heidenvölker zerstieben, die sie vorher nicht gekannt hatten, und das Land verödete nach ihrem Weggang, so daß niemand mehr darin hin und her zog; und so haben sie das liebliche Land in eine Einöde verwandelt.«


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Vers 5 ist ne starke Antwort. Er hätte auch einfach "nein" oder "ja" sagen können, aber so ist es viel entlarvender. Spiegelt andererseits aber eine interessante Entwicklung wider: in den Mosebüchern wurde wimre sehr ausführlich beschrieben, was wie wann wo zu opfern sei (dahingehend würde ich "Gott hat von jeher durch die Propheten nur Gerechtigkeit und Liebe von seinem Volk gefordert" mal anzweifeln - in den 10 Geboten steht's aber nicht ). Das fällt jetzt zusammen in "seid dann nicht ihr die Essenden und ihr die Trinkenden?". Gott wirkt hier erstaunlich modern, was bei mir die Frage aufkommen lässt: wenn Gott sich im AT schon weiterentwickelt hat (was ich ihm tbh nicht unterstellt hätte) und seither (also jetzt konkret: seit Sacharja) nochmal 2500 Jahre vergangen sind - müsste er dann nicht noch fortschrittlicher sein? Oder hat jemand den B-Knopf gedrückt.
    • War das eig. nicht auch ein Vorteil des Christentum ggü. dem römischen Pantheon, dass man nicht so viel hergeben musste für den Segen seines Gottes?
    • V. 9f könnte glatt von Jesus sein. Ist dieser Gott hier auf einmal sein Vadder oder was?
    • V. 12: Menschen
    • Spannendes Kapitel. Gerade auch die Schlussworte lassen die erzählten Begebenheiten in einem anderen Licht erscheinen. So ein "Ihr habt das alles ganz falsch verstanden! Was ich eigentlich meinte...". Wobei ich mich dann zumindest auch frage, ob das so klar kommuniziert worden ist, wie es gemeint wurde. Gehören ja immer zwei dazu, auch wenn der eine angeblich unfehlbar ist.
    • Kann eine unfehlbare Wesenheit eigentlich das Denken und Handeln fehlbarer Wesenheiten korrekt antizipieren und eine Sprache sprechen, die diese verstehen?
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
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  13. #4978
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    Sacharja 8
    Achtung Spoiler:
    1 Weiter erging das Wort des HERRN der Heerscharen (an mich) folgendermaßen:
    2 »So spricht der HERR der Heerscharen: Ich bin mit großem Liebeseifer um Zion erfüllt und von heftigem Zorn um seinetwillen entbrannt!«
    3 So hat der HERR gesprochen: »Ich kehre nach Zion zurück und will wieder inmitten Jerusalems Wohnung nehmen, und Jerusalem soll ›die treue Stadt‹ heißen und der Berg des HERRN der Heerscharen ›der heilige Berg‹.«
    4 So hat der HERR der Heerscharen gesprochen: »Wiederum werden Greise und Greisinnen auf den Plätzen Jerusalems sitzen, ein jeder mit seinem Stabe in der Hand infolge der Fülle der Lebenstage;
    5 und die Plätze der Stadt werden wieder angefüllt sein mit Knaben und Mädchen, die auf den Plätzen dort spielen.«
    6 So hat der HERR der Heerscharen gesprochen: »Wenn das dem Überrest dieses Volkes unmöglich erscheint in jenen Tagen, muß es da auch mir unmöglich erscheinen?« – so lautet der Ausspruch des HERRN der Heerscharen.
    7 So hat der HERR der Heerscharen gesprochen: »Wisset wohl: ich werde mein Volk erretten aus den Ländern des Sonnenaufgangs und aus den Ländern des Sonnenuntergangs
    8 und werde sie heimbringen, daß sie wieder inmitten Jerusalems wohnen; und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein in Wahrheit und Gerechtigkeit.«
    9 So hat der HERR der Heerscharen gesprochen: »Faßt Mut, ihr, die ihr in diesen Tagen diese Verheißungen aus dem Munde der Propheten vernehmt, nämlich an dem Tage, wo der Grundstein zum Wiederaufbau des Hauses des HERRN der Heerscharen, des Tempels, gelegt wurde!
    10 Denn vor dieser Zeit gab es keinen Lohn für die (Arbeit der) Menschen und keinen Ertrag (von der Arbeit) des Viehs, und wer aus- und einging, fühlte sich nicht sicher vor dem Feinde, und ich reizte alle Menschen zur Feindseligkeit gegeneinander.
    11 Jetzt aber will ich mich zu dem Überrest dieses Volkes nicht mehr so stellen wie in den früheren Tagen« – so lautet der Ausspruch des HERRN der Heerscharen –,
    12 »sondern es wird eine Aussaat des Friedens stattfinden: der Weinstock wird seine Frucht bringen und die Erde ihren Ertrag liefern und der Himmel seinen Tau spenden: dies alles will ich dem Überrest dieses Volkes für immer zuteil werden lassen!
    13 Und es soll geschehen: Wie ihr vordem den Völkern zum Fluchwort gedient habt, ihr vom Hause Juda und ihr vom Hause Israel, so will ich euch jetzt Heil verleihen, daß ihr zum Segenswunsch werden sollt: fürchtet euch nicht, habt guten Mut!«
    14 Denn so hat der HERR der Heerscharen gesprochen: »Gleichwie ich vordem beschlossen hatte, euch Böses zu tun, als eure Väter mich erbitterten« – so spricht der HERR der Heerscharen –, »und ich es mir nicht leid sein ließ,
    15 ebenso habe ich nun umgekehrt in diesen Tagen beschlossen, Jerusalem und dem Hause Juda Gutes zu erweisen: fürchtet euch nicht!
    16 Dies sind aber die Gebote, die ihr erfüllen sollt: Redet die Wahrheit treulich, jeder mit dem andern, und übt eine friedsame Rechtsprechung in euren Toren!
    17 Keiner sinne in seinem Herzen auf Unheil gegen den andern, und keiner habe betrügliche Eide lieb! Denn alles dieses hasse ich« – so lautet der Ausspruch des HERRN. 
    18 Weiter erging das Wort des HERRN der Heerscharen an mich folgendermaßen:
    19 »So spricht der HERR der Heerscharen: Das Fasten im vierten und fünften, im siebten und zehnten Monat soll für das Haus Juda zu Tagen der Freude und Wonne und zu fröhlichen Festen werden! Nur habt die Wahrheit und den Frieden lieb!
    20 So spricht der HERR der Heerscharen: Künftig werden noch Völker und die Bewohner vieler Städte kommen;
    21 und die Bewohner der einen Stadt werden zu denen der andern gehen und sagen: ›Kommt, laßt uns hinziehen, um den HERRN (durch Opfer) gnädig zu stimmen und um den HERRN der Heerscharen aufzusuchen! Ja, auch ich will hingehen!‹
    22 So werden denn viele Völker und zahlreiche Völkerschaften kommen, um den HERRN der Heerscharen in Jerusalem aufzusuchen und um den HERRN (durch Opfer) gnädig zu stimmen.
    23 So spricht der HERR der Heerscharen: In jenen Tagen, da werden zehn Männer aus allen Sprachen der Völker einen jüdischen Mann beim Rockzipfel ergreifen und zu ihm sagen: ›Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben vernommen, daß Gott mit euch ist.‹«


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Vers 2 liest sich wie eine gelungene Zusammenfassung der göttlichen Emotionswelt: massive Liebe und massiver Zorn. Vielleicht geht das eine ohne das andere auch gar nicht
    • Elberfelder merkt an, dass "die treue Stadt" in V. 3 auch "die Stadt der Wahrheit" heißen könnte.
    • V. 4f klingt nach der Andeutung einer gesunden Bevölkerungspyramide.
    • V. 7f dreht die Hauptthemen in der Reihenfolge um. Was ich damit meine: In der Bibelstory ging es los mit dem Bund, dann kam das gelobte Land und dann der Exodus. Jetzt wird zuerst der Exodus erwähnt (un umgekehrter Form), dann das gelobte Land und zuletzt ein Bund - wenn man so will - oder Versprechen ("Ich will ihr Gott sein"). Also folgende Struktur: ((()))
    • Da ich bei Sacharja 7 schon so ein wenig die Entwicklung Gottes im Lauf der biblischen Geschichte angerissen hab: in Vers 11 scheint sich Gott dieser selbst bewusst zu sein oder zu werden ("Jetzt aber ... nicht mehr so")
    • "Der Himmel wird seinen Tau spenden"
    • Analog zu der ((()))-Sache wird auch die emotionale Färbung umgedreht. Weg vom Beschluss, "Böses zu tun" hin zu "fürchtet euch nicht". Die zwei Emotionen (Liebe und Zorn) hatten wir in Vers 2 schonmal.
    • Interessant, dass in V. 17 nicht mehr auf die 10 Gebote verwiesen wird oder so. Das klingt hier für mich eher nach dem "Sinn" hinter den Geboten. Wie der Unterschied zwischen Recht und Gerechtigkeit oder eine Art "Geist des Gesetzes". Gibt es da im Juristischen nicht auch so ein Prinzip, dass es nicht (nur) um den Wortlaut gehen soll, sondern auch um den Sinn dahinter?
    • Schade, dass es in Vers 23 nicht zwölf Männer sind. Dann hätte man es auf die Apostel beziehen können
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

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