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Thema: Der Mongolensturm - Das 18. Jahrhundert

  1. #391
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    27. September 1705: Der ungarische Khan Arpad findet – wie schon viele Europäer vor ihm – am Rande der Konferenz von Venedig Gelegenheit, mit der Delegation eines Teilreiches zu sprechen. Kronprinz Yesun von Dagomys ist zwar zunächst nicht verfügbar, aber zumindest ein enger Vertrauter des Thronfolgers.


    29. September 1705: Zum Erzengelfest feiert die Petrusbruderschaft in Kopenhagen ein von vielen schwedischen und norwegischen Adligen besuchtes Fest, das mit einer Heiligen Messe eröffnet wird. Bischof Kilian von Roskilde predigt dabei in Anwesenheit eines päpstlichen Legaten über den Heiligen Michael, den Kämpfer für den einen wahren Gott.


    29. September 1705: Unter Vermittlung eines mongolischen Gesandten schließen die Äbte der wichtigsten tibetischen Klöster einen offiziellen Waffenstillstand mit dem Kaiserreich China. Dieser soll für die Dauer der geplanten Verhandlungen gelten, um eine Invasion ins tibetische Hochland zu vermeiden.

  2. #392
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    1. Oktober 1705: Ein schottischer Gesandter bittet um eine Audienz bei Hochkönig Arbogast, um über die irischen Söldnerdienste für das Königreich Frankreich zu sprechen. Zwar liegt die Begegnung des Monarchen mit seinem schottischen Pendant erst zwei Monate zurück, doch angesichts der neuen Entwicklungen gilt die Gesprächsbitte durchaus als angemessen.


    3. Oktober 1705: Ein Höfling des galicischen Königs, der auf dessen Befehl für einige Zeit die Konferenz zu Venedig verlassen hat, erwirbt in Athen eine zur Verschönerung von Büchern ausreichende Menge an Einhornelfenbein. Der ostafrikanische Kaufmann behauptet, die ungewöhnliche Ware stamme aus einem Garten tief im Inneren des Dschungels, in dem zahlreiche Tiere aus der Frühzeit der Schöpfung überlebt hätten.


    4.-14. Oktober 1705: Das Prager Universitätscommercium beschäftigt sich in diesem Jahr mit der Krakauer Liberation. Einige Gelehrte nutzen die Diskussionen und Meinungsunterschiede auf der Konferenz zu Venedig als Beispiel für die Fortentwicklung rechtlicher Normen. Als die Söhne Yunus‘ VI. 1658 eine Teilung des Großreichs vorgenommen hätten, sei noch keinerlei Zweifel an der Fortdauer des Vertrages aufgekommen. Gut ein halbes Jahrhundert später hätten hingegen viele europäische Länder eine andere politische Tradition entwickelt, die kritischer und genauer auf Fragen der Souveränität bezogen sei. Gerade die ungarischen Wortbeiträge finden dabei besondere Aufmerksamkeit, zumal man von Arpad Khan nur geringes juristisches Fachwissen erwartet hatte, nun aber eines Besseren belehrt wurde.

  3. #393
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    5. Oktober 1705: Das Khanat der Kanarischen Inseln setzt ein Kopfgeld auf den Rebellen und „Verräter“ Kurur Khan und mehrere seiner führenden Offiziere aus. Die Prämien summieren sich insgesamt auf 25000 S, was durchaus einige Attentäter anlocken könnte.


    6. Oktober 1705: Satrap Manas Khan von Ayiti trifft sich mit wichtigen Adligen der Großen und Kleinen Antillen, um über die Situation auf Barbados zu sprechen. Es gilt in der Karibik als offenes Geheimnis, dass einige führende Sippen – deren Oberhäupter man häufig noch immer als „Könige“ (Wang) bezeichnet und die ihre Inseln auch fast königsgleich regieren – mit dem Rebellen Kurur Khan und der französischen Krone gegen die Kanarier kooperieren. Der mongolische Amtsträger weist nochmals darauf hin, dass das Großkhanat Quito in dem Konflikt strikte Neutralität wahre, man also keine Truppen oder Schiffe des Teilreiches nach Barbados schicken solle. Diese offizielle Stellungnahme wird auch in schriftlicher Form an Quitos Botschaften in Dagomys und Paris geschickt, was vermutlich sowohl die übrigen Großkhanate als auch die Europäer besänftigen soll.


    7.-29. Oktober 1705: In Ostungarn kommt es erneut zur Exhumierung von Leichnamen, und wieder berichten zahlreiche Kinder und Jugendliche, sie seien von zurückgekehrten Toten in den Wald gelockt, aber gerade noch rechtzeitig gerettet worden. Die aufgebotene Reiterei kann das Ganze nicht vollständig verhindern, aber zumindest begrenzen. Dies zeigt sich auch beim Vergleich mit den benachbarten mongolischen Provinzen, wo es nicht zu einem echten Rückgang der Fälle gegenüber dem Vorjahr gekommen ist.

  4. #394
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    9.-31. Oktober 1705: Die Streitmacht der kanarischen Loyalisten auf Barbados gewinnt nach dem Zuzug kleinerer, versprengter Kontingente wieder an Stärke und soll mittlerweile 700 Mann SI und 700 Mann LI umfassen. Man hofft außerdem, dass ein Teil der Verwundeten künftig erneut verfügbar sein wird, wenn auch wohl erst im kommenden Jahr.


    10.-19. Oktober 1705: Das englische Parlament tritt in London zusammen, um über aktuelle Themen zu diskutieren und die königliche Zivilliste für 1706 zu bestimmen. Da die Insel stark vom Handelsrückgang mit Nordamerika betroffen ist, wird die Summe erneut leicht gesenkt und beträgt im kommenden Jahr nun 300000 S.


    17. Oktober 1705: Die „Britanic“, das besonders große Handelsschiff der Hanse, trifft in der burgundischen Hafenstadt Antwerpen ein, um dort zu überwintern. Man geht davon aus, dass Hansebürgermeister Scholten und Herzog Johann X. dazu eine Vereinbarung getroffen haben, und die Hafenverwaltung bietet den Norddeutschen daher einen besonders guten, sicheren Ankerplatz an.

  5. #395
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    20.-29. Oktober 1705: In Südfrankreich findet ein Treffen von Vertretern der Krone und aller wichtigen Vasallen statt. Hintergrund ist der Wunsch König Heinrichs, einen prozentualen Anteil am dortigen Wohlstand zu erhalten, nachdem er die Region militärisch geschützt und finanziell alimentiert hat.


    29. Oktober 1705: Der Putraqstag wird in diesem Jahr erneut vor allem in den mongolischen Teilreichen aufwendig gefeiert. In Europa treten diesmal besonders Italien, Finnland und Irland hervor, wobei in der Lombardei und der Toskana ein ungewöhnlich großer Aufwand betrieben wird. Dies gilt als Erfolg Tenzin Khans, der bereits zu Jahresbeginn dazu aufgerufen hatte, das Fest würdevoll zu begehen.


    31. Oktober 1705: Ein erstes Attentat ehemaliger Söldner auf das Leben Kurur Khans und des französischen Admirals Louis-Alexandre de Toulouse schlägt fehlt. Kururs Bruder wird aber von einem Degenhieb tödlich verwundet, und auch zwei Soldaten aus seinem Gefolge verlieren ihr Leben, als sie ihren Herrn zu verteidigen suchen. Da man im Herbst und Winter mit weiteren Anschlägen rechnen muss, entscheiden die rebellierenden Adligen, zusätzliche Söldner zum Schutz des Khans und des Admirals einzusetzen, auch wenn dies die Kampfkraft an der Front ein wenig schwächen könnte. Man möchte wohl auf jeden Fall verhindern, dass der Vertreter der Krone oder gar der Anführer des Aufstandes selbst umkommt.

  6. #396
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    2.-10. November 1705: Im Nordatlantik und an der Nordsee toben heftige Herbststürme, die zur Monatsmitte hin auch die Ostsee erreichen. Im Mittelmeerraum fahren mutige Fischer und Kaufleute hingegen noch einige Wochen zur See, bis um den Andreastag herum auch dort die Schifffahrt für den Winter weitgehend ruht.


    6.-7. November 1705: Nach einer schwierigen, aber durchaus schnellen Überfahrt kommt es vor Barbados zum lange und bang erwarteten Aufeinandertreffen der französisch-karibisch-irischen und italienisch-kanarischen Flotte. Die Kanarier profitieren bei Beginn der Gefechte davon, dass ihre Gegner sie zwar erwarteten, aber den Zeitpunkt ihres Eintreffens nicht ganz sicher bestimmen konnten. Der französische Admiral Louis-Alexandre de Toulouse wagt die Schlacht aber trotzdem, weil er mit einer ähnlichen Anzahl an Schiffen wie im Hochsommer rechnet und dann numerisch leicht überlegen wäre. Es erweist sich aber, dass nicht nur 70, sondern fast 90 Schiffe aus den verbündeten Khanaten (2*250 III aus Italien sowie 15*100 III, 25*50 III und 45*25 III von den Kanaren) in der Karibik erschienen sind. Die Rebellen haben demgegenüber 74 Fahrzeuge zur Verfügung, welche zum Teil etwas moderner gebaut und zudem im Durchschnitt etwas größer sind und daher eine leicht höhere Kampfkraft besitzen (2*250 III, 5*100 III, 8*25 III aus Frankreich, 3*150 IV, 1*100 III, 6*50 IV, 5*25 IV aus Irland sowie 1*100 IV, 3*50 IV, 1*25 IV, 1*150 III, 6*100 III, 19*50 III, 13*25 III von den Zheng-Kleinkönigen). Zunächst tasten sich die Flotten vorsichtig ab, und nach kleinen Scharmützeln und geschickten Manövern in den ersten zwei Tagen haben die Kanarier sich eine günstige Position verschafft, um ihren LI-Truppen eine Anlandung östlich des Hafens von Khansbruck zu ermöglichen. Die französisch-karibisch-irische Streitmacht dürfte aber versuchen, das Landungsmanöver zu stören. Es gilt daher als wahrscheinlich, dass die Entscheidungsschlacht zu See unmittelbar bevorsteht, sollte nicht eine Seite noch den (mittlerweile recht riskanten) Rückzug antreten.


    7. November 1705: Ein Gesandter Kurur Khans von Barbados trifft in Begleitung einiger von den Inseln über dem Winde stammender Adliger und zweier französischer Seeoffiziere in Chambord ein, um mit König Heinrich VIII. über die Lage auf seiner neuesten Vasalleninsel und in der ganzen Karibik zu sprechen.

    Nur für das Königreich Frankreich

    Achtung Spoiler:
    Der irische Beitrag ist für Kurur Khan natürlich hochwillkommen, zumal man nun weitere sehr moderne Fahrzeuge zur Verfügung hat. Die Rebellen haben immer noch damit zu kämpfen, dass die meisten ihrer Schiffe von verschiedenen Zheng-Königen nur leihweise zur Verfügung gestellt worden sind. Dank der französischen Oberhoheit und der irischen Hilfe (die man dem König verdankt) gelang es aber, zumindest bis Ende 1706 feste Abmachungen zu treffen. Es sind daher mittlerweile folgende Schiffe in der Region aktiv, die unter dem Kommando des französischen Admirals sowie seiner vier Stellvertreter aus Barbados, Dominica, St. Vincent und Martinique stehen: Neben den 15 französischen (2*250 III, 5*100 III, 8*25 III) und 15 irischen (3*150 IV, 1*100 III, 6*50 IV, 5*25 IV) Fahrzeugen haben die Zheng-Kleinkönige der Inseln über dem Winde und einzelne Verbündete aus anderen Regionen der Karibik noch weitere 44 Fahrzeuge (1*100 IV, 3*50 IV, 1*25 IV, 1*150 III, 6*100 III, 19*50 III, 13*25 III) entsandt. Weitere 21 Schiffe aus Grenada, St. Lucia und Antigua (2*150 IV, 1*50 IV, 2*25 IV, 4*100 III, 9*50 III, 3*25 III) sind außerdem für 1706 fest zugesagt worden. Zudem hat der Satrap von Ayiti ohne Wissen der Regierung in Quito versprochen, Anfang 1706 eine eigene Flotte in die Region zu schicken, deren Auftrag offiziell die Bekämpfung von Piraten sein soll, die aber bei günstiger Gelegenheit auch mit Kururs Seestreitmacht und dem französischen Oberkommando zusammenarbeiten würde, sofern sein Oberherr es nicht bemerkt und verhindert.

  7. #397
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    8. November 1705: Nach intensiven Verhandlungen endet die Konferenz zu Venedig mit einer Bestätigung des Krakauer Liberation, wie es vor allem vom Großkhanat Dagomys und seinen Verbündeten gewünscht worden war. Alle mongolischen Teilreiche und die meisten europäischen Länder erklären sich bereit, die Frage der formalen Souveränität nicht weiter zu diskutieren, sondern die Fortdauer der Liberation in territorialer Hinsicht festzuhalten. Damit könnte eine längere mongolisch-europäische Friedenszeit beginnen, obgleich nicht alle Europäer dem „Annex von Venedig“ beitreten. Zum Ende des Treffens bemüht sich die galicische Gesandtschaft noch, mit einem Empfang für die Santiagowallfahrt zu werben. Sie bleibt damit aber eher erfolglos, da die meisten Delegationen wegen der späten Jahreszeit schnell den Heimweg antreten möchten.


    8. November 1705: Die hochgebildete Kölner Kaufmannswitwe Sidonie Steinbergerin hat in nächtelanger Arbeit eine Möglichkeit gefunden, die auf dem Hansetag verabschiedete Idee Olof Scholtens umzusetzen und die Stimmverteilung des Bundes aufgrund timokratischer Prinzipien neu zu gestalten. Damit sollte es möglich sein, das verfügbare Steueraufkommen korrekt zu berechnen.


    8. November 1705: Vor Khansbruck kommt es zur mit großer Spannung erwarteten Schlacht zwischen den kanarisch-italienischen Seestreitkräften und der französisch-irisch-karibischen Flotte. Die 87 Fahrzeuge der beiden Khanate (2*250 III aus Italien sowie 15*100 III, 25*50 III und 45*25 III von den Kanaren) sind zahlenmäßig klar im Vorteil und haben einen größeren inneren Zusammenhalt, den sie taktisch geschickt zu nutzen versuchen, indem sie Brandner losschicken und dabei zunächst den französischen Teilverband angreifen, der wegen seiner größeren und älteren Schiffe als weniger mobil gilt. Die Iren werden hingegen eher defensiv bekämpft. Die vom französischen Kommandeur Louis-Alexandre de Toulouse gut geführte, mächtige Koalitionsflotte (2*250 III, 5*100 III, 8*25 III aus Frankreich, 3*150 IV, 1*100 III, 6*50 IV, 5*25 IV aus Irland und 1*100 IV, 3*50 IV, 1*25 IV, 1*150 III, 6*100 III, 19*50 III, 13*25 III aus der Karibik) kann zwar nur 74 Schiffe aufbieten, verfügt aber über eine etwas höhere Feuerkraft und baut vorwiegend darauf, dass die moderneren Fahrzeuge und die ortskundigeren Offiziere ihnen den Sieg bringen werden. Der Brandnerangriff von 4*25 III hat zu Beginn der Schlacht großen Erfolg, indem er die Ordnung der Franzosen im Zentrum durcheinanderbringt. Die sofort nachsetzenden schweren italienischen Schiffe zerstören nun rasch zwei 100er III, so dass die Feuerkraft im Zentrum der Koalitionsflotte geschwächt wird. Dort entbrennen dann heftige Gefechte, bei denen die schwächeren Franzosen ein weiteres 100-Mann-Schiff III einbüßen. Als aber die Iren trotz gewisser Kommunikationsprobleme zur rechten Zeit eingreifen und die Zheng-Schiffe auf der Seeseite ihrerseits einen massiven und gut geplanten Angriff beginnen, wendet sich das Blatt. Die beiden schweren und (immerhin) 15 mittelgroßen Fahrzeuge der Italiener und Kanarier werden zum Teil sehr stark beschädigt, können aber wegen der intensiven Kämpfe kaum mehr entrinnen. Am Ende gelingt es den Koalitionsstreitkräften, 2*250 III, 11*100 III, 9*50 III und 5*25 III zu versenken, während sie selbst (neben den 3*100 III aus Frankreich zu Beginn der Schlacht) nur 1*100 III (Frankreich), 1*100 III (Irland), 1*100 III, 6*50 III, 2*25 III (Zheng-Schiffe) verlieren. So bleibt den kleineren kanarischen Einheiten nur noch die Flucht, und immerhin vier der größeren Schiffe gelingt es ebenfalls, aus der Schlacht zu entkommen. Die verbliebenen Kanarier (4*100 III, 16*50 III, 36*25 III) fahren aufs offene Meer hinaus, und die Koalitionsstreitkräfte verlieren sie nach einem Abstimmungsfehler zunächst aus dem Blick. Dennoch ist die Schlacht ein großer und vielleicht entscheidender Erfolg der französischen Krone, zumal man nach der Flucht des Gegners auch die Transportschiffe aufbringen und die an Bord befindlichen Söldner zur Kapitulation zwingen kann.

  8. #398
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    12.-30. November 1705: Die Teilnehmer der Konferenz von Venedig kehren nach und nach in ihre Heimatländer zurück, wobei sie wenn möglich den Landweg nehmen, um den Gefahren einer herbstlichen Seereise zu entgehen.


    14.-16. November 1705: Die Adelsschicht um Kurur Khan von Barbados feiert zusammen mit den französischen, irischen und karibischen Offizieren den Sieg über die Kanaren und Italien. Dabei kommt es trotz strenger Sicherheitsvorkehrungen zu zwei erfolgreichen Anschlägen gegen einen irischen und einen französischen Kapitän durch einige Tänzerinnen.


    17. November 1705: Nach einer kurzen Fahrt auf der bereits recht unruhigen Adria zeigt sich rasch, dass Großkhan Putraq VI. diesen Winter nicht mehr nach Dagomys zurückkehren kann und vielleicht sogar in Europa das Zeitliche segnen wird. Schließlich bringt man ihn mit einem kleinen Hofstaat in Zadar an Land, wo noch ein sehr schöner Palast mit Meerblick aus der Zeit Tughluks I. steht. Dort soll der Herrscher die kalte Jahreszeit verbringen, während Kronprinz Yesun auf dem Landweg nach Konstantinopel weiterreisen wird.

  9. #399
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    24. November 1705: Ein angesehener böhmischer Gelehrter tritt in die Dienste Aprad Khans von Ungarn, was wohl dessen neu gewonnenes Prestige als „Gelehrtenkönig“ zeigt.


    2.-31. Dezember 1705: Die Äbte der führenden tibetischen Klöster berufen ein Konzil nach Nagqu ein, an dem auch die aus buddhistischen Mönchen bestehende Delegation Kaiser Lizongs teilnimmt. Da die Klostermilizen und einige mongolische Krieger aus den Alten Landen, die nach der Niederlage bei Kaschgar in den tibetischen Dienst gewechselt sind, einen Großteil der aus China zurückflutenden Plünderer gefangen genommen haben, sind die Äbte nun in einer nahezu unangefochtenen Position. Die Verhandlungen ziehen sich aber dennoch hin, da die Chinesen eine hohe finanzielle Entschädigung fordern.


    4.-22. Dezember 1705: Mit dem Fall der mächtigen nordwestjapanischen Hafenfestung Akita ist die Küste Honshus wieder in mongolischer Hand. Die alte Kaiserstadt Kyoto hält hingegen weiter stand und gilt mittlerweile als Symbol des japanischen Freiheitswillens. Go-Murakami-Tenno wird aber zugleich recht offen kritisiert, weil er das Land den Mongolen überlassen und sich kampflos ins Landesinnere zurückgezogen hat.

  10. #400
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    23.-31. Dezember 1705: Nach einem weiten Bogen in den südlichen Mittelatlantik erreichen die verbliebenen kanarischen Schiffe aus der Schlacht vor Barbados ihre Heimathäfen. Da es nicht zu weiteren Verlusten kam, wird der Ruf der Kanarier, herausragende Seeleute zu sein, erneut gefestigt. Dennoch ist die Heimkehr auch von Trauer geprägt, da nun die schweren Verluste der Flotte ganz augenfällig deutlich werden.


    24.-25. Dezember 1705: Das Weihnachtsfest verläuft dieses Jahr in den meisten christlichen Ländern friedlich und harmonisch. Kaiser Benedikt I. verkündet erneut das Evangelium von Christi Geburt und stellt sich so in die Tradition Karls des Großen.


    31. Dezember 1705: Ein aufregendes Jahr neigt sich den Ende zu, und angesichts der guten Ernte, des Friedens auf dem Kontinent und der diplomatischen Einigung in Venedig blicken die meisten Menschen in Europa recht zuversichtlich auf die nächsten zwölf Monate.

  11. #401
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    1.-24. Januar 1706: Das buddhistische Konzil in Nagqu, das zugleich als chinesisch-tibetische Friedenskonferenz fungiert, steht mehrfach kurz vor dem Abbruch. Währenddessen kommt es in einigen tibetischen Regionen zu heftigen Kämpfen zwischen den Anhängern mächtiger Äbte, die sich häufig der Hilfe ehemaliger Plünderer bedienen, welche man dafür aus der Haft entlassen hat. Die chinesische Delegation droht mittlerweile mit einem Einmarsch, sollte kein dauerhafter Friede vereinbart werden können. Kaiser Lizong II. steht aber ebenfalls unter Druck, da er seine Armee nach Kunming zurückziehen musste, um die erheblichen Nachschubprobleme zu beheben. Schließlich wird eine Verhandlungspause vereinbart, während der eine kleine Gruppe von Äbten eine Lösung finden soll.


    1.-31. Januar 1706: Der Januar ist in diesem Jahr besonders kalt und schneereich, so dass in Ost-, Mittel- und Nordeuropa viele Dörfer wochenlang fast vollständig von der Außenwelt abgeschnitten sind. Dank der angelegten Vorräte lässt sich diese Zeit aber fast überall ohne größere Versorgungsprobleme überbrücken.


    4. Januar 1706: Die burgundische Regierung gibt im Namen von Herzog Johann X. bekannt, dass man das Südamerikamonopol der CBCA wieder aufheben werde, um einheimische und fremde Kaufleute nicht zu belasten. Die Ankündigung wird besonders in Irland und England mit Erleichterung aufgenommen.

  12. #402
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    6. Januar 1706: König Fernando IV. von Galicien öffnet zusammen mit dem Erzbischof der Stadt die Heilige Pforte der Jakobuskathedrale zu Santiago. Damit ist das Heilige Jahr auch offiziell begonnen worden, und die Pilgerfahrt aus ganz Europa kann beginnen. In ihren Ansprachen betonen die beiden Würdenträger, dass die Wallfahrt und das Heilige Jahr sowohl zur Ehre Gottes als auch zum Wohl der oftmals in Streitigkeiten verstrickten Menschheit begangen würden.


    6. Januar 1706: Kaiser Benedikt I., der am Dreikönigstag am Hochamt im Freisinger Dom und der anschließenden Matinee teilnimmt, gibt im Auftrag Mutter Adelburgas bekannt, dass in diesem Jahr eine eigene, geistlich-politisch orientierte Sonntagszeitung für ganz Baiern und alle interessierten Länder gegründet werden soll. Man habe eine Vereinbarung mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein getroffen, um deren besondere Informationsquellen nutzen zu können. Zudem werde man die Gründung von Studienkollegien in Rostock und Prag und besonders den Bau von Piratenjägern im Ostseeraum aus Mitteln des Gemeinen Pfennigs fördern.


    7. Januar 1706: Die italienische CTC II kündigt an, dass Tenzin Khan und der Vorstand dieses Jahr ein Maßnahmenpaket zur Stärkung des Handels mit Westafrika und zur Neuausrichtung der Gesellschaft in Gang setzen werden. Zudem wurden Handelsprivilegien der Stufe I im Khanat Ungarn erworben.

  13. #403
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    8. Januar 1706: Die mongolische Armee auf Honshu beginnt mit einer vorsichtigen Offensive im Landesinneren. Da die Japaner einen Kleinkrieg in den gebirgigen Regionen führen, geht es nur sehr langsam voran. Außerdem zieht der Großkhan von Melaka einige Regimenter ab, um Kosten zu sparen. Dennoch fallen bis Mitte April immer mehr Inlandsprovinzen in die Hand der Eroberer.


    8. Januar 1706: Die Pfalzgrafschaft bei Rhein gibt bekannt, dass man in diesem Jahr mit dem Bau einer mittleren Straße von Heidelberg nach Mannheim beginnen werde, um Handel und Handwerk des Landes weiter zu stärken. Die Handelsgilden der beiden Städte reagieren sehr positiv auf dieses Vorhaben.


    8. Januar 1706: In Köln gelingt es der wohlhabenden und klugen Kaufmannswitwe Sidonie Steinbergerin, nach der Struktur der Hanse auch die Organisation der übrigen Reiche zu verbessern. Im nun beginnenden Jahr sollte daher die Zielgenauigkeit von Maßnahmen europäischer Regierungen weiter zunehmen.

  14. #404
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    11. Januar 1706: Das Khanat Westfalen kündigt für das kommende Jahr den Bau eines neuen Priesterseminars in Münster an. Das dortige Bistum und ein örtlicher Dominikanerkonvent haben bereits zugesagt, bei der Suche von Dozenten zu helfen und den Unterricht mit den geeigneten Materialien zu unterstützen. Der junge Khan Friedrich I. erklärt zudem, dass Westfalen nach burgundischem Vorbild ganz auf die wissenschaftliche Auswertung der Geschütze aus dem 16. Jh. zu setzen werde.


    14. Januar 1706: Die Kette der Anschläge auf prominente Mitglieder der Regierung und der Militärführung des französischen Vasallenkhanats Barbados geht auch in diesem Jahr weiter. Diesmal trifft es mit Admiral Louis-Alexandre de Toulouse einen besonders gut geschützten Mann, den angeblich eine einheimische Geliebte an Bord seines Flaggschiffes erdolchte. Als ranghöchster Offizier übernimmt der von St. Vincent stammende Zheng Baihu – einer seiner vier Stellvertreter – das Kommando der vereinigten Flotte, bis die französische Krone einen Nachfolger entsandt hat. Kurur Khan rät bei einem Treffen mit den Spitzen der Streitkräfte angesichts der hohen Kopfgelder des Khanats der Kanarischen Inseln ganz offen davon ab, einheimischen Konkubinen oder Dienern zu viel Vertrauen zu schenken.


    16. Januar 1706: Knapp zwei Wochen nach der Aufgabe des CBCA-Handelsmonopols gibt der scheidende Hansebürgermeister Olof Scholten bekannt, dass man mit Mitteln des Bundes 344 Anteile an der burgundischen Gesellschaft erworben habe. Davon wurden 144000 S mit der Übergabe der „Britannic“ aufgebracht. Die Hanse dürfte damit ihr Engagement im Südamerikahandel deutlich ausweiten.

  15. #405
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    19. Januar 1706: Der kanarische Kuriltai tritt in diesem Jahr dauerhaft bei der Hauptresidenz Schinab Khans und seines Vaters in Las Palmas de Gran Canaria zusammen, um den Krieg gegen Frankreich und die Vorbereitung der Bauernbefreiung koordinieren zu können.


    21. Januar 1706: Nachdem es Großfürst Kalevi I. von Finnland gelungen ist, einigen wichtigen europäischen Schatzmeistern und Geheimen Räten bei der korrekten Berechnung staatlicher Ausgaben und Einnahmen zu helfen, wird ihm der Ehrentitel „König der Zahlen“ verliehen, was in ganz Europa auf Zuspruch und Begeisterung stößt.


    22. Januar 1706: Auf Schloss Chambord tritt der Große Kriegsrat des Königreichs Frankreich zusammen, der bereits im Italienkrieg versammelt worden war. Diesmal sind neben einigen Vertretern der süd- und zentralfranzösischen Vasallen auch hochrangige Gesandte Kurur Khans von Barbados (die ohnehin in Frankreich überwintert hatten) erschienen, um Anregungen und Befehle aus dem neuen Mutterland entgegenzunehmen.

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