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Thema: Hast du die Bibel je selbst gelesen?

  1. #4771
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    https://www.bibleserver.com/LUT.ELB.MENG.EU/Hesekiel14

    Hesekiel 14

    Achtung Spoiler:
    1 Es kamen aber einige von den Ältesten Israels zu mir und ließen sich vor mir nieder.
    2 Da erging das Wort des HERRN an mich folgendermaßen:
    3 »Menschensohn, diese Männer haben ihre Götzen in ihr Herz geschlossen und sie als Anstoß zu ihrer Verschuldung vor sich hingestellt: sollte ich mich da noch von ihnen befragen lassen?« 
    4 »Darum rede mit ihnen und sage zu ihnen: ›So hat Gott der HERR gesprochen: Wenn irgend jemand aus dem Hause Israel seine Götzen in sein Herz geschlossen hat und sie als Anstoß zu seiner Verschuldung vor sich hinstellt und sich dennoch zu einem Propheten begibt: dem will ich, der HERR, persönlich die Antwort erteilen trotz der Menge seiner Götzen,
    5 um die vom Hause Israel, die sich um all ihrer Götzen willen von mir abgewandt haben, am Herzen zu fassen.‹
    6 So sage denn zum Hause Israel: ›So hat Gott der HERR gesprochen: Kehrt um! Laßt euch von eurem Götzendienst bekehren und wendet eure Augen von all euren Greueln ab!
    7 Denn wenn irgend jemand vom Hause Israel und von den Fremden, die in Israel wohnen, sich von mir lossagt und seine Götzen in sein Herz schließt und sie als Anstoß zu seiner Verschuldung vor sich hinstellt und sich trotzdem zu einem Propheten begibt, um mich für sich zu befragen, so will ich, der HERR, selbst ihm die Antwort erteilen;
    8 und zwar will ich gegen den betreffenden Mann vorgehen und ihn zu einem warnenden Beispiel und zu einem Sprichwort machen: ich will ihn aus der Mitte meines Volkes ausrotten, damit ihr erkennet, daß ich der HERR bin.‹« 
    9 »Wenn aber der Prophet sich dazu verleiten läßt, einen Ausspruch zu tun, dann habe ich, der HERR, diesen Propheten verleitet, und ich werde meine Hand gegen ihn ausstrecken und ihn aus der Mitte meines Volkes Israel ausrotten.
    10 So sollen sie beide für ihre Verschuldung büßen: der Prophet soll ebenso schuldig sein wie der Befragende,
    11 damit die vom Hause Israel fortan nicht mehr von mir abirren und sich nicht länger durch all ihre Abfallsünden beflecken; alsdann sollen sie mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein« – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN.
    12 Darauf erging das Wort des HERRN an mich folgendermaßen:
    13 »Menschensohn, wenn ein Land sich gegen mich versündigte, indem es Treubruch beginge, und ich dann meine Hand gegen dieses Volk ausstreckte und ihm den Stab des Brotes zerbräche und Hungersnot ihm zusendete und Menschen samt Vieh in ihm ausrottete,
    14 und es befänden sich diese drei Männer in seiner Mitte, Noah, Daniel und Hiob: so würden nur diese drei ihr Leben infolge ihrer Gerechtigkeit retten« – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN.
    15 »Oder wenn ich wilde Tiere das Land durchstreifen ließe, damit sie es entvölkerten, auf daß es zu einer Einöde würde, die niemand mehr aus Furcht vor den wilden Tieren durchwanderte,
    16 und jene drei Männer befänden sich in seiner Mitte: so wahr ich lebe!« – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN –, »sie würden weder Söhne noch Töchter retten: nein, sie allein würden gerettet, das Land aber würde zur Einöde werden.
    17 Oder wenn ich das Schwert über das betreffende Land kommen ließe und dem Schwert geböte, durch das Land dahinzufahren, und wenn ich dann Menschen samt Vieh darin ausrottete
    18 und jene drei Männer befänden sich in seiner Mitte: so wahr ich lebe!« – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN –, »sie würden weder Söhne noch Töchter retten, sondern sie allein würden gerettet werden.
    19 Oder wenn ich die Pest in das betreffende Land schickte und meinen Grimm als Blut(-regen) über das Land ausgösse, um Menschen samt Vieh in ihm auszurotten,
    20 und Noah, Daniel und Hiob befänden sich in seiner Mitte: so wahr ich lebe!« – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN –, »sie würden weder Sohn noch Tochter retten, sondern durch ihre Gerechtigkeit nur ihr eigenes Leben retten.«
    21 Und doch hat Gott der HERR so gesprochen: »Trotz alledem, wenn ich meine vier schlimmen Strafgerichte: Schwert und Hunger, wilde Tiere und Pest, über Jerusalem hereinbrechen lasse, um Menschen samt Vieh darin auszurotten,
    22 fürwahr, so soll doch eine Schar von Geretteten in der Stadt übrigbleiben, welche Söhne und Töchter aus ihr herausführen. Seht, wenn diese dann zu euch hierher kommen und ihr ihren Wandel und ihr ganzes Tun seht, so werdet ihr euch über das Unglück trösten, das ich über Jerusalem verhängt habe, über alle Leiden, die ich über die Stadt habe kommen lassen.
    23 Sie werden euch dann einen Trost gewähren, wenn ihr ihren Wandel und ihr ganzes Tun seht, und ihr werdet erkennen, daß ich alles, was ich ihr habe widerfahren lassen, nicht ohne Grund getan habe« – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN.


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • V. 3f klingt wie ein Lifehack, um mit Gott ins Gespräch zu kommen
    • V. 5-11: ich fand Hesekiel cooler, als er irgendwelche Visionen hatte und nicht, wenn Gott wieder mal über Götzen und Heiden und falsche Propheten rantet
    • Vers 14 hat mich überrascht. Ich hätte irgendwie nicht erwartet, dass mal noch eine Backreference außer "Mimimi, Ägypten, mimimi, Mose" kommt Alle drei müssen mächtig Eindruck gemacht haben, dass Gott sie vor Hunger (V. 14), wilden Tieren (V. 16), Schwert (V. 18) und Pest (V. 20) retten würde. Bei Noah ist das klar, Hiob hat sich das auch verdient, was war nochmal mit Daniel? Bzw. wer war das nochmal?
    • Vier Gefahren, davon Hunger, Krieg (Schwert) und Pest. Das passt ja schon ganz gut auf die apokalyptischen Reiter. Und Pferde waren ja auch mal wilde Tiere.
    • V. 16: "[...] so wahr ich lebe" - Gott ist sterblich? Dann könnte Nietzsche ja recht haben!
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  2. #4772

  3. #4773
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Müsste ein Zeitgenosse von Hesekiel sein. Es war mir neu, dass der in dem Buch als Glaubensvorbild erwähnt wird, das ist interessant.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  4. #4774
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Hesekiel 15
    1 Weiter erging das Wort des HERRN an mich folgendermaßen:
    2 »Menschensohn, was hat das Holz der Rebe vor allem andern Holz voraus, die Weinranke, die sich unter den Bäumen des Waldes befindet?
    3 Nimmt man etwa Holz von ihr, um es zu einer Arbeit zu verwenden? Oder nimmt man auch nur einen Pflock von ihr, um irgendeinen Gegenstand daran aufzuhängen?
    4 Nicht wahr, man wirft es ins Feuer, damit es da verzehrt wird; hat das Feuer dann seine beiden Enden verzehrt und ist sein Mittelstück angebrannt, taugt es da noch zu irgend einer Arbeit?
    5 Nein, selbst wenn es noch unversehrt ist, kann man es zu keiner Arbeit verwenden; wieviel weniger läßt es sich dann, wenn es vom Feuer angefressen und versengt ist, zu irgend etwas verarbeiten!«
    6 »Darum sprich: ›So hat Gott der HERR gesprochen: Wie das Holz der Rebe unter den Bäumen des Waldes ist, das ich dem Feuer zum Fraß bestimmt habe, ebenso halte ich es mit den Bewohnern Jerusalems.
    7 Ich will gegen sie vorgehen: aus dem Feuer sind sie zwar herausgekommen, doch das Feuer soll sie verzehren, damit ihr erkennt, daß ich der HERR bin, wenn ich gegen sie vorgehe
    8 und das Land zur Wüste mache, weil sie Treubruch begangen haben‹« – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN.

    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Ein Gleichnis! Das hat was Jesusartiges
    • In der Vergangenheit wurde Israel gerne mal mit edlen Rebstöcken verglichen. Hier zwar auch, aber mit Reben, die für nichts gut sind, außer um sie zu verbrennen.
    • Vers 7 finde ich interessant. Damit ist aber nicht irgendein Bezug zur Schöpfung gemeint, nehme ich an, sondern einfach nur "wer noch nicht verbrannt wurde, wird verbrannt"
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  5. #4775
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Hesekiel 16
    Achtung Spoiler:
    1 Weiter erging das Wort des HERRN an mich folgendermaßen:
    2 »Menschensohn, halte der Stadt Jerusalem ihre Greuel vor
    3 mit den Worten: ›So spricht Gott der HERR zu Jerusalem: Deiner Herkunft und Geburt nach stammst du aus dem Lande der Kanaanäer: dein Vater war ein Amoriter und deine Mutter eine Hethiterin.‹« 
    4 »›Und was deine Geburt betrifft, so wurde dir an dem Tage, als du zur Welt kamst, weder die Nabelschnur abgeschnitten, noch wurdest du in einem Wasserbade rein gewaschen, noch mit Salz eingerieben und nicht in Windeln gewickelt;
    5 kein Auge blickte mitleidig auf dich hin, um dir irgendeinen derartigen Liebesdienst zu erweisen und sich deiner zu erbarmen; sondern du wurdest aufs freie Feld hingeworfen: so wenig machte man sich aus deinem Leben am Tage deiner Geburt.
    6 Da kam ich an dir vorüber und sah dich in deinem Blut zappeln und sagte zu dir, als du in deinem Blut dalagst: Du sollst leben! Ja, ich sagte zu dir in deinem Blut: Bleibe leben
    7 und wachse heran wie die Grashalme auf der Flur! Da wuchsest du heran und wurdest groß und gelangtest zu vollster Jugendblüte: die Brüste wölbten sich dir, dein Haar sproßte kräftig; doch du warst immer noch nackt und bloß.
    8 Als ich nun wieder an dir vorüberkam und dich sah, siehe, da war deine Zeit da, die Zeit der Liebe! Da breitete ich meinen Mantelzipfel über dich aus und bedeckte deine Blöße; ich schwur dir Treue und ging einen Bund mit dir ein‹ – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN –, ›und du wurdest mein.
    9 Dann wusch ich dich mit Wasser, spülte dein Blut von dir ab und salbte dich mit Öl;
    10 ich kleidete dich in bunte Gewänder, ließ dich Schuhe von Seekuhfell anziehen und einen Kopfbund von feiner Leinwand anlegen und hüllte dich in Seide;
    11 ich schmückte dich mit Geschmeide, ich legte dir Spangen an die Arme und eine Kette um den Hals,
    12 tat dir einen Ring an die Nase, Gehänge an die Ohren und eine prächtige Krone aufs Haupt.
    13 So warst du geschmückt mit Gold und Silber, deine Kleidung bestand aus feiner Leinwand, aus Seide und bunten Geweben; du nährtest dich von Semmel, von Honig und Öl, wurdest immer schöner und brachtest es bis zur Königswürde.
    14 Dein Ruhm erscholl unter den Völkern wegen deiner Schönheit; denn diese war vollkommen infolge des herrlichen Schmuckes, den ich dir angelegt hatte‹« – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN. 
    15 »›Aber da verließest du dich auf deine Schönheit und buhltest im Vertrauen auf deine Berühmtheit und warfst dich mit deiner buhlerischen Liebe an jeden Vorübergehenden weg, so daß du dich ihm preisgabst.
    16 Du nahmst von deinen Gewändern, machtest dir bunte Opferhöhen und triebst dort deine Unzucht [wie sie nie vorgekommen ist und nie wieder stattfinden wird].
    17 Dann nahmst du auch deine prächtigen Geschmeide, die aus meinem Gold und meinem Silber, die ich dir geschenkt hatte, angefertigt waren, und machtest dir Mannsbilder daraus, mit denen du Buhlerei triebst;
    18 auch nahmst du deine bunten Gewänder und legtest sie ihnen an, und mein Öl und meinen Weihrauch brachtest du vor ihren Augen dar;
    19 und was ich dir als Speise gegeben hatte, Semmel, Öl und Honig, die ich dich hatte essen lassen, das setztest du ihnen als lieblich duftende Opfergabe vor. Ja, das alles ist geschehen!‹ – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN.
    20 ›Auch nahmst du deine Söhne und Töchter, die du mir geboren hattest, und schlachtetest sie ihnen zum Fraß. Genügte deine Buhlerei noch nicht,
    21 daß du auch noch meine Kinder schlachten mußtest und sie hingabst, indem du sie ihnen als Opfer verbranntest?
    22 Und bei all deinen Greueln und deinen Buhlereien dachtest du nicht an die Tage deiner Jugend zurück, wie du damals nackt und bloß warst und zappelnd in deinem Blut dalagst!
    23 Und nach all deiner Bosheit – wehe, wehe dir!‹ – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN – ›kam es dahin,
    24 daß du dir erhöhte Opferplätze bautest und dir Götzenstätten auf jedem freien Platz anlegtest;
    25 an allen Straßenecken bautest du dir deine erhöhten Götzenstätten und schändetest deine Schönheit; denn für jeden Vorübergehenden spreiztest du deine Beine und triebst es mit deiner Unzucht immer ärger.
    26 Du buhltest mit den Ägyptern, deinen Nachbarn, den starkgliedrigen, und triebst es immer ärger mit deiner Unzucht, um mich zu erbittern.
    27 Da streckte ich denn meine Hand gegen dich aus und minderte den dir bestimmten Lebensunterhalt und gab dich der Gier deiner Feindinnen, der Töchter der Philister, preis, die sich ob deinem unzüchtigen Treiben schämten.
    28 Alsdann buhltest du auch mit den Assyrern, weil du nie satt wurdest; du buhltest mit ihnen, wurdest aber auch dadurch noch nicht gesättigt;
    29 vielmehr triebst du noch ärgere Buhlerei nach dem Krämerland Chaldäa hin; doch auch davon wurdest du nicht satt.
    30 Wie schmachtend war doch dein Herz‹ – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN –, ›daß du dies alles verübtest, wie es eine zügellose Erzbuhlerin zu tun pflegt!
    31 Daß du dir an jeder Straßenecke einen erhöhten Opferplatz anlegtest und dir Götzenstätten auf jedem freien Platze bautest! Und dabei warst du nicht einmal wie eine gewöhnliche Buhlerin, daß du Buhllohn eingesammelt hättest:
    32 du ehebrecherisches Weib, das statt ihres Ehemannes Fremde annahm!
    33 Sonst gibt man allen Dirnen Buhllohn; du aber gabst deinerseits allen deinen Liebhabern Geschenke und erkauftest sie, damit sie von allen Seiten zu dir eingingen, um Unzucht mit dir zu treiben.
    34 So war es bei dir in deiner Buhlerei umgekehrt wie sonst bei den Weibern: nicht dir stellte man buhlerisch nach, sondern, indem du Buhllohn gabst, während dir kein Lohn gegeben wurde, fand bei dir das Umgekehrte statt.‹« 
    35 »›Darum, du Buhlerin, vernimmt das Wort des HERRN!
    36 So spricht Gott der HERR: Weil deine Verworfenheit sich überallhin verbreitet hat, und du deine Blöße bei deinen Buhlereien vor deinen Liebhabern aufgedeckt hast, und wegen all deiner greulichen Götzen und um des Blutes deiner Kinder willen, die du ihnen hingegeben hast:
    37 darum will ich, wisse es wohl, alle deine Liebhaber, zu denen du in Liebe entbrannt warst, zusammenholen, und zwar alle, die du gern gehabt hast, samt allen denen, die dir zuwider geworden sind: die will ich von allen Seiten ringsum gegen dich zusammenholen und deine Blöße vor ihnen aufdecken, daß sie deine ganze Scham zu sehen bekommen.
    38 Sodann will ich dir nach den für Ehebrecherinnen und Mörderinnen geltenden Rechtsbestimmungen das Urteil sprechen und meinen Grimm und meine Eifersucht an dir stillen.
    39 Und ich will dich in ihre Gewalt geben, damit sie deine erhöhten Opferplätze niederreißen und deine Götzenstätten zerstören; und sie sollen dir deine Gewänder ausziehen und dir deine prächtigen Geschmeide wegnehmen und dich nackt und bloß hinstellen.
    40 Dann werden sie eine Gemeindeversammlung gegen dich berufen und dich steinigen und dich mit ihren Schwertern in Stücke hauen;
    41 auch werden sie deine Häuser mit Feuer verbrennen und das Strafgericht an dir vollstrecken vor den Augen zahlreicher Frauen. So will ich deiner Buhlerei ein Ende machen, und du sollst fortan auch keinen Buhllohn mehr geben.
    42 Wenn ich so meinen Grimm an dir gestillt habe und meine Eifersucht gegen dich geschwunden ist, so werde ich mich beruhigt fühlen und mich nicht mehr zu entrüsten brauchen.
    43 Weil du der Tage deiner Jugend nicht gedacht und mich durch dies alles zum Zorn gereizt hast, so will auch ich nunmehr die Strafe für dein Tun auf dein Haupt fallen lassen!‹ – so lautet der Ausspruch Gottes, des HERRN. ›Hast du etwa nicht Unzucht getrieben zu all deinen Greueln hinzu?‹« 
    44 »›Wahrlich, jeder, der sich der Sprichwörter bedient, wird auf dich den Spruch anwenden: Wie die Mutter, so die Tochter!
    45 Du bist wirklich die Tochter deiner Mutter, die ihres Mannes und ihrer Kinder überdrüssig geworden ist; und du bist wirklich die Schwester deiner Schwestern, die ihre Männer und ihre Kinder von sich gestoßen haben. Eure Mutter ist eine Hethiterin und euer Vater ein Amoriter gewesen.
    46 Deine größere Schwester ist Samaria mit ihren Tochterstädten, die nördlich von dir wohnt; und deine kleinere Schwester, die südlich von dir wohnt, ist Sodom mit ihren Tochterstädten.
    47 Aber nicht auf ihren Wegen bist du gewandelt, und nicht Greuel wie sie hast du verübt; nein, nur ein kleines Weilchen hat es gedauert, da hast du es ärger als sie getrieben in all deinem Wandel.
    48 So wahr ich lebe!‹ – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN –, ›deine Schwester Sodom samt ihren Tochterstädten hat nicht so übel gehandelt, wie du es getan hast samt deinen Tochterstädten.
    49 Siehe, das war die Verschuldung deiner Schwester Sodom: Hoffart, Brot in Fülle und sorglose Ruhe war ihr samt ihren Tochterstädten eigen; aber den Armen und Notleidenden reichten sie niemals die Hand zur Hilfe,
    50 sondern sie wurden hochmütig und verübten Greuel vor meinen Augen; darum schaffte ich sie weg, sobald ich das sah.
    51 Auch Samaria hat nicht halb so viel gesündigt wie du, sondern du hast so viel mehr Greuel verübt als jene beiden, daß deine Schwestern dir gegenüber als gerecht erscheinen infolge all deiner Greuel, die du verübt hast.
    52 So trage nun auch du deine Schande, weil du für deine Schwestern ins Mittel getreten bist: infolge deiner Sünden, durch die du ärgere Greuel verübt hast als sie, stehen sie gerechter da als du. So schäme nun auch du dich und trage deine Schmach dafür, daß du deine Schwestern als gerecht hast erscheinen lassen.‹« 
    Jerusalems gnädige Wiederannahme in Gemeinschaft mit Samaria und Sodom
    53 »›Ich werde aber ihr Schicksal wenden, das Schicksal Sodoms und ihrer Tochterstädte und das Schicksal Samarias und ihrer Tochterstädte, und dann auch dein eigenes Schicksal in ihrer Mitte,
    54 auf daß du deine Schmach trägst und dich alles dessen schämst, was du verübt hast, indem du ihnen dadurch Trost verschafftest.
    55 Wenn dann deine Schwester Sodom nebst ihren Tochterstädten und Samaria nebst ihren Tochterstädten wiederhergestellt worden sind, wie sie einst gewesen, so sollst auch du mit deinen Tochterstädten in den früheren Zustand zurückversetzt werden.
    56 War nicht der Name deiner Schwester Sodom als abschreckendes Beispiel in deinem Munde zur Zeit deines Hochmuts,
    57 ehe deine Blöße aufgedeckt wurde, wie (dies jetzt der Fall ist) jetzt, da die Töchter Syriens dich schmähen und alle Töchter der Philister dich ringsumher verachten?
    58 Für deine Unzucht und deine Greuel mußt du nun die Strafe büßen!‹ – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN.« 
    59 »Denn so spricht Gott der HERR: ›Ja, ich werde mit dir verfahren, wie du verfahren bist: du hast ja den Schwur mißachtet, indem du den Bund brachest.
    60 Doch ich will meines Bundes gedenken, den ich mit dir in den Tagen deiner Jugend geschlossen habe, und will einen ewigen Bund mit dir aufrichten.
    61 Da wirst du dann an dein ganzes Tun zurückdenken und dich seiner schämen, wenn ich deine Schwestern, sowohl die größeren als auch die kleineren, nehme und sie dir zu Töchtern gebe, allerdings nicht auf Grund des mit dir geschlossenen Bundes.
    62 Sondern ich will meinerseits einen Bund mit dir schließen, und du sollst erkennen, daß ich der HERR bin,
    63 damit du daran gedenkst und dich schämst und infolge deiner Schmach den Mund nicht mehr auftust, wenn ich dir alles vergeben habe, was du getan hast‹ – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN.«



    Bemerkungen/ Gedanken:

    • "Halte der Stadt Jerusalem ihre Greuel vor" gepaart mit einem 63 Verse langen Kapitel spricht für viele Greuel und einen ordentlichen Disstrack
    • Zuerst wird die Abstammung gedisst:
      • Vater Amoriter, Mutter Hethitherin - also Heidenkind
      • Die Geburt verlief unrein (das gibt keine Vertrauenspunkte!!) und man hat die Stadt einfach so hingeworfen

    • Dann kommt Gott und pflegt und kleidet die Stadt wie eine Prinzessin/ Königin mit ordentlich Bling Bling, Seekuhfell und gutem Essen.
    • Dann wird der Lebenswandel gedisst (Eitelkeit, Rumhuren, Götzendienst, Kinderschlachten, Gier). Könnte dieses konservative Argument/ Denken, dass Frauen sich nicht aufreizend kleiden sollen, wenn sie nicht schuld dran sein wollen, als Prostituierte behandelt zu werden, hier zu sehen sein? Bzw. müsste man dieser Logik folgend Gott nicht vorhalten, dass er die Stadt ja eigenhändig so attraktiv gemacht hat, dass er für ihren Lebenswandel eine Mitschuld trägt? Hat er bei der Erziehung einfach versagt?
    • Irgendwie ist mir der Text unangenehm; das hat so was von "alter weißer Mann will erwachsener Tochter vorschreiben, wie sie zu leben hat" - obwohl er natürlich valide Dinge anspricht. Undankbarkeit (V. 22) zum Beispiel. Und Jerusalem hurt und buhlt ja schon mit allem und jedem rum. Buhlen wird allein 20x erwähnt, also ungefähr in jedem 3. Verse.
    • Die Strafe klingt - biblisch erwartbar - hart: Verurteilung, Zerstörung, Feuer. Davon ist alles, was Gott ihr einst gab (Schönheit, Geschmeide) und was sie sich aufgebaut hat (Altäre), betroffen.
    • "Wie die Mutter, so die Tochter" lässt kein gutes Licht auf die Hethither fallen
    • Sogar mit Sodom wird Verwandtschaft unterstellt - und dann soll Jerusalem es schlimmer als Sodom getrieben haben
    • Aber, wie viele von Gottes Verkündungen, endet auch die mit einer optimistischeren Zukunft: "so sollst auch du mit deinen Tochterstädten in den früheren Zustand zurückversetzt werden"
    • Gott spricht auch nochmal explizit an, dass er die Bündnistreue aufrecht erhalten will.
    • Sind Tochterstädte dabei sowas wie umliegende Dörfer oder Vasallen?
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  6. #4776
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Tochterstädte: Würde eher an gegründete Städte denken. Wie z.B. Korinth -> Syrakus oder Tyrus -> Karthago

    Vergleich Stadt mit Frau: Der wird hier natürlich ausgewalzt und funktioniert heute nicht mehr so gut. Daher kommen die merkwürdigen Gefühle, wenn man das liest. Die Leute leben ja vor 2500 Jahren mittem im Patriarchat und da lesen sie (Männer und Frauen) das anders. Der Vergleich ist eben nur ein Vergleich.

    Sodom ist besser: Den Vergleich hat Jesaja schon gebracht im ersten Kapitel...
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

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  7. #4777
    Megas, megas, megas Avatar von Trismegistos
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    Mit dem Findelkind > Ziehvater > Liebesbeziehung hat natürlich auch so ein bisschen einen inzestuösen Beigeschmack...

    Und seit wann hat eine Seekuh Fell? Wäre hier Leder nicht passender?

  8. #4778
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Hesekiel 17
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    1 Weiter erging das Wort des HERRN an mich folgendermaßen:
    2 »Menschensohn, gib dem Hause Israel ein Rätsel auf und trage ihm ein Gleichnis vor!
    3 Sage zu ihnen: ›So hat Gott der HERR gesprochen: Der große Adler mit großen Flügeln, mit langen Schwungfedern und voll schillernden Gefieders kam zum Libanon und nahm dort den Wipfel der Zeder weg:
    4 den obersten ihrer Schosse riß er ab und brachte ihn ins Krämerland, versetzte ihn in eine Handelsstadt.
    5 Dann nahm er einen von den Schößlingen des Landes, pflanzte ihn in ein Saatfeld, wo reichlich Wasser war, behandelte ihn wie ein Weidengewächs,
    6 damit er dort wüchse und sich zu einem üppigen Weinstock von niedrigem Wuchs entwickelte; seine Ranken sollten sich zu ihm (dem Adler) hinkehren und seine Wurzeln ihm untertan sein. Und es wurde wirklich ein Weinstock daraus, der Ranken ansetzte und Zweige trieb.
    7 Nun war da aber auch noch ein anderer großer Adler mit großen Flügeln und starkem Gefieder; und siehe da: jener Weinstock bog seine Wurzeln zu diesem hin und streckte seine Ranken zu ihm aus, damit er ihn noch besser tränken möchte, als das Beet es tat, auf das er gepflanzt war;
    8 und er war doch auf guten Boden, an reichliches Wasser gepflanzt, um Ranken zu treiben und Früchte zu tragen und sich zu einem herrlichen Weinstock zu entwickeln.‹
    9 Sage nun zu ihnen: ›So hat Gott der HERR gesprochen: Wird das gut ablaufen? Wird jener (Adler) ihm nicht die Wurzeln ausreißen und seine Trauben abschneiden, so daß er verdorrt? Ja, alle seine frischsprossenden Triebe werden verdorren, und zwar wird kein gewaltiger Arm und keine große Anzahl von Leuten dazu erforderlich sein, um ihn aus seinem Wurzelboden herauszuheben.
    10 Allerdings gepflanzt ist er: aber – wird es gut ablaufen? Wird er nicht, sobald der Ostwind ihn trifft, gänzlich verdorren? Ja, auf dem Beet, auf dem er herangewachsen ist, wird er verdorren.‹«
    11 Alsdann erging das Wort des HERRN an mich folgendermaßen:
    12 »Sage doch dem widerspenstigen Geschlecht: ›Versteht ihr denn nicht, was dies bedeutet?‹ Sage ihnen: ›Seht, der König von Babylon ist nach Jerusalem gekommen, hat den dortigen König und die dortigen Oberen mitgenommen und sie zu sich nach Babylon gebracht.
    13 Dann hat er einen Sprößling des Königshauses genommen und einen Vertrag mit ihm geschlossen und ihn durch einen Eid verpflichtet; die Vornehmsten des Landes aber hat er mit sich genommen,
    14 damit die Königsmacht bescheiden bliebe und sich nicht wieder erhöbe und damit jener den geschlossenen Vertrag hielte, damit er Bestand habe.
    15 Der aber fiel von ihm ab, indem er seine Gesandten nach Ägypten schickte, damit man ihm Rosse und viel Kriegsvolk gäbe. Wird er wohl Glück haben? Wird er, der so gehandelt hat, ungestraft davonkommen? Er hat den Vertrag gebrochen: sollte er der Strafe entgehen?
    16 So wahr ich lebe!‹ – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN –, ›an dem Wohnsitz des Königs, der ihn zum Herrscher gemacht, dem er den Eid nicht gehalten hat und gegen den er vertragsbrüchig geworden ist, bei diesem soll er sterben mitten in Babylon!
    17 Der Pharao aber wird ihm nicht mit großer Heeresmacht und zahlreichem Aufgebot im Kriege Beistand leisten, wenn man einen Wall aufführt und Belagerungstürme baut, um viele Menschen ums Leben zu bringen.
    18 Denn weil er meineidig durch Vertragsbruch geworden ist und trotz des Handschlags, den er gegeben, alles dies getan hat, wird er nicht ungestraft davonkommen!‹«
    19 Darum hat Gott der HERR so gesprochen: »So wahr ich lebe! Für den Eid, den er bei mir geschworen und mißachtet hat, und für den Vertrag, den er vor mir geschlossen und gebrochen hat, will ich ihn die Strafe büßen lassen
    20 und mein Fangnetz über ihn ausbreiten, so daß er in meinem Garn gefangen wird! Dann will ich ihn nach Babylon bringen und dort Abrechnung mit ihm halten wegen des Treubruchs, dessen er sich gegen mich schuldig gemacht hat.
    21 Alle seine auserlesenen Krieger aber in allen seinen Heerscharen sollen durchs Schwert fallen und die Übriggebliebenen in alle Winde zerstreut werden, damit ihr erkennt, daß ich, der HERR, es angesagt habe.«
    22 So hat Gott der HERR gesprochen: »Ich selbst aber werde einen Zweig vom Wipfel der hohen Zeder nehmen und ihn einsetzen; von dem obersten ihrer Sprossen werde ich ein zartes Reis abbrechen, und ich selbst werde es auf einem hohen und ragenden Berge einpflanzen:
    23 auf der Bergeshöhe Israels will ich es einpflanzen, damit es dort Zweige treibt und Früchte trägt und sich zu einer herrlichen Zeder entwickelt, unter welcher allerlei Wild lagert, allerlei Vögel jeglichen Gefieders wohnen und im Schatten ihrer Zweige nisten.
    24 Dann werden alle Bäume des Feldes erkennen, daß ich, der HERR, den hohen Baum erniedrigt und den niedrigen Baum erhöht habe, daß ich den saftreichen Baum habe verdorren lassen und den dürren Baum zur Blüte gebracht habe. Ich, der HERR, habe es angesagt und es auch vollführt.«


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Oh, ein Rätsel
    • Komisches Rätsel. Also da kommt ein Adler, der klaut nen Stück vom Baum und pankt ihn in die Händlerstadt. Dann klaut er noch nen Samen des Landes, pflanzt ihn ein und daraus wird ein Weinstock, der ihm dient. Dann kommt ein anderer Adler und der Weinstock wächst ihm zu. Ich würde jetzt mal die Adler als Großmächte (Babylon und Ägypten nach Vers 12ff ) interpretieren, die sich einfach von anderen Ländern was nehmen/ diese unterwerfen. Aber für die Unterworfenen ist das kein fruchtbarer Boden zum wachsen. Emoticon: kratz
    • Komisches Rätsel/ Gleichnis. So verhalten sich Adler gar nicht Und dann wird's auch noch direkt erklärt (V. 12 - 15) - ich hab da erstmal selber gegruebelt
    • Dann werden noch einige Verse darauf verwendet, deutlich zu machen, dass es Gottes Wille ist, der auf diese Weise umgesetzt wird.
    • Aber das Rätsel/ Gleichnis wird auf nette Weise eingerahmt, indem Gott anstelle des Adlers ein Stück von der Zeder klaut und einen größeren Baum draus macht.
    • "den hohen Baum erniedrigt und den niedrigen Baum erhöht" hat was Gleichmachendes/ kommunistisches
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
    Wären die Beiträge der Admins alles, was zählt, dann wäre dieses Forum eine Geisterstadt mit Adventskalender.

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