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Thema: Der Mongolensturm - Das 18. Jahrhundert

  1. #421
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    13.-30. April 1706: Die Plünderung des Garonnetales und der Stadt Bordeaux wird in Europa allmählich bekannt und sorgt besonders in England, Frankreich, Schottland, Burgund und Galicien für Zorn und Empörung. Italienische und kanarische Diplomaten argumentieren hingegen, dass die Vasallengebiete des französischen Königs ein legitimes Kriegsziel seien, nachdem dieser die kanarische Vasalleninsel Barbados angegriffen habe.


    14. April 1706: Die Britannic trifft in Antwerpen ein, wo man sie feierlich als Flaggschiff der CBCA einweiht. Da Herzog Johann bereits auf dem Weg nach Santiago ist, nimmt Kronprinz Karl allein an der sehr schönen Veranstaltung teil und wirbt nochmals dafür, Anteile an der Gesellschaft zu zeichnen.


    14. April 1706: Eine der Ehefrauen des Kronprinzen von Cordoba – die als besonders schön geltende Sumeija – bringt eine gesunde Tochter zur Welt. Die Freude im Land ist sehr groß, und auch Sumeijas „Rivalin“ Subh gratuliert ihr herzlich. Offenbar besteht zwischen den beiden keine Feindschaft, vielleicht auch wegen der weisen Anleitung des Kalifen.

  2. #422
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    15.-22. April 1706: In Las Palmas de Gran Canaria findet der kanarische Frühjahrsmaskenball statt, der diesmal besonders gegen Frankreich gerichtet ist. König Heinrich VIII. und mehrere seiner hochrangigen Hofbeamten und Adligen werden auf verschiedene Weise verspottet oder als machtgierige Unterdrücker dargestellt. Der Zuspruch aus Europa ist in diesem Jahr allerdings weitaus geringer als 1705.


    16. April 1706: Ein Kriegsschiff der Hanse nimmt die Besatzung eines Fahrzeugs gefangen, das man der Piraterie verdächtigt. Wie vom Hansebürgermeister festgelegt sollen diese Seeleute nun nach Kalmar verbracht werden. Da die mutmaßlichen Seeräuber nahe dem Gebiet Bremens aufgegriffen worden sind, beansprucht der dortige Rat aber das Recht, zunächst vor Ort ein Gerichtsverfahren zu führen. Auch das beschlagnahmte Schiff wird dorthin gesegelt und am Seehafen vertäut, bis die Angelegenheit entschieden wurde.


    17.-30. April 1706: Das englische Parlament und die Landtage der Festlandsbesitzungen der englischen Krone auf französischem Boden treten zusammen, um die militärische Situation zu besprechen. König Eduard VI., der mittlerweile offenbar etwas altersmilde geworden ist, lässt über seine Vertreter vorschlagen, die kanarische Rechtsfigur der Trennung von England und den Festlandsgebieten zu akzeptieren und die Insel zu neutralisieren. Die stößt aber bei keiner Ständeversammlung auf Anklang. Vielmehr betrachten die Barone, Hochadligen und Städtevertreter das Ganze als unprovozierten, hinterhältigen Angriff ohne Kriegserklärung, der mit allen Mitteln vergolten werden müsse. Einige Barone üben auch (äußerst verhaltene und vorsichtige) Kritik daran, dass der französische König sich auf das kanarisch-italienische Niveau herabgelassen und einen unerklärten Krieg geführt habe. Dadurch hätten Händler von den Inseln Gelegenheit gefunden, die Region um Bordeaux auszuspionieren. Allerdings ist es beileibe nicht sicher, dass der Angriff wirklich auf diese Weise vorbereitet wurde. Zum Ende der Versammlungen wird schließlich bekannt, dass die Kanaren auf Forderungen des Kalifen nach einem Ende der Piraterie gegen die Sevilla-Mächte, der Aufgabe von Barbados und der Restituierung von in Bordeaux geraubtem Gut eingegangen seien. Parlament und Landtage geben dem König daraufhin die Vollmacht, einen solchen Vertrag zu vereinbaren, falls es ihm gut erscheint und die Verbündeten ihn ebenfalls unterzeichnen.

  3. #423
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    18. April 1706: Kronprinz Urus von Italien trifft mit einer Handelsdelegation der CTC II in der mongolischen Verwaltungsmetropole Gorée ein. Der Gouverneur von Nouakchott hat seinen Vorgesetzten bereits über die Gesandtschaft informiert, so dass Satrap Yadigar Khan sich gut vorbereitet hat und die Italiener höflich, wenn auch etwas distanziert in Empfang nimmt.


    19. April 1706: Das Kalifat von Cordoba beginnt mit der Mobilisierung von Reiterei und LI, um Angriffe wie auf Bordeaux zur Not abwehren zu können. Zugleich gibt Yaqub I. bekannt, dass der unerklärte französisch-kanarische Krieg vielleicht schon bald wieder enden könnte.


    20.-29. April 1706: Das Königreich Galicien beruft einen Landtag ein, um über den Angriff auf Bordeaux und die mögliche Bedrohung der Jakobuswallfahrt zum Heiligen Jahr zu beraten. Der Monarch hat aber bereits angekündigt, dass er ein weiteres Minghan LR angeworben habe, um den Schutz zu erhöhen. Zudem wird auch in Nordwestspanien bekannt, dass der Krieg auf Initiative des Kalifen möglicherweise bald ein Ende finden könnte. Dies wäre für die Wallfahrt zweifellos sehr günstig.

  4. #424
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    21. April 1706: Der ungarische Khan Arpad V. trifft in Prag ein, wo sein Vorfahr für einige Zeit als mongolischer Gouverneur amtierte, bevor er schließlich die Wirren der späten 1620er-Jahre nutzte und Ungarn für sich eroberte. Nach der Begrüßung durch den böhmischen Khan besichtigt Arpad das Stadtschloss, in dem sein Urahn seinerzeit gewohnt hatte. Anfang Mai wird dann schließlich der böhmische Kuriltai zusammengerufen, um nochmals über den Ungarnvertrag zu beraten. Dieser gilt – anders als das Reichskriegsgesetz – als umstritten, weil man damit die Tribute dauerhaft festlegen und Ungarn auch darüber hinaus stärkeren Einfluss auf die Geschicke des Reiches eröffnen würde.


    23. April 1706: Als die Ereignisse vor der westfranzösischen Küste in Gent bekannt werden, entsendet Herzog Johann X. zusätzliche Schiffe, so dass Anfang Mai etwa die Hälfte seiner Flotte bei Brest versammelt ist. Von dort aus unternimmt sie immer wieder ausgreifende Erkundungsfahrten im Golf von Biskaya, um mögliche Nachahmungstäter abzuschrecken oder eine Rückkehr der Kanarier rechtzeitig zu entdecken. Zudem entscheidet er sich, Bordeaux auch finanziell zu Hilfe zu kommen und stellt 4000 S zur Verfügung. Wie in Galicien, dem Kalifat und den englischen Festlandsgebieten wird auch in Burgund zum Monatsende hin bekannt, dass der Krieg möglicherweise schon bald enden könnte.


    24. April 1706: Als Papst Siricius III. von der Plünderung der südwestfranzösischen Küste und der Handelsstadt Bordeaux erfährt, verurteilt er diesen „erneuten Akt der Piraterie und der Habgier“ gegen einfache, unbewaffnete Kinder Christi mit scharfen Worten. Zudem erhalten die Bischöfe Europas, Nordafrikas und der beiden amerikanischen Halbkontinente Schreiben, in denen der Heilige Vater diese Kritik nochmals detailliert ausführt. Auf seinen Befehl hin wird schließlich Ende des Monats die Schweizergarde in Marsch gesetzt, was die Bedeutung der Sache für die römische Kirche unterstreicht. Ein Regiment soll in Südwestfrankreich für zusätzlichen Schutz sorgen, während ein weiteres Galicien und dort ganz besonders die Jakobuswallfahrt absichern wird.

  5. #425
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    26. April 1706: Die bairische Generaloberin Mutter Adelburga Maria gibt zwei Kunstwerke zu Ehren des Kaisers in Auftrag. Während ein Bildhauer aus dem Kloster Frauenchiemsee eine Reiterstatue des Monarchen anfertigen soll, wird der Freisinger Domkantor mit einer neuen Kaiserhymne betraut.


    27. April 1706: Nach fast zwei Jahren Belagerung kapituliert die ausgezehrte Besatzung der alten Kaiserstadt Kyoto vor den mongolischen Eroberern. Damit fällt ein wichtiges Symbol des japanischen Widerstandswillens, und im Laufe der nächsten drei Monate geben viele einheimische Truppenteile im Landesinneren Nordhonshus schließlich auf. Go-Murakami-Tenno verfügt mittlerweile nicht mehr über ein zusammenhängendes Territorium und kann nur noch unter Schwierigkeiten mit seinen Getreuen kommunizieren. Er selbst soll sich in eine Bergfestung bei Ueda zurückgezogen haben.


    29. April 1706: Knapp drei Wochen nach Beginn seiner Rundreise durch sein Land segnet der mittlerweile 66 Jahre alte Khan Tenzin II. von Italien auf einem kleinen Landsitz bei Piacenza das Zeitliche. Er hatte bereits kurz nach seiner Ankunft in der Stadt über Unwohlsein geklagt und war auf ärztlichen Rat zur Erholung zu einem Adelsgut nördlich des Flusses gebracht worden. Dort verschlechterte sich sein Zustand dann aber, bis er in den Abendstunden – versehen mit den Sterbesakramenten – friedlich einschlief. Tenzin II. hat sein Land gut 29 Jahre lang regiert und es auch recht erfolgreich durch den Krieg mit Frankreich und seinen Verbündeten geführt. Dennoch sind die Reaktionen im Volk eher gemischt, galt er doch als etwas machiavellistisch und rücksichtslos. Auch in anderen europäischen Ländern lässt sich diese Beobachtung bestätigen, und in Frankreich feiern viele Veteranen und ihre Familien sogar auf den Straßen. Kronprinz Urus wird vom eilig zusammengetretenen Kuriltai sofort zum neuen Khan ausgerufen, und man sendet ihm ein schnelles Schiff hinterher, das ihn über den Tod seines Vaters in Kenntnis setzen soll.

  6. #426
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    30. April 1706: Die Schweizerische Eidgenossenschaft richtet eine Botschaft in Dagomys ein, wo man über ein besonders hohes Ansehen verfügt. Schließlich ist Bern noch immer bereit, den Großkhan als nominellen Oberherrn anzuerkennen, was in Europa mittlerweile zu einem Alleinstellungsmerkmal wurde.


    1. Mai 1706: Schwester Anna Katharina trifft nach ihrem Besuch in Prag nun in Schwerin ein, wo der Markgraf sie freundlich an seine Tafel bittet und ihr anbietet, im Frauenflügel seiner weitläufigen Residenz zu bleiben, solange sie möchte. Die Ordensfrau bittet aber darum, stattdessen in einer klösterlichen Gemeinschaft untergebracht zu werden.


    1.-16. Mai 1706: In der ersten Monatshälfte kritisieren zahlreiche europäische Bischöfe das kanarische Vorgehen vor der südwestfranzösischen Küste. Dafür nutzen sie vorwiegend den päpstlichen Brief, in dem die Vorwürfe in einen größeren Zusammenhang gestellt werden. Besonders in Nord- und Westeuropa steigt daher der Druck der geistlichen Stände, die ein Embargo gegen das „Piratenkhanat“ und vereinzelt sogar gegen dessen „Hehlerfreund“ aus Italien verlangen, sollte der Friedensvertrag nicht zustande kommen.

  7. #427
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    2. Mai 1706: Auch Papst Siricius III. segnet während seiner Rundreise das Zeitliche und wird in aller Eile nach Rom zurückgebracht, wo man ihn gemäß der im 14. Jh. festgelegten Riten verabschiedet und mit einem großen Requiem beisetzt. Anders als Tenzin II. war der Papst fast überall sehr beliebt und geachtet. Mit dem Eintreffen der Todesnachricht zeigen viele Gläubige daher ihre Betroffenheit und Trauer. Europa und der Mittelmeerraum machen natürlich den Anfang, doch auch in den entfernten Regionen Südamerikas oder Australiens werden im Spätsommer Requien abgehalten, als der Tod des Bischofs von Rom dort bekannt gegeben wird. Das Konklave wird für den frühen Herbst einberufen, um auch einigen weiter entfernt amtierenden Kardinälen die Teilnahme zu ermöglichen.


    2.-15. Mai 1706: Die kanarischen Streitkräfte werden nach dem erfolgreichen Plünderzug in Südwestfrankreich und dem Eintreffen mehrerer italienischer 100-Mann-Schiffe mit LI- und SI-Söldnern an Bord weiter reorganisiert. Mitte Mai sind dann die geplanten Positionen auf den Inseln und dem Festland bezogen, falls der Krieg weitergehen sollte. Da es sich nur um Söldner und Geschütze handelt, kann diese Verteilung der Armee mühelos für einen längeren Zeitraum aufrechterhalten werden.


    2.-31. Mai 1706: In Schottland beginnt die erste Runde der „Highland Games“, die vor allem im Norden des Landes auf großes Interesse stoßen. Neben dem Preisgeld freuen sich viele Teilnehmer auch auf die Begegnung mit dem König oder Kronprinzen, die man gerade im Norden eher selten zu Gesicht bekommt. Im Süden, der kulturell eher England und den Ländern der französischen Krone zuneigt, werden die Spiele hingegen weniger stark frequentiert.

  8. #428
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    3. Mai 1706: In Galway trifft ein italienischer Gesandter ein, der von den Iren höflich, aber auch mit einem gewissen Misstrauen in Empfang genommen wird.

    Nur für das Khanat Italien

    Achtung Spoiler:
    Hochkönig Arbogast ist ein wenig überrascht von dem Vorschlag, verspricht aber, ihn an den Föderationsrat und die im Westafrikahandel aktiven Kaufleute weiterzugeben. Es scheint ihm durchaus bewusst zu sein, dass die Sicherheit der Seewege vor Marokko im vergangenen Jahr abgenommen hat, was die Iren erheblich behinderte.



    3.-31. Mai 1706: In Süd- und Westeuropa tauchen Flugschriften auf, in welchen Heinrich VIII. von Frankreich scharf kritisiert wird. Dieser habe nicht nur seinen burgundischen Vasallen, der ein besseres Verhältnis zu den Kanaren suchte, durch die Kriegserklärung auf Barbados hintergangen, sondern es danach nicht für nötig gehalten, die übrigen Gefolgsleute seiner Krone zu schützen. Sein ganzes Mühen gelte offenkundig der eigenen Machtstellung. Ein Teil der in Mitteleuropa erschienenen Drucke hebt überdies den Kaiser als Gegenbild hervor, was vielleicht auf die erste Ausgabe der „Klosterbothin“ zielt, die für den Sommer erwartet wird. Allerdings hat der Heilige Stuhl klar gegen die Kanaren Partei ergriffen.


    6.-27. Mai 1706: In der tibetischen Stadt Nagqu wird das Konzil der führenden Klöster unter Beteiligung der chinesischen Friedensdelegation und der mongolischen Vermittler nach einer mehrmonatigen Pause fortgeführt. Da Kaiser Lizong II. sein Bauernheer im Frühjahr zu einem großen Teil demobilisieren musste, gilt die chinesische Position als geschwächt, so dass seine Mönchsdiplomaten schon zu Beginn anbieten, auf jede Eroberung zu verzichten, sofern man in Tibet die Unverletzlichkeit der Grenze garantieren kann. Dies erfordert wiederum eine im ganzen Land anerkannte Autorität. Tibet wird daher – übrigens auf Vorschlag der Mongolen – nach abgewandeltem bairischem und irischem Vorbild zum Mönchskhanat und zugleich zu einer Föderation der wichtigsten Kleinstaaten. 18 Äbte und 11 weltliche Fürsten sollen unter Leitung eines mongolischen Residenten einen Khan wählen und einen Föderationsrat bilden, dessen Entscheidungen dann für alle Teilreiche verpflichtend gelten werden. Die chinesisch-tibetische Grenze wird als unverletzlich anerkannt, und beide Seiten versprechen, sich auch gegenseitig bei der Bekämpfung von Banditenbanden zu unterstützen. Die Vermittlung des Friedensvertrages gilt als wichtiger Prestigegewinn des Großkhanats Dagomys in der Region und als Zeichen dafür, dass die Mongolen noch immer als ordnungsstiftender Faktor wirken können, auch wenn ihre Macht deutlich geschwunden ist. Außerdem dürfte das Ansehen Putraqs VI. und Yesun Khans in den Alten Landen dadurch wieder etwas gefestigt worden sein.

  9. #429
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    8. Mai 1706: Die Bundesverwaltung der Eidgenossenschaft kündigt an, dass im Herbst die Wahl zum Schweizerischen Bundesammann ansteht. Samuel Frisching kann erneut für das Amt kandidieren und dürfte dann auch ohne echten Gegenkandidaten bleiben, da sein Ansehen unter den Kantonen recht hoch ist.


    9.-31. Mai 1706: Ein Beauftragter des französischen Königs beginnt mit der Verteilung von Hilfsgeldern der Krone in Bordeaux und im Garonnetal. Es handelt sich um Mittel, die man aus der Reisekasse des Monarchen entnommen hat. Zwar handelt es sich nur um 10000 S, doch aus Sicht der Anhänger Heinrichs VIII. zählt offenbar die Geste. Auch der englische König kündigt an, eine gewisse Summe bereitstellen zu wollen, die man durch einen Kredit rasch aufbringen könnte.


    10. Mai 1706: Die böhmischen Stände stimmen im Rahmen ihres Kuriltai nochmals über den Ungarnvertrag ab. Da man in Anwesenheit Arpads V. nicht gegen das Ansinnen des eigenen Khans Stellung beziehen möchte, die Ablehnung aber eindeutig bleibt, beschließt man, die Sache in einen Ausschuss zu überweisen und im Dezember nochmals darüber zu befinden – wohl in der Hoffnung, dass Arpad dann wieder in Ungarn weilen und die Ablehnung nicht in seiner Gegenwart erfolgen wird. Die beiden jungen Khane scheinen noch nicht den nötigen Einfluss und das erforderliche Format zu haben, um eine widerstrebende Adelsversammlung zu einem Beschluss gegen die Interessen des eigenen Landes (oder was man im Adel dafür hält) zu bewegen.

  10. #430
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    14.-16. Mai 1706: Vertreter des französischen Mercure galant, der hellenisch-päpstlichen RNC und der gesamtbritischen WMC treffen sich auf Schloss Chambord, um über eine engere Zusammenarbeit zum beiderseitigen Nutzen zu sprechen. Besonders die guten Kontakte zu Kaufleuten und mongolischen Amtsträgern im Indischen Ozean und in Nordamerika könnten für eine internationale Rubrik im Mercure genutzt werden.


    15.-31. Mai 1706: Der Vertrag zwischen den Kanaren und der französischen Koalition wird in Europa allmählich bekannt und sorgt besonders bei den großen Handelshäusern für Freude. Schließlich könnte damit die Bedrohung durch Piraten deutlich zurückgehen.


    16. Mai 1706: Der Kalif von Cordoba holt bei einem seiner Kadis ein Rechtsgutachten zum unerklärten Krieg um Barbados und die Plünderung von Bordeaux ein. Dieses bleibt aber zunächst vertraulich.

    Nur für das Kalifat von Cordoba

    Achtung Spoiler:
    Der Kadi ist sich bezüglich des Kriegszustandes unsicher, da weder die Kanaren noch Heinrich VIII. von Frankreich offiziell einen Krieg erklärt haben. Der König berief sich zu Beginn seiner Intervention offenbar auf Solddienste, wie es die Kanaren beim Italienkrieg vorgemacht hatten. Es hängt also stark davon ab, wie man diese Idee beurteilt.

  11. #431
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    17. Mai 1706: Die französische „Europaflotte“ trifft an der nordwestspanischen Küste ein und wird in den Häfen des Königreichs Galicien sehr freundlich in Empfang genommen. Da man dort selbst schon mit kanarischen Plünderungszügen zu kämpfen hatte, sind Adel und Volk nun sehr froh über den zusätzlichen Schutz.


    19. Mai 1706: Das italienische Oberkommando meldet nach Mailand, dass die kostenfreien SI-Söldner aus Genua nach den Verlusten des Vorjahres wieder auf volle Regimentsstärke aufgefüllt worden ist. 700 Mann davon stehen weiterhin auf Barbados, während 200 neu ausgehobene Kämpfer nun in Genua verfügbar sind. Dazu kommen außerdem noch 100 Kriegsgefangene auf Barbados. Nach Berichten von Händlern in der ligurischen Hafenstadt wurden die zusätzlichen Söldner auf ein Schiff verladen und sollen wohl den Kanariern überantwortet werden.


    23. Mai 1706: An einem schönen, sehr warmen Frühlingstag lädt Bundesammann Samuel Frisching den mongolischen Residenten Putraq Khan zu einem mondänen Empfang in eine villenartige Berghütte nahe der schweizerischen Bundesstadt Bern ein. Da der junge Mann Yesun Khans Sohn ist, könnte er nach einer möglichen Thronfolge seines Vaters künftig eine wichtige Rolle in dem mächtigsten mongolischen Teilreich spielen.

  12. #432
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    24. Mai 1706: Die Maiausgabe des Mercure galant erscheint in diesem Jahr leicht verzögert, was möglicherweise mit dem Vertragsabschluss zwischen den Kanaren und der Koalition zu tun haben könnte. Zwar wird dem Thema viel Platz eingeräumt, doch sind die Töne fast aller Artikel eher moderat und versöhnlich, auch wenn natürlich die kanarische Kriegsschuld klar erkennbar bleibt. Auf direkten Wunsch Heinrichs VIII. wurde zudem eine recht aufwendige Radierung zur Plünderung von Bordeaux erstellt und dem Mercure beigelegt.


    28. Mai 1706: Großkhan Putraq VI. (Dagomys) trifft auf einem großen Kriegsschiff im Hafen von Konstantinopel ein. Da er erkennbar unter der Hitze leidet, bringt man ihn sofort zu einem am Schwarzen Meer gelegenen Palast aus der Zeit Yunus‘ III., der als sehr kühl und angenehm gilt. Mittlerweile rechnen viele Hofbeamte und Ärzte mit dem baldigen Tod des Herrschers, so dass in Dagomys eine Diskussion darüber entbrennt, ob man Kronprinz Yesun aus Zentralasien zurückrufen soll.


    31. Mai 1706: An einem wunderschönen, wenn auch etwas heißen Frühsommertag eröffnet Kronprinz Karl von Burgund die „Modische Woche“ in Gent. Im Vorfeld wurden bereits viele hochrangige Gäste ihrer Stellung gemäß begrüßt und zum Teil sogar mit Ehrengeleit in die Stadt gebracht. Auffällig ist, dass unter den Gästen mit Königin Marie von Frankreich, Khanin Sofia von Böhmen, Khaninmutter Cecilia von Westfalen und Königin Caroline von England mehrere Damen den vornehmsten Rang innehaben, was durch die Anwesenheit der burgundischen Herzogin noch verstärkt wird. Die Stimmung des Volkes, das freigiebig bewirtet wird, ist ausgezeichnet. Die Wirte, Künstler und Handwerker der Stadt und auch die Vertreter/innen weniger respektabler Gewerbezweige erhoffen sich von der Veranstaltung hohe Gewinne.

  13. #433
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    1.-12. Juni 1706: Auf Barbados flammen trotz des kanarisch-französischen Vertrages wieder Kämpfe auf. Zwar kapituliert die Söldnerstreitmacht der Kanaren bei Bekanntwerden des Vertrages, da sie seit Monaten nicht mehr versorgt wurde und keine klaren Befehle mehr erhielt; die revoltierenden Leibeigenen geben sich aber noch nicht geschlagen.


    3. Juni 1706: Ein Dozent der Universität Prag veröffentlicht eine Geschichte der Kriege in den letzten sechs Jahren mit besonderer Berücksichtigung der dabei entstehenden Rechtsfragen. Darin übt er heftige Kritik an den Regierungen Frankreichs, Italiens, Irlands, Schottlands und der Kanaren, die ihre Kriege als „Solddienste“ füreinander zu tarnen versuchten, obwohl dies niemanden zu täuschen vermöge. Für souveräne Staaten sei es geradezu beschämend, sich auf diese Weise hinter anderen zu verstecken. Das Buch wird in rascher Folge in mehreren Auflagen gedruckt, aber zunächst nur in deutscher und mongolischer Sprache veröffentlicht, was seine Verbreitung ein wenig begrenzt. Dennoch nehmen im Sommersemester viele Gelehrte an den verschiedenen Universitäten Bezug darauf.


    4. Juni 1706: Der Heilige Stuhl gibt angesichts des Todes von Siricius III. eine Liste aller in der Weltkirche ernannter Kardinäle heraus, um die Wahlberechtigten rechtzeitig informieren zu können. Dabei zeigt sich, dass der mongolische Einfluss im kirchlichen Bereich schwindet, während die Europäer mittlerweile deutlich mehr Kardinäle stellen als in den vergangenen Jahrhunderten. Zudem dürften viele mongolische Amtsträger wohl nicht am Konklave teilnehmen, da die Entfernungen zu groß sind.

    Herkunft der Kardinäle zum Ende des Pontifikats von Siricius III. (1697-1706)

    Großkhanat Dagomys: 37
    Großkhanat Quito: 19 (davon je einer aus der Karibik, Japan, Luzon, Korea und Westafrika)
    Großkhanat Shikawo: 18
    Kurienkardinäle: 14
    Khanat Italien: 11 (darunter der Erzbischof von Barcelona)
    Großkhanat Melaka: 10
    Königreich Frankreich: 8 (mit den südfranzösischen Vasallen)
    Khanat Hellas: 4 (davon drei aus Süditalien)
    Königreich England: 3 (alle von den Festlandsgebieten)
    Kalifat von Cordoba: 3 (alle aus Spanien)
    Großkhanat Debul: 3
    Großkhanat Negübeihafen: 1
    Khanat Ungarn: 1
    Khanat Böhmen: 1
    Khanat Westfalen: 1
    Khanat Baiern: 1
    Pfalzgrafschaft bei Rhein (Erzbistum Mainz): 1
    Schweizerische Eidgenossenschaft (Bistum Konstanz): 1
    Deutsche Hanse (Erzbistum Köln): 1
    Deutscher Orden: 1
    Herzogtum Burgund: 1
    Königreich Schottland: 1
    Irische Föderation: 1
    Kalmarer Union (Dänemark): 1

  14. #434
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    5. Juni 1706: Die Burgundische Modische Woche erreicht einen ersten Höhepunkt, als die Königinnen von Frankreich und England und die Herzogin von Burgund als Jurymitglieder mehrere Preise vergeben. Als Gesamtsieger der Woche wird ein Schneider aus Antwerpen gekürt, dessen Familienbetrieb künftig als neuer herzoglicher Hoflieferant fungieren darf. Alle Beteiligten hatten ganz offensichtlich große Freude, und die Monarchinnen kamen dieser doch recht delikaten Aufgabe mit großer Fairness nach.


    6. Juni 1706: Im südamerikanischen Cundinamarca (Bogota) kommt es zu einer Revolte der Leibeigenen, die vor allem von Handwerkern der Stadt und Bauern größerer Plantagen im Umland getragen wird. Der Bau des neuen Palastes von Quito, das militärische Engagement auf Japan und zuletzt auch die unsichere Situation in der Karibik (die Kabul I. angeblich dazu bewogen hat, die Flotte zu vergrößern), sorgen mittlerweile für eine starke Belastung. Dazu kommt, dass die Bauernbefreiung auf Barbados trotz ihres bislang eher deklamatorischen Charakters große Hoffnungen in dieser Schicht nährt, man könne die persönliche Freiheit erlangen und vielleicht sogar ein großes Landstück als dauerhaftes Eigentum übernehmen. Die Truppen des südamerikanischen Teilreiches sind dem Aufstand zunächst eindeutig nicht gewachsen und ziehen sich in die umliegenden Regionen zurück.


    7. Juni 1706: Das im Vorjahr ausgesandte nordische Expeditionsschiff kehrt von einer sehr langen Reise in den hohen Norden zurück und legt in Kopenhagen an. Nach einer Stärkung wird der Kapitän des Fahrzeugs vor seinen König geführt, der das Ganze angeordnet hatte und offenbar großes Interesse an den Ergebnissen der Fahrt hat.

    Nur für die Kalmarer Union

    Achtung Spoiler:
    Der Kapitän berichtet, dass man die vom König im hohen Norden vermuteten Inseln entdeckt hat. Man konnte dort sogar in einem kleinen mongolischen Fischerhafen überwintern, was den Erfolg der Reise deutlich erleichterte, da man sonst im tiefen Winter vielleicht nicht an Land überlebt hätte. Es soll noch zwei weitere Häfen dort geben, und man hat auch ein schottisches Fischerboot gesehen. Die drei Siedlungen unterstehen nach Aussage des Bürgermeisters dem Großkhanat Dagomys, scheinen aber eher nominell in das Reich eingebunden zu sein.

  15. #435
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    8. Juni 1706: Zum Abschluss der Burgundischen Modischen Woche wird noch ein festlicher Hofball gehalten, bei dem die Damen und Herren von Stand bereits einige der neusten und gewagtesten Kreationen tragen, was den Erfolg der Veranstaltung unterstreicht. Während des Balls wird bekannt gegeben, dass die zweite Tochter des Herzogs (Isabelle von Burgund) den englischen Prinzen Jakob ehelichen wird, der dank seiner Erziehung beim Deutschen Orden recht gut Niederdeutsch spricht. Die Ankündigung wird allgemein mit Beifall und Freude aufgenommen.


    10. Juni 1706: Die englische Krone beginnt mit der finanziellen Unterstützung des schwer geprüften Garonnetals und der Stadt Bordeaux. Anders als Frankreich und Burgund belässt es Caen aber nicht bei einer symbolischen Geste, sondern stellt 150000 S zu Verfügung. Dies dürfte auch das Ansehen König Eduards VI. in der Region wieder etwas stärken, das nach den Plünderungen ein wenig gelitten hatte.


    12.-30. Juni 1706: Die Kämpfe auf Barbados nehmen nochmals an Heftigkeit zu, nachdem Kurur Khan seine Söldner zum Angriff auf die verbliebenen freien Bauerngebiete an der Ostküste zusammenzieht. Angesichts der feindlichen Übermacht und der Unterstützung durch Kriegsschiffe der französischen Karibikflotte geben sich die Rebellen schließlich zum Monatsende hin geschlagen. Nur das zum Teil schwer zugängliche Landesinnere befindet sich nun noch im Aufruhr. Die mögliche Ausreise kanarischer Loyalisten und der Abzug der genuesischen Söldner verzögert sich zudem, weil ihr Transport bislang weder von Frankreich noch von den Kanaren übernommen wird und sie so auf selbst angemietete Schiffspassagen angewiesen sind, die sich gerade einfache Leute nicht so einfach leisten können (und welche die auf der Insel zurückgelassenen Söldner nicht übernehmen wollen). Kurur Khan bittet seinen französischen Oberherrn, diese Frage mit den Kanaren zu besprechen.

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