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Thema: Hast du die Bibel je selbst gelesen?

  1. #4831
    Megas, megas, megas Avatar von Trismegistos
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    Ich bin jetzt zu faul, aber man müsste mal vergleichen, inwieweit sich diese Opfervorschriften von den Vorschriften in den Moses-Büchern unterscheiden. Ist das eine radikale Steigerung?

  2. #4832
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    Hesekiel 47
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    1 Als er mich hierauf an den Eingang des Tempelhauses zurückgeführt hatte, sah ich Wasser unter der Schwelle des Tempels hervorfließen nach Osten hin – die Vorderseite des Tempels lag ja nach Osten zu –; und das Wasser floß unterhalb der südlichen Seitenwand des Tempelhauses hinab, südlich vom Altar.
    2 Als er mich dann durch das Nordtor hinausgeführt und mich auf dem Wege draußen zu dem äußeren, nach Osten gerichteten Tor hatte herumgehen lassen, sah ich dort Wasser von der südlichen Seitenwand herrieseln.
    3 Indem dann der Mann mit einer Meßschnur in der Hand nach Osten zu weiterging und nach Abmessung von tausend Ellen mich durch das Wasser gehen ließ, ging mir das Wasser bis an die Knöchel;
    4 als er dann nochmals tausend Ellen abgemessen hatte und mich durch das Wasser gehen hieß, ging mir das Wasser bis an die Knie; als er hierauf nochmals tausend Ellen abgemessen hatte und mich hindurchgehen hieß, ging mir das Wasser bis an die Hüften;
    5 und nach nochmaliger Abmessung von tausend Ellen war es ein Fluß geworden, den man nicht mehr durchschreiten konnte; denn das Wasser war so tief geworden, daß man es hätte durchschwimmen müssen, ein Fluß, der sich nicht mehr durchschreiten ließ.
    6 Da fragte er mich: »Hast du das wohl gesehen, Menschensohn?« Dann ließ er mich am Ufer des Flusses wieder zurückwandern.
    7 Auf dem Rückwege sah ich nun am Ufer des Flusses auf beiden Seiten sehr viele Bäume stehen.
    8 Da sagte er zu mir: »Dieses Gewässer fließt in den östlichen Bezirk hinaus, strömt dann in die Jordan-Ebene hinab und mündet in das (Tote) Meer; und wo es sich dort hinein ergießt, da wird das Salzwasser des (Toten) Meeres gesund.
    9 Und alle lebenden Wesen, alles, was dort wimmelt, wird, wohin immer (der Fluß) kommt, Leben gewinnen; und der Fischreichtum wird überaus groß sein; denn wenn dieses Gewässer dorthin kommt, so wird das Wasser (des Toten Meeres) gesund werden, und alles, wohin der Fluß kommt, wird Leben gewinnen.
    10 Auch Fischer werden an ihm stehen: von En-Gedi bis En-Eglaim wird es Plätze zum Auswerfen der Netze geben, und sein Fischreichtum wird wie der des großen Meeres überaus groß sein.
    11 Aber seine Lachen und Tümpel werden nicht gesund werden: sie sind zur Salzgewinnung bestimmt.
    12 An dem Flusse aber werden an seinem Ufer auf beiden Seiten allerlei Bäume mit eßbaren Früchten wachsen, Bäume, deren Laub nicht verwelkt und deren Früchte nicht ausgehen. Alle Monate werden sie reife Früchte tragen; denn das Wasser, an dem sie stehen, fließt aus dem Heiligtum hervor; daher werden ihre Früchte zur Nahrung dienen und ihre Blätter zu Heilzwecken.«
    13 So hat Gott der HERR gesprochen: »Dies ist die Grenze, innerhalb derer ihr das Land nach den zwölf Stämmen Israels als Erbbesitz zugeteilt erhalten sollt [– für Josef zwei Anteile –].
    14 Und zwar sollt ihr es zu gleichen Teilen als Erbbesitz erhalten, der eine wie der andere, weil ich einst meine Hand zum Schwur erhoben habe, es euren Vätern zu verleihen; daher soll dies Land euch als Erbbesitz zufallen.
    15 Dies soll aber die Grenze des Landes sein: Auf der Nordseite vom großen Meer an in der Richtung auf Hethlon zu bis wo es nach Hamath hineingeht, nach Zedad hin,
    16 Berotha, Sibraim, das zwischen dem Gebiet von Damaskus und dem Gebiet von Hamath liegt, nach Hazar-Enon, das an der Grenze von Hauran liegt.
    17 Die Grenze soll also vom Meer an bis Hazar-Enon laufen, so daß das Gebiet von Damaskus nördlich davon liegen bleibt und ebenso das Gebiet von Hamath: dies ist die Nordseite.
    18 Was sodann die Ostseite betrifft, so läuft die Grenze von Hazar-Enon an, das zwischen Hauran und Damaskus liegt, und wird zwischen Gilead und dem Lande Israel durch den Jordan gebildet bis zum östlichen (Toten) Meer, bis nach Thamar hin: dies ist die Ostseite.
    19 Sodann die Südseite gegen Mittag geht von Thamar bis zum Haderwasser bei Kades nach dem Bach (Ägyptens) hin (und diesen entlang) bis an das große Meer: dies ist die Südseite gegen Mittag.
    20 Auf der Westseite aber bildet das große Meer die Grenze bis gerade gegenüber der Stelle, wo es nach Hamath hineingeht: dies ist die Westseite.« 
    21 »Dieses Land also sollt ihr unter euch verteilen nach den Stämmen Israels;
    22 und zwar sollt ihr es als vererbliches Eigentum unter euch und die Fremdlinge, die unter euch wohnen und Familien unter euch gegründet haben, verlosen: sie sollen euch wie eingeborene Israeliten gelten: mit euch sollen sie um Erbbesitz inmitten der Stämme Israels losen;
    23 und zwar sollt ihr jedem Fremdling seinen Erbbesitz in dem Stamme zuweisen, bei dem er wohnt« – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN.


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Eine Quelle bzw. ein Fluss, der unter dem Tempel durchfließt, klingt architektonisch schon cool. Hat was von Stufenbrunnen
    • Die Schwabenbibel merkt hierzu an: "Die in sich geschlossene Erzählung beschreibt die Lebenskräfte, die vom Tempel ausgehend die gestörte Schöpfung wieder in den paradiesischen Urzustand verwandeln"
    • Das kommt in Vers 9 und 12 besonders zum Ausdruck (alles, was man zum Leben braucht, wird durch den Fluss gespeist); ich mag auch die Antithetik zwischen "Totem Meer" und "lebenden Wesen"
    • Vers 13ff beschreibt dann die Aufteilung dieses paradiesischen Landes. Aber ohne Karte ist das eher schwierig zu verstehen. In der englischsprachigen Wikipedia gibt es diese Karte, die es dem 4. Buch Mose gegenüberstellt:



    Im Wesentlichen ist die Form die gleiche. Die größte Abweichung gibt es bei der "Wilderness of Zin".
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  3. #4833
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    Hesekiel 48
    Achtung Spoiler:
    1 »Dies sind nun die Namen der Stämme: Im äußersten Norden, vom Meere an in der Richtung nach Hethlon bis dahin, wo es nach Hamath hineingeht, und bis hin nach Hazar-Enon – das Gebiet von Damaskus aber bleibt nordwärts liegen, seitwärts von Hamath –, von der Ostseite bis zur Westseite, erhält Dan ein Stammgebiet.
    2 Neben dem Gebiet Dans, von der Ostseite bis zur Westseite, erhält Asser ein Stammgebiet.
    3 Neben dem Gebiet Assers, von der Ostseite bis zur Westseite, erhält Naphthali ein Stammgebiet.
    4 Neben dem Gebiete Naphthalis, von der Ostseite bis zur Westseite, erhält Manasse ein Stammgebiet.
    5 Neben dem Gebiet Manasses, von der Ostseite bis zur Westseite, erhält Ephraim ein Stammgebiet.
    6 Neben dem Gebiet Ephraims, von der Ostseite bis zur Westseite, erhält Ruben ein Stammgebiet.
    7 Neben dem Gebiet Rubens, von der Ostseite bis zur Westseite, erhält Juda ein Stammgebiet.« 
    8 »Neben dem Gebiete Judas aber, von der Ostseite bis zur Westseite, soll der Weiheteil liegen, den ihr abzugeben habt. 25000 Ellen an Breite und so lang wie jeder Stammesanteil von der Ostseite bis zur Westseite; und das Heiligtum soll mitten darin liegen.
    9 Der Weiheteil, den ihr für den HERRN abzugeben habt, soll 25000 Ellen lang und 20000 Ellen breit sein;
    10 und folgenden Besitzern soll der heilige Weihebezirk gehören: den Priestern ein Stück nach Norden 25000 (Ellen) an Länge, nach Westen 10000 Ellen an Breite, nach Osten 10000 Ellen an Breite und nach Süden 25000 Ellen an Länge; und das Heiligtum des HERRN soll mitten darin liegen.
    11 Den geweihten Priestern, den Nachkommen Zadoks, die meinen Dienst verrichtet haben und die nicht irregegangen sind, als die Israeliten zusammen mit den Leviten von mir abfielen,
    12 ihnen soll es als ein geweihtes Stück von dem Weiheteil des Landes gehören, als Hochheiliges, neben dem Gebiet der Leviten.
    13 Die Leviten aber sollen neben dem Gebiet der Priester ein Gebiet von 25000 Ellen Länge und 10000 Ellen Breite erhalten; im ganzen soll also die Länge 25000 und die Breite 20000 Ellen betragen.
    14 Davon dürfen sie jedoch nichts verkaufen und nichts vertauschen und den wertvollsten Teil des Landes nicht in fremden Besitz übergehen lassen, denn er ist dem HERRN heilig.
    15 Die 5000 Ellen aber, die an der Breitseite längs der 25000 Ellen noch übrig sind, sollen nichtheiliger Gemeinbesitz der Stadt sein und zum Bewohnen und als Gemeindetrift dienen; und die Stadt soll mitten darin liegen.
    16 Deren Maße sollen folgende sein: die Nordseite 4500 Ellen, die Südseite 4500, die Ostseite 4500 und die Westseite 4500 Ellen;
    17 und die Gemeindetrift der Stadt soll im Norden 250 Ellen, im Süden 250, im Osten 250 und im Westen 250 Ellen betragen.
    18 Was dann von der Länge noch übrig ist längs dem heiligen Weihebezirk, nämlich 10000 Ellen nach Osten und 10000 nach Westen, dessen Ertrag soll den Arbeitern der Stadt zur Ernährung dienen;
    19 die Arbeiter der Stadt aber sollen Leute aus allen Stämmen Israels sein.
    20 Insgesamt sollt ihr (also) als Weihegabe 25000 Ellen ins Geviert abgeben, nämlich den heiligen Weihebezirk nebst dem der Stadt gehörigen Grundbesitz.
    21 Was dann noch übrig ist, soll dem Fürsten gehören, (nämlich das Gebiet) auf beiden Seiten des heiligen Weihebezirks und des der Stadt gehörigen Grundbesitzes (ostwärts) längs der 25000 Ellen bis zur Ostgrenze und westwärts längs der 25000 Ellen bis zur Westgrenze, entsprechend den Stammesanteilen: dem Fürsten soll es gehören, und der heilige Weihebezirk mit dem Tempelheiligtum soll mitten darin liegen.
    22 [Und vom Grundbesitz der Leviten und vom städtischen Grundbesitz an, die mitten zwischen dem liegen, was dem Fürsten gehört, soll alles, was zwischen dem Gebiet von Juda und dem Gebiet von Benjamin liegt, dem Fürsten gehören.]« 
    23 »Was sodann die übrigen Stämme betrifft, so erhält von der Ostseite bis zur Westseite Benjamin ein Stammgebiet.
    24 Neben dem Gebiet Benjamins, von der Ostseite bis zur Westseite, erhält Simeon ein Stammgebiet.
    25 Neben dem Gebiet Simeons, von der Ostseite bis zur Westseite, erhält Issaschar ein Stammgebiet.
    26 Neben dem Gebiet Issaschars, von der Ostseite bis zur Westseite, erhält Sebulon ein Stammgebiet.
    27 Neben dem Gebiet Sebulons, von der Ostseite bis zur Westseite, erhält Gad ein Stammgebiet.
    28 Neben dem Gebiet Gads aber, auf der Südseite, nach Mittag zu, da soll die Grenze von Thamar an bis zum Haderwasser bei Kades nach dem Bach Ägyptens hin (und diesem entlang) bis an das große Meer gehen.
    29 Dies ist das Land, das ihr als Erbbesitz unter die Stämme Israels verlosen sollt, und dies sollen ihre Anteile sein« – so lautet der Ausspruch Gottes, des HERRN.

    30 »Dies sollen aber die Ausgänge der Stadt sein – und zwar sollen die Tore der Stadt nach den Stämmen Israels benannt sein –:
    31 Auf der Nordseite, die eine Länge von 4500 Ellen hat, sollen drei Tore liegen: das Rubentor, das Judator, das Levitor;
    32 auf der Ostseite, die eine Länge von 4500 Ellen hat, drei Tore: das Josephtor, das Benjamintor, das Dantor;
    33 auf der Südseite, die eine Länge von 4500 Ellen hat, drei Tore: das Simeontor, das Issaschartor, das Sebulontor;
    34 auf der Westseite, die 4500 Ellen lang ist, drei Tore: das Gadtor, das Assertor, das Naphthalitor.
    35 Der ganze Umfang beträgt 18000 Ellen, und der Name der Stadt soll fortan lauten ›Gottesheim‹.«


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Das Kapitel lässt sich auch gut grafisch zusammenfassen:





    • Für mich stechen heraus:
      • Dass nochmal explizit der Weiheteil abgesteckt wird (V. 8ff)
      • Dass die Leviten ihr Gebiet nicht vertauschen und verkaufen dürfen
      • Dass es "Gemeinbesitz der Stadt" (V. 15) gibt; das klingt nach Allmende
      • Dass auch Land "den Arbeitern der Stadt zur Ernährung" abgesteckt wird (V. 18)

    • Das macht insgesamt auf mich den Eindruck, als ob sehr viel Wert auf eine Form von Fairness gelegt wurde (jedem sein Teil, keiner - solange er Israeli ist - bleibt unbedacht, vom Arbeiter zum Fürsten)
    • Es kriegt auch jeder Stamm ein Tor
    • "Gottesheim" klingt wie ein Fantasy-Stadtname
    • Und damit ist auch Hesekiel abgeschlossen (insgesamt: 86.46% der Verse gelesen). Als nächstes steht in meiner Liste Daniel an: https://www.bibleserver.com/LUT.ELB.MENG.EU/Daniel1
    • Überhaupt kommen jetzt keine so megalangen Propheten-Bücher (Jesaja, Jeremia, Hesekiel) mehr; daher wage ich mir mal als Ziel zu setzen, bis Oktober die übrigen Propheten (Daniela, Hosea, Joel, Amos, Obadja, Jona, Micha, Nahum, Habakuk, Zefanja, Haggai, Sacharja, Maleachi) zu lesen. Dann wären nur noch die Chroniken offen. Emoticon: tanne
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  4. #4834

  5. #4835
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Daniel und Sacharja liegen noch vor uns, dort wird uns zum ersten Mal die Textgattung Apokalyptik begegnen...
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  6. #4836
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  7. #4837
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    Ich starte einfach mal rein:

    Daniel 1
    Achtung Spoiler:
    1 Im dritten Jahre der Regierung Jojakims, des Königs von Juda, zog Nebukadnezar, der König von Babylon, gegen Jerusalem und belagerte es.
    2 Und der Herr ließ Jojakim, den König von Juda, und einen Teil der Geräte des Gotteshauses in seine Gewalt fallen, und er brachte sie nach dem Lande Sinear in den Tempel seines Gottes; die Geräte aber legte er im Schatzhause seines Gottes nieder.
    3 Darauf befahl der König seinem obersten Kammerherrn Aspenas, er solle von den Israeliten, und zwar sowohl aus dem königlichen Geschlecht als auch aus den vornehmsten Familien, Knaben herbeischaffen,
    4 die frei von jedem körperlichen Fehler wären und ein schönes Äußeres, eine reiche Begabung, eine gute Vorbildung und ein leichtes Fassungsvermögen besäßen und sich zum Dienst im königlichen Palast eigneten; diese sollten dann in den Schriften und der Sprache der Chaldäer ausgebildet werden.
    5 Der König wies ihnen die tägliche Beköstigung von der königlichen Tafel und aus seinem Weinkeller zu und bestimmte für ihre Ausbildung drei Jahre, nach deren Ablauf sie in den königlichen Dienst treten sollten.
    6 Unter ihnen befanden sich die Judäer Daniel, Hananja, Misael und Asarja;
    7 der Oberkammerherr gab ihnen aber (andere) Namen und nannte den Daniel Beltsazar, den Hananja Sadrach, den Misael Mesach und den Asarja Abed-Nego.
    8 Da nun Daniel sich fest vorgenommen hatte, sich nicht durch den Genuß der Tafelkost des Königs und des Weines, den jener trank, zu verunreinigen, bat er den Oberkammerherrn um die Erlaubnis, sich nicht verunreinigen zu müssen;
    9 und Gott ließ Daniel Huld und Gnade bei dem Oberkammerherrn finden,
    10 so daß dieser zu Daniel sagte: »Ich fürchte nur meinen Herrn, den König, der Speise und Trank für euch bestimmt hat. Wenn er nämlich wahrnähme, daß euer Aussehen nicht so gesund wäre wie das der anderen jungen Leute eures Alters, so hätte ich durch eure Schuld meinen Kopf beim König verwirkt.«
    11 Da entgegnete Daniel dem Oberkammerherrn, der zum Aufseher über Daniel, Hananja, Misael und Asarja bestellt war:
    12 »Mache doch einmal einen Versuch mit deinen Knechten zehn Tage lang, daß man uns Pflanzenkost zu essen und Wasser zu trinken gibt!
    13 Dann möge unser Aussehen und das Aussehen der anderen jungen Leute, die von der königlichen Tafel zu essen bekommen, von dir besichtigt werden, und je nachdem du es dann befinden wirst, magst du mit deinen Knechten verfahren!«
    14 Da ging er auf diesen ihren Vorschlag ein und machte zehn Tage lang einen Versuch mit ihnen;
    15 und nach Ablauf der zehn Tage sahen sie gesünder und besser genährt aus als alle die anderen jungen Leute, welche von der königlichen Tafel zu essen bekamen.
    16 Da ließ denn der Aufseher die Beköstigung von der königlichen Tafel und den Wein, den sie trinken sollten, wegfallen und ließ ihnen Pflanzenkost verabfolgen.
    17 Gott aber verlieh diesen vier Jünglingen Einsicht und Verständnis für alle Gelehrsamkeit und Wissenschaft; Daniel verstand sich außerdem auch auf Gesichte und Träume jeder Art.
    18 Als nun die Zeit, nach deren Ablauf der König ihre Vorstellung befohlen hatte, abgelaufen war und der Oberkammerherr sie dem Nebukadnezar vorstellte
    19 und der König sich mit ihnen unterredete, erwies sich unter ihnen allen keiner wie Daniel, Hananja, Misael und Asarja; daher wurden sie unter die königlichen Hofbeamten aufgenommen.
    20 Und in allen Fällen, bei denen es sich um Einsicht und Scharfsinn handelte, fand der König sie, sooft er sie um ihre Ansicht befragte, allen Zauberern und Beschwörern in seinem ganzen Reich zehnfach überlegen.
    21 Daniel erlebte dann noch das erste Regierungsjahr des Königs Cyrus.


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Nur einen "Teil der Geräte"? Dachte, das war alles? Oder geht es darum, dass manches bei der Flucht mitgenommen wurde?
    • Sinear liegt angeblich nördlich von Babylon
    • @V. 3: Emoticon: goethe
    • Aha, Daniel ist also ein junger Israeli, der als Junge die Ausbildung eines babylonischen Gelehrten durchlaufen hat. Das ist schon ein starker Unterschied zu nem Hesekiel, der dehydriert Visionen hatte
    • Die anderen drei, die in V. 6 erwähnt werden (Hananja, Misael, Asarja) haben scheinbar kein Buch geschrieben. Zumindest nicht laut meiner Übersicht (auch nicht unter den alteri Egos)
    • Daniel ist Vegetarier (bei den anderen Übersetzungen ist Pflanzenkost = Gemüse) und wendet die wissenschaftliche Methode an Gott mag solche Leute Solche Leute sind anderen überlegen -
    • Daniel, Hananja, Misael und Asarja klingt bislang wie so ne Jugendbande (~Die 5 Freunde, TKKG, sowas)
    • Vers 21 ist ein seltsamer Abschluss des Kapitels
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  8. #4838
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    Daniel 2
    Achtung Spoiler:
    1 Im zweiten Jahre seiner Regierung hatte Nebukadnezar einen bedeutungsvollen Traum, durch den er innerlich beunruhigt wurde, so daß es um seinen Schlaf geschehen war.
    2 Da befahl der König, man solle die Gelehrten und Beschwörer, die Zauberer und Chaldäer berufen, damit sie ihm Auskunft über sein Traumgesicht gäben. Als sie nun gekommen und vor den König getreten waren,
    3 sagte dieser zu ihnen: »Ich habe einen Traum gehabt und fühle mich nun beunruhigt durch das Verlangen, den Traum zu verstehen.«
    4 Da antworteten die Chaldäer dem Könige auf Aramäisch: »O König, mögest du ewig leben! Teile deinen Knechten den Traum mit, dann wollen wir dir die Deutung angeben!«
    5 Darauf gab der König den Chaldäern zur Antwort: »Mein Entschluß steht unwiderruflich fest: wenn ihr mir den Traum und seine Deutung nicht anzugeben wißt, so sollt ihr in Stücke zerhauen und eure Häuser sollen in Schutthaufen verwandelt werden;
    6 wenn ihr mir aber den Traum und seine Deutung kundtun könnt, so sollt ihr reiche Geschenke und große Ehre von mir erhalten. Tut mir also den Traum und seine Deutung kund!«
    7 Da antworteten sie zum zweitenmal: »Der König wolle seinen Knechten den Traum mitteilen, dann werden wir die Deutung angeben.«
    8 Darauf erwiderte der König: »Ich erkenne klar, daß ihr nur Zeit gewinnen wollt, weil ihr seht, daß mein Entschluß in dieser Sache feststeht:
    9 wenn ihr mir demnach den Traum nicht angeben könnt, so verbleibt es bei eurer Verurteilung; ihr habt euch nämlich verabredet, Lug und Trug vor mir zu reden, bis die Verhältnisse sich ändern. Darum gebt mir den Traum an, damit ich erkenne, daß ihr mir auch seine Deutung anzugeben vermögt!«
    10 Da erwiderten die Chaldäer dem König: »Es gibt in der ganzen Welt keinen Menschen, der dem Verlangen des Königs nachkommen könnte, wie denn auch noch nie ein König, so groß und mächtig er sein mochte, ein derartiges Verlangen an irgendeinen Wahrsager oder Beschwörer oder Chaldäer gestellt hat.
    11 Was der König verlangt, ist zu schwer, und es gibt keinen anderen, der dem Könige Auskunft darüber zu geben vermöchte, außer den Göttern, die ja aber nicht bei den sterblichen Menschen wohnen.«
    12 Hierüber wurde der König aufgebracht und geriet in solche Wut, daß er den Befehl gab, alle Weisen in Babylon hinzurichten.
    13 Als nun der Befehl ergangen war, die Weisen zu töten, sollten auch Daniel und seine Genossen ums Leben gebracht werden.
    14 Da wandte sich Daniel in kluger und verständiger Weise an Arioch, den Obersten der königlichen Leibwache, der zur Hinrichtung der Weisen in Babylon ausgezogen war;
    15 er richtete nämlich an Arioch, den Bevollmächtigten des Königs, die Frage: »Warum ist ein so strenger Befehl vom Könige erlassen?« Als Arioch hierauf dem Daniel den Sachverhalt mitgeteilt hatte,
    16 begab sich Daniel in den Palast und erbat sich vom Könige die Gewährung einer Frist, um dem Könige dann die Deutung zu geben.
    17 Hierauf begab sich Daniel in seine Wohnung und teilte seinen Freunden Hananja, Misael und Asarja die Sachlage mit,
    18 auf daß sie den Gott des Himmels um Erbarmen in betreff dieses Geheimnisses anflehen möchten, damit Daniel und seine Freunde nicht samt den übrigen Weisen von Babylon hingerichtet würden.
    19 Darauf wurde dem Daniel in einem Nachtgesicht das Geheimnis enthüllt. Da pries Daniel den Gott des Himmels,
    20 indem er so betete: »Gepriesen werde der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit! Denn er besitzt beides, Weisheit und Macht.
    21 Er ist’s, der die Zeiten und Verhältnisse wechseln läßt, der Könige absetzt und Könige einsetzt, der den Weisen Weisheit verleiht und den Verständigen Verstand;
    22 er ist’s, der das Verborgene und Geheime enthüllt; er kennt, was im Finstern liegt, und das Licht wohnt bei ihm.
    23 Dich, den Gott meiner Väter, rühme und preise ich, daß du mir Weisheit und Tüchtigkeit verliehen und mir jetzt geoffenbart hast, was wir von dir erfleht haben; denn die Sache des Königs hast du uns kundgetan.«
    24 Deshalb begab sich Daniel zu Arioch, den der König mit der Hinrichtung der Weisen in Babylon beauftragt hatte; er ging hin und sagte zu ihm: »Richte die Weisen von Babylon nicht hin! Führe mich hinein vor den König: ich will dem Könige die Deutung (des Traumes) kundtun!«
    25 Da führte Arioch den Daniel eiligst hinein vor den König und sagte zu diesem: »Ich habe unter den in der Verbannung hier lebenden Judäern einen Mann gefunden, der dem Könige die Deutung geben will.«
    26 Da antwortete der König und sagte zu Daniel, der den Namen Beltsazar führte: »Bist du wirklich imstande, mir den Traum, den ich gesehen habe, nebst seiner Deutung kundzutun?«
    27 Daniel gab dem Könige folgende Antwort: »Das Geheimnis, das der König zu wissen verlangt, können Weise und Beschwörer, Zauberer und Wahrsager dem Könige nicht kundtun;
    28 aber es gibt einen Gott im Himmel, welcher Geheimnisse enthüllt; und dieser hat dem Könige Nebukadnezar kundgetan, was in der Endzeit geschehen wird. Dein Traum und die Gesichte, die dir auf deinem Lager vor Augen gestanden haben, sind folgende gewesen:
    29 Dir, o König, stiegen auf deinem Lager Gedanken darüber auf, was wohl in der Zukunft geschehen würde; und da hat der, welcher die Geheimnisse enthüllt, dir kundgetan, was geschehen wird.
    30 Mir aber ist dieses Geheimnis nicht infolge eigener Weisheit, als ob diese bei mir in höherem Maße als bei allen anderen Lebenden vorhanden wäre, geoffenbart worden, sondern zu dem Zweck, daß dem Könige die Deutung kundgetan würde und du Aufschluß über die Gedanken deines Herzens erhieltest.
    31 Du, o König, hattest ein Gesicht und sahst eine Bildsäule; diese Bildsäule war gewaltig groß und von außerordentlichem Glanz; sie stand vor dir, und ihr Aussehen war erschrecklich.
    32 Das Haupt dieser Bildsäule war von feinem Gold, ihre Brust und ihre Arme von Silber, ihr Unterleib und ihre Hüften von Kupfer,
    33 ihre Beine von Eisen, ihre Füße teils von Eisen teils von Töpferton.
    34 Du warst im Anschauen versunken, bis ein Stein sich plötzlich vom Berge ohne Zutun einer Menschenhand loslöste; der traf die Bildsäule an ihre eisernen und tönernen Füße und zertrümmerte sie.
    35 Da wurden auf einen Schlag das Eisen und der Ton, das Kupfer, das Silber und das Gold zertrümmert und zerstoben wie die Spreu im Sommer auf den Tennen, und der Wind verwehte sie, so daß keine Spur mehr von ihnen zu finden war. Der Stein aber, der die Bildsäule zerschmettert hatte, wurde zu einem großen Berge, der die ganze Erde erfüllte.«
    36 »Das ist der Traum; nun wollen wir auch seine Deutung dem Könige vortragen:
    37 Du, o König, du König der Könige, dem der Gott des Himmels die königliche Herrschaft und die Macht, die Gewalt und die Ehre verliehen
    38 und in dessen Hand er überall, wo Menschen wohnen, alle Menschen und Tiere des Feldes und Vögel des Himmels gegeben hat, so daß du als Herrscher über sie alle gebietest: du bist das goldene Haupt.
    39 Nach dir wird ein anderes Reich erstehen, das nicht so mächtig ist wie das deinige, und dann noch ein anderes drittes Reich von Kupfer, das über die ganze Erde herrschen wird.
    40 Darauf wird ein viertes Reich da sein, stark wie Eisen; und wie das Eisen alles zermalmt und zertrümmert, ebenso wird es wie zerschmetterndes Eisen jene alle zermalmen und zertrümmern.
    41 Daß du aber die Füße und Zehen teils aus Töpferton, teils aus Eisen bestehend gesehen hast, (dies zeigt an, daß) es ein Reich von ungleicher Beschaffenheit sein wird; einerseits wird es etwas von der Festigkeit des Eisens an sich haben, insofern du ja Eisen mit Tonerde vermischt geschaut hast;
    42 doch daß du die Zehen der Füße teils von Eisen, teils von Ton gesehen hast, (weist darauf hin, daß) das Reich zum Teil fest, zum Teil brüchig sein wird.
    43 Daß ferner das Eisen, wie du gesehen hast, mit Tonerde vermischt war, (bezieht sich darauf, daß) trotz der vielfachen Verbindungen durch Heiraten doch kein Teil an dem andern fest haften bleibt, gerade wie Eisen sich mit Ton nicht mischen läßt.
    44 Aber in den Tagen jener Könige wird der Gott des Himmels ein Reich erstehen lassen, das in Ewigkeit nicht zerstört werden wird und dessen Königtum auf kein anderes Volk übergehen wird. Es wird alle jene Reiche zerschmettern und vernichten, selbst aber ewig bestehen,
    45 entsprechend dem, was du gesehen hast, daß nämlich ein Stein sich von dem Berge ohne Zutun einer Menschenhand loslöste und das Eisen, das Kupfer, den Ton, das Silber und das Gold zerschmetterte. Ein großer Gott hat dem Könige kundgetan, was in der Zukunft sich ereignen wird: der Traum verdient vollen Glauben, und seine Deutung ist zuverlässig.«
    46 Da warf der König Nebukadnezar sich auf sein Angesicht nieder, verneigte sich tief vor Daniel und ließ ihm Opfergaben und Räucherwerk darbringen.
    47 Der König sprach dann vor Daniel offen aus: »Wahrlich, euer Gott ist der Gott der Götter und der Herr der Könige und der Offenbarer der Geheimnisse, weil du imstande gewesen bist, dieses Geheimnis zu offenbaren.«
    48 Darauf erhob der König den Daniel zu hohen Ehren, gab ihm viele kostbare Geschenke und machte ihn zum Statthalter über die ganze Landschaft Babylon und zum Obervorsteher über alle Weisen Babylons.
    49 Auf Daniels Bitte übertrug der König dann dem Sadrach, Mesach und Abed-Nego die Verwaltung der Landschaft Babylon, während Daniel selbst am königlichen Hofe verblieb.


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Es muss nicht schlecht sein, der König zu sein. Man träumt schlecht und will wissen, warum? Erstmal alle Gelehrten zu sich holen und ihnen Zernichtung anzudrohen, wenn sie versagen
    • Mir gefällt die Taktik in Vers 9, um Scharlatane zu entlarven. Verlangen, was sie zu tun imstande sein sollten, und wenn sie es nicht können, sind es nur Schwätzer, die man guten Gewissens in Stücke zerhauen kann
    • Mich beschleicht allmählich (V. 12) der Gedanke, dass Nebukadnezar mental nicht ganz so stabil ist. Alle Weisen töten lassen, klingt nicht sonderlich klug. Das hat was von nem Diktatoren, der alle, die ihm nicht nach dem Mund reden, einsperren/ hinrichten lässt. Aber der König soll ja von Gott eh noch bestraft werden.
    • "Daniel und seine Genossen" (V. 13) - so könnte die Jugendbande heißen.
    • Vers 17 gibt mir Die-drei-Fragezeichen-Vibes
    • @ V. 22: kein Wunder, die beiden (Finsternis und Licht) hat Gott ja auch ganz im Anfang geschaffen.
    • Beiläufig in Vers 28 God-Namedropping betrieben
    • So kann eine Bildsäule (V. 31) aussehen - ich hatte an eine Art Litfaßsäule gedacht
    • Die beschriebene Bildsäule wird nach unten hin immer wertloser, wie mir scheint (Gold > Silber > Kupfer > Eisen > Ton). Das wird auf die sinkende Großartikeit der Folgereiche (V. 39ff) übertragen
    • Dieser Stil in Vers ~32-36 hat was Wissenschaftliches (nur halt basierend auf nicht-wissenschaftlichen Inhalter) an sich:
      • Beschreibung ohne Wertung
      • Akademisches Wir
      • Analyse (z.B. Vers. 41ff)
      • Schlussfolgerung
      • Fazit (V. 45)

    • Ankündigung eines vierten Reichs, "stark wie Eisen" (V. 40) Emoticon: run
    • Das nenn ich mal ne Beförderung (V. 48) - und auch noch als "Neigschmeckter"
    • Nach zwei Kapiteln gefällt mir das Buch Daniel von der Erzähl- und Schreibweise ganz gut. Es hat Plot. Und erzeugt sogar gezielt Spannung (Was hat der König geträumt? Wie wird Daniel das überleben?)
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  9. #4839
    Megas, megas, megas Avatar von Trismegistos
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    Erinnert mich an die Geschichte von Joseph: Junger Israelit deutet Träume eines Herrschers, steigt in seiner Gunst und wird einflussreich im fremden Land.

    Der "Koloss auf tönernen Füßen" war bis ins Mittelalter auf jeden Fall sehr einflussreich für die Geschichtsdeutung. Man hat dann natürlich immer wieder neu gedeutet, welche kommenden Weltreiche gemeint sein könnten. Daniel soll ja wohl auch erst recht spät entstanden sein im Vergleich zu den erzählten Ereignissen, in hellenistischer Zeit, also wäre das da aktuelle wohl das der Griechen/ Makedonier gewesen.

  10. #4840
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Das mit den Weltreichen und dem Koloss war seit dem Christentum eigentlich immer klar: Goldkopf: Babylon, Silberbrust: Persisches Reich, Bronzehüften: Griechisches Reich, Eisenfüße: römisches Reich. Nach dem römischen Reich geht die Welt unter.

    Deswegen war denen im Mittelalter so wichtig, dass das römische Reich weiterbesteht. (Der Typ vom Geschichtsfenster sagt das jedenfalls) Und sie haben mit der Kaiserkrönung Ottos I. wieder einen neuen römischen Kaiser gekrönt. Und das Heilige Römische Reich wird eben aus diesem Grunde ein Römisches Reich genannt und kein Anderes (z.B. Deutsches oder ostfränkisches)

    Heutzutage legt man das Bild häufig so aus: Der Stein ist Christus, der alle Weltreiche umwirft und seine eigene Königsherrschaft aufrichtet, die allen irdischen Weltreichen überlegen ist.


    Warum werden mit Daniel nur einige Tempelgeräte weggeschafft:
    Dies ist die erste Wegführung. Nebukadnezar hat Jerusalem noch nicht erobert, sondern ihm wurden die Tore aufgemacht. Er setzt einen neuen König ein, die Juden müssen Tribut zahlen (Die Tempelgeräte sind aus Edelmetall) und die "oberen 10.000" werden nach Babylon geführt, um dort Babylonier zu werden. Daniel und seine Freunde sind darunter - aber sie lassen sich eben nicht assimilieren, sondern behalten ihren Glauben, ihre religiösen Bräuche und Gebote bei.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  11. #4841
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    Zitat Zitat von Der Kantelberg Beitrag anzeigen
    Deswegen war denen im Mittelalter so wichtig, dass das römische Reich weiterbesteht. (Der Typ vom Geschichtsfenster sagt das jedenfalls)
    Das klingt wie der Plot eines Fantasy-Romans
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  12. #4842
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Naja, die Römer sind im Mittelalter unsere Elfen - eine längst untergegangene Zivilisation mit krassen Bauwerken und Organisationsstruktur, an die man lange nicht herangereicht hat und versucht hat, nachzumachen.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

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  13. #4843
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    Daniel 3
    Achtung Spoiler:
    1 Der König Nebukadnezar ließ eine goldene Bildsäule von sechzig Ellen Höhe und sechs Ellen Breite anfertigen und sie in der Ebene Dura in der Provinz Babylon aufstellen. 
    2 Hierauf sandte der König Nebukadnezar Boten aus, um die Satrapen, Statthalter und Befehlshaber, Oberrichter, Schatzmeister, Rechtsgelehrten, Ratsherren und alle anderen höheren Beamten der Provinz zu berufen, damit sie der Einweihung der Bildsäule beiwohnten, die der König Nebukadnezar hatte aufstellen lassen. 
    3 Da versammelten sich die Satrapen, Statthalter und Befehlshaber, Oberrichter, Schatzmeister, Rechtsgelehrten, Ratsherren und alle anderen höheren Beamten der Provinz zur Einweihung der Bildsäule, die der König Nebukadnezar hatte aufrichten lassen, und nahmen Aufstellung vor der Bildsäule, die Nebukadnezar hatte aufrichten lassen. 
    4 Dann machte der Herold mit lauter Stimme bekannt: »Ihr Völker, Stämme und Zungen! Euch wird hiermit befohlen: 
    5 Sobald ihr den Klang der Hörner, Flöten, Leiern, Harfen, Zithern, Sackpfeifen und aller anderen Arten von Musikinstrumenten vernehmt, sollt ihr euch niederwerfen und das goldene Bild anbeten, das der König Nebukadnezar hat aufstellen lassen! 
    6 Wer sich aber nicht niederwirft und anbetet, soll auf der Stelle in den brennenden Feuerofen geworfen werden!« 
    7 Infolgedessen warfen sich in dem Augenblick, als alle Völker den Schall der Hörner, Flöten, Leiern, Harfen, Zithern und aller anderen Arten von Musikinstrumenten vernahmen, alle die Völker, Stämme und Zungen nieder, um das goldene Bild anzubeten, das der König Nebukadnezar hatte aufstellen lassen. 
    8 Infolgedessen traten zu derselben Zeit chaldäische Männer auf und klagten die Juden an; 
    9 sie machten folgende Anzeige beim König Nebukadnezar: »O König, mögest du ewig leben! 
    10 Du hast, o König, den Befehl erlassen, daß jedermann, sobald er den Schall der Hörner, Flöten, Leiern, Harfen, Zithern, Sackpfeifen und aller anderen Arten von Musikinstrumenten vernehme, sich niederwerfen und das goldene Bild anbeten solle; 
    11 wer sich aber nicht niederwerfe und anbete, der solle in den brennenden Feuerofen geworfen werden. 
    12 Nun sind einige Juden da, die du mit der Verwaltung der Provinz Babylon betraut hast, nämlich Sadrach, Mesach und Abed-Nego; diese Männer haben sich um deinen Befehl, o König, nicht gekümmert: sie verehren deine Götter nicht und beten auch das goldene Bild nicht an, das du hast aufstellen lassen.« 
    13 Da befahl Nebukadnezar in Zorn und Wut, Sadrach, Mesach und Abed-Nego herbeizuholen; und als diese Männer dem Könige vorgeführt waren, 
    14 richtete Nebukadnezar folgende Worte an sie: »Geschieht es absichtlich von euch, Sadrach, Mesach und Abed-Nego, daß ihr meine Götter nicht verehrt und das goldene Bild nicht anbetet, das ich habe aufstellen lassen? 
    15 Nun wohl, wenn ihr bereit seid, in dem Augenblick, wenn ihr den Schall der Hörner, Flöten, Leiern, Harfen, Zithern, Sackpfeifen und aller anderen Arten von Musikinstrumenten vernehmt, euch niederzuwerfen und das Bild anzubeten, das ich habe anfertigen lassen – dann gut! Wenn ihr es aber nicht anbetet, sollt ihr auf der Stelle in den brennenden Feuerofen geworfen werden; und wo gäbe es einen Gott, der euch aus meiner Gewalt erretten könnte?« 
    16 Da gaben Sadrach, Mesach und Abed-Nego dem Könige folgende Antwort: »Nebukadnezar, wir haben nicht nötig, dir hierauf ein Wort zu erwidern! 
    17 Wird dein Befehl ausgeführt, so vermag unser Gott, den wir verehren, uns aus dem brennenden Feuerofen zu erretten, und er wird uns aus deiner Gewalt, o König, erretten. 
    18 Wenn er es aber nicht tut, so sei dir, o König, kundgetan, daß wir deinen Gott doch nicht verehren und das goldene Bild, das du hast aufstellen lassen, nicht anbeten werden!« 
    19 Da geriet Nebukadnezar in volle Wut, so daß das Aussehen seines Gesichts gegen Sadrach, Mesach und Abed-Nego sich ganz entstellte. Er gab sofort den Befehl, man solle den Ofen siebenmal stärker heizen, als es hinreichend war; 
    20 ferner gebot er Männern, den stärksten Leuten in seinem Heer, Sadrach, Mesach und Abed-Nego zu fesseln und sie in den brennenden Feuerofen zu werfen. 
    21 So wurden denn diese Männer in ihren Mänteln, Röcken, Hüten und sonstigen Kleidungsstücken gefesselt und in den brennenden Feuerofen geworfen. 
    22 Weil man nun infolge des strengen Befehls des Königs den Ofen außergewöhnlich stark geheizt hatte, wurden jene Männer, die Sadrach, Mesach und Abed-Nego (an die Ofenöffnung) hinaufgetragen hatten, von der Flammenglut getötet; 

    23 jene drei Männer aber, Sadrach, Mesach und Abed-Nego, fielen gefesselt mitten in den brennenden Feuerofen. 
    24 Da geriet der König Nebukadnezar in Staunen; er stand eilends auf und fragte seine Räte: »Haben wir nicht drei Männer gefesselt ins Feuer geworfen?« Sie antworteten dem König: »Gewiß, o König!« 
    25 Da entgegnete er: »Ich sehe aber vier Männer ungefesselt im Feuer umhergehen, ohne daß eine Verletzung an ihnen zu bemerken ist, und der vierte sieht wie ein Göttersohn aus.« 
    26 Darauf trat Nebukadnezar an die Öffnung des brennenden Feuerofens und rief: »Sadrach, Mesach und Abed-Nego, ihr Diener des höchsten Gottes, kommt heraus und tretet her!« Da kamen Sadrach, Mesach und Abed-Nego aus dem Feuer heraus; 
    27 und die Satrapen, Statthalter, Befehlshaber und Räte des Königs, die sich dort versammelt hatten, sahen jetzt, daß das Feuer jenen Männern an ihrem Leibe nichts hatte antun können: ihr Haupthaar war nicht versengt, und ihre Mäntel waren nicht beschädigt, und nicht einmal ein Brandgeruch war an sie gekommen. 
    28 Da rief Nebukadnezar aus: »Gepriesen sei der Gott Sadrachs, Mesachs und Abed-Negos, daß er seinen Engel gesandt und seine Knechte errettet hat, die im Vertrauen auf ihn das Gebot des Königs übertreten und ihr Leben preisgegeben hatten, um keinen andern Gott verehren und anbeten zu müssen als nur ihren Gott! 
    29 So ergeht denn jetzt von mir der Befehl, daß unter allen Völkern, Volksstämmen und Zungen ein jeder, der gegen den Gott Sadrachs, Mesachs und Abed-Negos etwas Unehrerbietiges ausspricht, in Stücke gehauen und sein Haus in einen Schutthaufen verwandelt werden soll, weil es keinen andern Gott gibt, der auf solche Weise zu erretten vermag!« 
    30 Darauf setzte der König den Sadrach, Mesach und Abed-Nego in ihre hohen Stellungen in der Landschaft Babylon wieder ein. 
    31 Erlaß des Königs Nebukadnezar an alle Völker, Völkerschaften und Zungen, die auf der ganzen Erde wohnen:»Heil möge euch reichlich zuteil werden! 
    32 Es hat mir beliebt, die Zeichen und Wunder, die der höchste Gott an mir getan hat, zu allgemeiner Kenntnis zu bringen. 
    33 Wie sind doch seine Zeichen so groß und wie gewaltig seine Wunder! Sein Reich ist ein ewiges Reich, und seine Herrschaft währt von Geschlecht zu Geschlecht!


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Die Saeule ist ganz schoen hoch mit so 20-30m. Wie wichtig sie dem Koenig zu sein scheint, zeigt sich auch daran, dass er alle sehen lassen will, wie er seine Saeule aufstellt. Das klingt irgendwie schmuddelig.
    • Hörner, Flöten, Leiern, Harfen, Zithern, Sackpfeifen - 3 davon hab ich schonmal gespielt. Percussion fehlt, aber das ist vielleicht in "aller anderen Arten" mitgemeint
    • Nebukadnezar ist schon so ein kleiner Psychopath - wer nicht gehorcht, wird in irgendeiner Form getoetet Emoticon: pyroschlumpf
    • Oh je, werden Daniels Genossen da wieder heil rauskommen? Das erfahren wir in der naechsten Folge von "Daniel und seine Genossen"! Wobei ich spontan "Daniel und seine Spiessgesellen" besser faende. Wie in "Frankie und seine Spiessgesellen", der Urfassung von Ocean's Eleven. In welcher die Hauptfigur eigentlich Daniel "Danny" Ocean heisst. Emoticon: holmesEmoticon: holmesEmoticon: holmes
    • "Wir haben nicht nötig, dir hierauf ein Wort zu erwidern!"
    • Den Ofen so stark anzuheisen, dass die Ofenbediener sterben, ist auch eine Klasse fuer sich Vielleicht ist der Ofen auch eine Metapher fuer des Koenigs Gemuet; sein Gesicht entstellt sich, er ist als "siebenmal" so wuetend, wie sonst.
    • @ V. 25: Jesus...? Und er ist direkt an einer "Bekehrung" beteiligt. Zumindest stellt der Koenig danach den Judengott unter seinen Schutz.
    • In der Einheitsuebersetzung ist das Kapitel deutlich laenger (100 Verse statt 33). Ausserdem divergieren die Texte ab Vers 25:
      • Zuerst betet ein Asarja im Feuer (generisches "wir sind kacke, bitte sei lieb")
      • Dann wird der Ofen dramatisiert (mit Flammen, die fast so hoch wie die Saeule sind)
      • Dann singen die drei Spiessgesellen ein Loblied (33x "Preist ..." Emoticon: ugly; da sie dabei im Ofen sind, koennte man sagen, das "Preist" ist heiss )
      • Abschliessend konvergiert es wieder zu Nebukadnezars Sinneswandel
      • Insgesamt finde ich das dramaturgisch deutlich fader, als die anderen Uebersetzungen. Ist ja eigentlich ein cooles Storyelement, die drei Jungs im Ofen.

    • Daniel taucht gar nicht auf in diesem Kapitel
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  14. #4844
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    Daniel 4
    Achtung Spoiler:
    1 Ich, Nebukadnezar, lebte sorglos in meinem Hause und lebensfroh in meinem Palast. 
    2 Da hatte ich einen Traum, der mich erschreckte; und die Gedanken, die in mir auf meinem Lager aufstiegen, und die Erscheinungen, die mir vor die Augen traten, versetzten mich in Angst. 
    3 Ich erließ daher den Befehl, man solle alle Weisen Babylons vor mich führen, damit sie mir die Deutung des Traumes angäben. 
    4 Da kamen denn die Zeichendeuter und Beschwörer, die Chaldäer und Sterndeuter zu mir, und ich teilte ihnen den Traum mit; aber seine Deutung konnten sie mir nicht geben, 
    5 bis zuletzt Daniel vor mir erschien, der nach dem Namen meines Gottes Beltsazar genannt worden ist und in dem der Geist der heiligen Götter wohnt. Auch diesem trug ich den Traum folgendermaßen vor: 
    6 ›Beltsazar, du Oberster der Gelehrten! Ich weiß von dir, daß der Geist der heiligen Götter in dir wohnt und daß kein Geheimnis dir Schwierigkeiten verursacht: vernimm das Traumgesicht, das mir erschienen ist, und laß mich seine Deutung wissen!‹« 
    7 »›Das Gesicht, das mir auf meinem Lager vor die Augen getreten ist, war folgendes: Ich sah deutlich einen Baum, der mitten auf der Erde stand und dessen Höhe gewaltig war. 
    8 Der Baum wurde immer größer und stärker, so daß seine Spitze bis an den Himmel reichte und er bis ans Ende der ganzen Erde zu sehen war; 
    9 sein Laubwerk war schön, Früchte trug er in reicher Fülle, und Nahrung befand sich an ihm für alle; die Tiere des Feldes suchten Schatten unter ihm, die Vögel des Himmels nisteten in seinen Zweigen, und alles, was lebte, nährte sich von ihm. 
    10 Da sah ich plötzlich in den Gesichten, die mir auf meinem Lager vor Augen traten, wie ein Wächter, nämlich ein heiliger (Engel), vom Himmel herabstieg. 
    11 Der rief mit lauter Stimme und gebot: Haut den Baum um und schlagt seine Zweige ab! Streift ihm das Laub ab und streut seine Früchte umher! Das Wild fliehe unter ihm weg und die Vögel aus seinen Zweigen! 
    12 Doch seinen Wurzelstock laßt in der Erde, und zwar in einer Fessel von Eisen und Erz auf der grünenden Flur, damit er vom Tau des Himmels benetzt wird und mit den wilden Tieren Anteil an den Kräutern der Erde hat. 
    13 Sein Menschenherz soll ihm genommen und das Herz eines Tieres ihm dafür gegeben werden; und so sollen sieben Zeiten über ihn dahingehen. 
    14 Auf einem Beschluß der (himmlischen) Wächter beruht dieser Befehl, und eine Anordnung der heiligen Engel liegt in diesem Falle vor, damit die Lebenden erkennen, daß der Höchste Gewalt über das Königtum der Menschen hat und es verleihen kann, wem er will, und selbst den niedrigsten Sterblichen dazu erheben kann. – 
    15 Dies ist der Traum, den ich, der König Nebukadnezar, gehabt habe; du aber, Beltsazar, gib mir an, was er zu bedeuten hat, da ja alle Weisen meines Reiches mir die Deutung nicht zu geben vermögen. Du aber bist dazu imstande, weil der Geist der heiligen Götter in dir wohnt.‹«
    16 Darauf stand Daniel, der den Namen Beltsazar führte, eine Zeitlang starr vor Entsetzen da, und seine Gedanken ängstigten ihn. Da sagte der König zu ihm: »Beltsazar, du brauchst dich über den Traum und seine Deutung nicht zu ängstigen!« Darauf antwortete Beltsazar: »O Herr, möchte doch der Traum denen gelten, die dich hassen, und seine Deutung deinen Feinden! 
    17 Der Baum, den du gesehen hast, der immer größer und stärker wurde, so daß seine Spitze bis an den Himmel reichte und er über die ganze Erde hin sichtbar war, 
    18 dessen Laubwerk schön war, der Früchte in reicher Fülle trug und an dem sich Nahrung für alle befand, unter dem die Tiere des Feldes lagerten und in dessen Zweigen die Vögel des Himmels nisteten: 
    19 das bist du, o König, der du groß und mächtig geworden bist, du, dessen Größe gewachsen ist und bis an den Himmel reicht und dessen Herrschaft sich bis ans Ende der Erde erstreckt.
    20 Daß aber der König einen Wächter, nämlich einen heiligen (Engel), vom Himmel hat herabsteigen sehen, der da gebot: ›Haut den Baum um und vernichtet ihn, doch seinen Wurzelstock laßt in der Erde, und zwar in einer Fessel von Eisen und Erz auf der grünenden Flur, damit er vom Tau des Himmels benetzt wird und den Tieren des Feldes gleichgestellt ist, bis sieben Zeiten über ihn dahingegangen sind!‹, 
    21 so hat dies, o König, folgende Bedeutung, und zwar ist dies der Beschluß des Höchsten, der über meinen Herrn, den König, ergangen ist: 
    22 Man wird dich aus der Verbindung mit Menschen ausstoßen, und bei den Tieren des Feldes wird dein Aufenthalt sein; Gras wird man dir zur Nahrung geben wie den Rindern, und vom Tau des Himmels wirst du benetzt werden; und sieben Zeiten werden über dich dahingehen, bis du erkennst, daß der Höchste die Gewalt über das Königtum der Menschen hat, und daß er es verleihen kann, wem er will. 
    23 Daß aber der Befehl gegeben worden ist, der Wurzelstock des Baumes solle belassen bleiben, das hat folgende Bedeutung: dein Königtum wird dir wieder zuteil werden, sobald du erkannt hast, daß der Himmel Herr (über alles) ist. 
    24 Darum, o König, laß dir meinen Rat gefallen: Mache deine Sünden wieder gut durch Gerechtigkeit und deine Verschuldungen durch Barmherzigkeit gegen Unglückliche! Vielleicht ist dann deinem Wohlergehen lange Dauer beschieden.« 
    25 Alles dies traf dann beim König Nebukadnezar ein. 
    26 Als er sich nämlich zwölf Monate später auf seinem königlichen Palast in Babylon erging, 
    27 sprach er die Worte aus: »Ist dies nicht das große Babylon, das ich zum königlichen Wohnsitz durch meine gewaltige Macht und zum Ruhm meiner Herrlichkeit erbaut habe?« 
    28 Noch war das Wort im Munde des Königs, da erscholl eine Stimme vom Himmel herab: »Dir, o König Nebukadnezar, wird hiermit kundgetan: die Königswürde ist dir genommen! 
    29 Aus der Verbindung mit Menschen wirst du ausgestoßen, und bei den Tieren des Feldes soll dein Aufenthalt sein; Gras wird man dir zur Nahrung geben wie den Rindern, und sieben Zeiten werden über dich dahingehen, bis du erkennst, daß der Höchste die Gewalt über das Königtum der Menschen hat und daß er es verleihen kann, wem er will.« 
    30 Augenblicklich erfüllte sich das Wort an Nebukadnezar: er wurde aus der Verbindung mit Menschen ausgestoßen, nährte sich von Gras wie die Rinder, und sein Leib wurde vom Tau des Himmels benetzt, bis sein Haar so lang gewachsen war wie Adlerfedern und seine Nägel wie Vogelkrallen. 
    31 »Nach Verlauf der (festgesetzten) Zeit aber richtete ich, Nebukadnezar, meine Augen zum Himmel empor; und als ich wieder zu Verstand gekommen war, dankte ich dem Höchsten und pries und rühmte hoch den ewig Lebenden, dessen Herrschaft eine ewige Herrschaft ist und dessen Königtum von Geschlecht zu Geschlecht besteht. 
    32 Alle Bewohner der Erde verschwinden neben ihm wie nichts; nach seinem Gutdünken verfährt er sowohl mit dem Heere des Himmels als auch mit den Bewohnern der Erde, und niemand ist da, der seiner Hand wehren und zu ihm sagen dürfte: ›Was tust du da?‹ 
    33 Zu derselben Zeit kam mir mein Verstand wieder, und zum Ruhm meines Reiches kehrte meine Herrlichkeit und mein Glanz wieder zu mir zurück, und meine Räte und meine Großen suchten mich auf: ich wurde wieder in meine königliche Würde eingesetzt, und noch größere Macht wurde mir verliehen.« 
    34 »Nun preise und erhebe und verherrliche ich, Nebukadnezar, den König des Himmels; denn all sein Tun ist Wahrheit, und sein Walten ist Gerechtigkeit, und die in Hochmut Wandelnden vermag er zu demütigen.«


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Vers 1
    • EU merkt an, dass im Griechischen Buch 5 vor 4 kommt
    • Nebukadnezar traeumt ganz schoen viel, ohne, dass er es sich erklaeren kann. Dann muss es Daniel mal wieder richten. Denn wenn ich es wieder versuche, kommt nur Versautes bei raus (erst traeumt er von nem kraeftigen Dude, dann von einem gewaltigen "Baum", der "immer größer und stärker" wird und "schoenes Laubwerk" traegt, bevor er - wait Emoticon: schauder)
    • Daniels Deutung, dass der Baum fuer den Koenig steht, ist langweiliger, aber passt besser. Hoffentlich soll er dafuer nicht getoetet werden. Wobei, es koennte schlimmer sein; sieben Jahre gehen auch vorbei. Erinnert mit ein wenig an die sieben mageren Jahre (denen sieben fette vorausgehen).
    • "Sieben Zeiten" klingt schoen mystisch. Vermutlich sind damit Jahre gemeint (Elberfelder schreibt "Jahre" und merkt an, dass es Zeiten heissen kann; Menge schreibt "Zeiten" und merkt an, dass es Jahre heissen kann )
    • Hochmut kommt in V. 27 sprichwoertlich vor dem Fall. Mit den in V. 24 schon angesprochenen Suenden haette ansonsten ja auch das Psychopathentum gemeint sein koennen.
    • @ V. 28: Ehre genommen
    • Adlerfedern sind gar nicht so lang. 50-60cm, sowas in die Richtung. Die Krallen wiederum koennen mehrere Zentimeter lang sein; das sieht bestimmt garstig aus. Interessant, dass selbst in dem Vergleich mit einem Tier ein "koenigliches" benutzt wird (haette ja auch ein Geier oder ein grosses Huhn oder so sein koennen)
    • Mit Blick auf V. 30ff ist Nebukadnezar als Koenig ja geradezu besser und frommer als die letzten juedischen Koenige. Und das als Heide, der erst durch Traumdeutung und Feuerofen zum Glauben gebracht werden muss.
    • Ich mag aber auch die Vorstellung, dass Daniel so ne Art Grima Schlangenzunge ist, die den Koenig allmaehlich dahingehend bringt, das Volk frei zu lassen.
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  15. #4845
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    Das Loblied aus Kapitel 3 (die zensierenden Protestanten zählen es glaube ich als apokryph ) kommt im kirchlichen Stundengebet jeden Sonntag morgen vor, weil es als sehr österlicher Text gilt. Es kann einem manchmal aber auch etwas lang und eintönig werden
    Zitat Zitat von Meister Wilbur
    Junge lies doch mal! Es geht um Katholiken und nicht irgendwelche Ketzer!

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