Deutsche Hanse
Der Einstieg des Hansebundes in die burgundische Südamerikagesellschaft CBCA verläuft ohne größere Probleme und richtet den Handel des Bundes etwas stärker in diese Region aus. Die beiden Schiffe der Tauros-Klasse, über welche die CBCA dank der Hanse verfügt, sollten dabei ihre Wirkung nicht verfehlen. Dennoch kriselt die Gesellschaft ein wenig, nachdem sie ihr Monopol sofort wieder verloren hat und sich der Konkurrenz Irlands ausgesetzt sieht. Zudem scheint die Zusammenarbeit mit den Kanaren in Quito sehr argwöhnisch beäugt zu werden, und mit dem Beginn der Aufstände in Südamerika veränderten sich die Handelsströme noch weiter zum Nachteil der Gesellschaft.
In der Ostsee hatte man erneut mit recht starker Piraterie zu kämpfen, doch die Seestädte profitierten erheblich vom beispiellosen Bauprogramm des Bundes und den Aufträgen aus Brandenburg. 1707 dürften Nord- und Ostsee dann zu den weltweit sichersten Meeren avancieren, möglicherweise nur noch von der Straße von Melaka, den beiden großen Kanälen und dem Schwarzen Meer übertroffen.
Als neuer Hansebürgermeister wird dank der Stimmstärke Süd- und Westdeutschlands nach kurzer Debatte der Ulmer Ratsherr Chrysostomos Baur gewählt und von seinem Vorgänger mit viel Freude ins Amt eingeführt. Scholten gibt sein Amt offenbar nicht ungern auf. Der Bund ist finanziell und politisch auf einem guten Weg, so dass der 45jährige Gildenmeister eine zuversichtliche Antrittsrede hält. Allerdings scheint die Übergabe von Piraten an die Kalmarer Union in den Hansehäfen bislang zu unterbleiben; möglicherweise hat Baur noch nicht den nötigen Rückhalt, um diese Maßnahme zu erzwingen.
Als das Steuer- und Zollaufkommen für 1706/07 berechnet wird, zeichnet sich ab, dass Ulm wieder den höchsten Anteil vor Köln und Hamburg einbringt. Die drei Seestädte haben sich aber diesmal einen deutlich höheren Stimmenanteil gesichert, da sie vom Schiffbau sehr stark profitierten. Der „Immerwährende Hansetag“ in Lübeck wird eingerichtet und nimmt dank der Vertrautheit aller Gilden- und Zunftvertreter mit Ratssitzungen geräuschlos und effektiv seine Arbeit auf.
Die Handelsbank konnte die neuerlich erhöhte Einlage nutzen und für den Handel verfügbar machen. Zudem stieg die Bevölkerungszahl dank der guten Erwerbslage leicht an. Dabei hilft natürlich auch die sichere Nahrungsmittelversorgung, denn die Lebensmittel bleiben auch für einfache Menschen gegenwärtig erschwinglich. Allerdings ist das Erzbistum Köln seit Spätherbst von den Bauernunruhen betroffen. Dort stehen offenbar auch ungewöhnlich viele einfache Kleriker auf Seiten der Rebellen oder führen sie sogar an.
Besonderheiten:
Der Städtebund hat zahlreiche Handelsprivilegien im mongolischen Ostseeraum und in den drei nordischen Königreichen dauerhaft vertraglich vereinbart.
Jede Hansestadt unterhält auf eigene Kosten zwischen 0,5 und 2,5 Reg. Festungsartillerie.
Der Bürgermeister von Lübeck bekleidet stets einen unbetitelten mongolischen Adelsrang.
Bundesstädte: Lübeck, Hamburg, Bremen, Köln, Duisburg, Neuss, Lüttich, Metz, Aachen, Ulm
Vasallen: Hochstift Köln, Hzm Jülich, Friesland (NL), Amsterdam, Gotland, Aland, Helgoland
Ungefähre Bevölkerungszahl: 560 000
Regionen: Niedersachsen-Holland (Hamburg-Bremen-Friesland-Amsterdam-Helgoland, mit den westfälischen Vasallen) Jütland-Schleswig-Holstein-Lübeck (zusammen mit Brandenburg und der Kalmarer Union), Rheinland (Köln-Duisburg-Neuss-Lüttich-Aachen-Hochstift Köln-Hzm. Jülich); Ulm ist der Region Schwaben (Stuttgart-Urach) zugeordnet, Gotland und Aland sind Teil der Region Dänische Inseln-Schonen
Vorort (eine Art Bundeshauptstadt) und Sitz des Immerwährenden Hansetages: Lübeck (Stadtbefestigung 4)
Wichtige Festungen: Köln (4), Ulm (5), andere Bundesstädte (3), Aland (3), Gotland (4)
Staatsoberhaupt (Spielfigur): Erster Hansebürgermeister Chrysostomos Baur (seit 1707, *1662)
Zurückgetretene Erste Hansebürgermeister:
Olof Scholten (1697-1707, *1631)
Bisherige Schwerpunkte:
1701: Jahrhundertbuch der Hanse
1702: Gründung der Hanseatischen Handelsbank
1703: Beteiligung an der Römisch-Deutschen Wasserkunst
1704: Bau der „Britanic“ (800-Mann-Handelssegler III) als Prototyp der neuen Taurus-Klasse
1705: Hansetag in Ulm zur Umwandlung des Bundes in eine Art Timokratie
1706: Einstieg der Hanse in die burgundische Amerikagesellschaft CBCA
Handelsprivilegien und Monopole:
Seit 1706: Einseitige Handelsprivilegien der Stufe 1 im Khanat Baiern (mit Vasallen)
Stimmenanteile auf dem Immerwährenden Hansetag zu Lübeck (1707):
Lübeck: 6%+4%
Hamburg: 5%+10%
Bremen: 5%+6%
Köln: 5%+11%
Duisburg: 5%+6%
Neuss: 5%+0%
Lüttich: 5%+0%
Metz: 5%+0%
Aachen: 5%+0%
Ulm: 5%+12%
Steuereinnahmen: 1 470 000 S
Tributeinnahmen: -
Rücklagen aus dem Vorjahr: -
Entrichtete Tribute: -
Kreditzinssatz: 11%
Einlagen der Hanseatischen Handelsbank: 300 000 S (davon 300 000 S verliehen)
Hofhaltungskosten: (Vorjahr): 100 000 S (mit Abgabebonus)
Soldkosten: Keine außerhalb des Jahreszuges
Hinweis: Diese Soldkosten sind zusätzliche Ausgaben, die durch Anwerbungen während des Jahres entstehen; die Kosten für bereits zu Jahresbeginn unter Vertrag genommene Söldner werden (ähnlich wie bei Schiffen und Geschützen) von den Spielern im Jahreszug bezahlt.
Weitere feste Ausgaben: -
Zusätzliche Ausgaben: -
Ausgaben während des Jahres: -
Fällige Kredite:
Kredit zu Jahresbeginn: 402 000 S im Inland zu 11% Zinsen, also 446 220 S
Eigenkapital der Compagnie bourgogne pour le commerce des Amérique centrale / sud-américain (CBCA) Anfang 1706: 624 Anteile (davon Burgund: 593, kanarische Kaufleute: 31), 400 000 S, dazu 1*300 III, 1*250 III, 1*150 III, 1*100 III (Handelsschiffe) mit jährlichen Kosten von 48 000 S und 6*50 (Kriegsschiffe III) mit jährlichen Kosten von 18 000 S.
Erwerb von Anteilen im Januar 1706 durch die Hanse: 344 000 S (davon 144 000 S durch die Übergabe der „Britannic“ (1*800 III), also 344 zusätzliche Anteile
Erwerb von Anteilen im Januar 1706 durch die burgundische Krone: 144 000 S (durch den Kauf eines weiteren Schiffes der Taurus-Klasse), also 144 zusätzliche Anteile
Eigenkapital der Compagnie bourgogne pour le commerce des Amérique centrale / sud-américain (CBCA) Anfang 1707: 1112 Anteile (davon Burgund 737, Deutsche Hanse 344, kanarische Kaufleute 31), 310 000 S, dazu 2*800 III, 1*300 III, 1*250 III, 1*150 III, 1*100 III (Handelsschiffe) mit jährlichen Kosten von 144 000 S und 6*50 (Kriegsschiffe III) mit jährlichen Kosten von 18 000 S.
Seit 1706 besteht kein Handelsmonopol der Gesellschaft mehr
Geplantes Eigenkapital ohne Schiffe: 60% der Gewinne bis zu einer Grenze von 1 000 000 S, 40% werden ausgeschüttet (kann von den Gesellschaftern jederzeit geändert werden)
Ausschüttung der CBCA 1706/07 (85% für die Anteilseigner, 15% für die Kanaren): Keine
Waffentragende Bevölkerung: 5,5 (effektiv 5,5) Regimenter LI
Vasallenaufgebote: 0,4 (effektiv 0,1) Minghan LR, 0,5 (effektiv 0,4) Regimenter LI
Städtische Festungsgeschütze II: 0,1 (Ulm, Bremen, Neuss, Aachen)
Städtische Festungsgeschütze III: 0,9 (Ulm), 0,8 (Köln), 0,6 (Hamburg, Lübeck), 0,5 (Duisburg, Lüttich, Metz), 0,4 (Bremen, Neuss, Aachen)
Geschützproduktion: Stufe III
Schiffsproduktion: Stufe III
Geschütze: 1,0 Regimenter Feldartillerie III
Schiffe Anfang 1706: 3*300 III, 3*100 III, 24*50 III, 30*25 III
Neubauten: 2*800 III (Handelsschiffe der Tauros-Klasse, eines davon für Burgund), 2*100 III, 26*50 III, 70*25 III
Schiffe Anfang 1707: 3*300 III, 5*100 III, 50*50 III, 100*25 III
Staatliche Handelsschiffe: 1*800 III (Drittes Exemplar der Taurus-Klasse)
Anmerkung: Handelsschiffe fahren normalerweise mit etwa einem Viertel oder einem Fünftel der Besatzung eines Kriegsschiffes; es handelt sich also um eine Größenrelation, nicht um die Mannschaft, die man bei Handelsunternehmungen wirklich einsetzt. Dennoch werden für diese Schiffe die üblichen Unterhaltskosten fällig.
Söldner: 1,0 Minghan LR (Kiew)
Im Felde stehende Einheiten: 0,3 Minghan LR (Vasallen) im Erzbistum Konstanz
Rebellenaufgebote: 0,1 Regimenter LI und etwa 5000 revoltierende Leibeigene im Erzbistum Köln und in der Bischofsstadt selbst
Verluste 1706: -