Zitat von
Zuätzliche Schriften: Autor unbekannt; Der Heilige Gunmar
Gunmar war als Sohn eines Pferdezüchters geboren und träumte früh davon eines Tages, wie die Ritter welche von Gunmars Vater die Pferde kauften, in strahlender Rüstung das Böse zu bekämpfen. Doch Gunmar, der als kleiner Junge von einem Pferd ins Gesicht getreten wurde war hässlich entstellt und anstatt das Wunder zu feiern, dass er diesen Tritt überlebte, versteckten ihn seine Eltern im Pferdestall. Gunmar, der wusste dass das Tier vor Angst ausgetreten hatte und ihm gar nichts Böses wollte entwickelte eine enge Beziehung zu den Tieren. Er pflegte sie, trainierte sie und sorgte bald dafür, dass die Pferde seines Vaters über die Region bekannt wurden. Doch immer wenn ein Käufer kam versteckten ihn seine Eltern wieder, aus Angst er könnte sie verschrecken.
Als eines Tages ein Ritter in strahlender Rüstung und glänzendem Schwert am Gurt zum Hof kam, packte sich Gunmar ein Herz und ging auf ihn zu. Er bat den Ritter ihn als Knappen aufzunehmen, damit er einmal ein Ritter werden könnte und mit dem Schwert das Übel der Welt vernichten können. Doch der Ritter legte die Hand an Gunmars entstelltes Gesicht und sagt: "Junge, dein Mut und deine Liebe zu den Geschöpfen zeigt mir, dass du kein Schwert benötigst um das Böse zu vernichten." Der Ritter ging und ließ Gunmar enttäuscht zurück. Doch wenige Tage später, als alle bei einem großen Fest im Dorf versammelt waren und Gunmar alleine bei den Pferden schlief, erschien ihm der Ritter im Traum: Die Rüstung nun wahrlich leuchtend und das Schwert in Flammen erhoben, sprach er zu Gunmar: "Wach auf, dein Dorf braucht seinen Ritter!" Da schreckte Gunmar auf und hörte wie aus dem Dorf panische Schreie zum Hof hallten. Sofort schwang sich Gunmar auf eines der Pferde und die anderen folgten ihm.
Als er im Dorf ankam sah er wie ein Dämon dort sein Unwesen trieb und die Dorfbewohner nieder metzelte. Gunmar, völlig unbewaffnet packte sich ein Herz und galoppierte auf den Dämon mit einer ganzen Herde Pferde im Gefolge. Als der Dämon ihn sah richtete er sich auf und brüllte ihn an, doch erhielt fest an seinem Pferd, nahm ihm alle Angst und hielt auf den Dämon zu. So groß wie anderthalb Mann und fünfmal so stark, war jedem im Zweikampf überlegen, doch gegen galoppierende Herde Pferde konnte er nichts ausrichten. So trampelten sie ihn her nieder und zertraten seinen mächtigen Schädel.
So wurde Gunmar zum Held des Dorfes und sie preisten Bernael für sein Werk.